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Bucer, Martin; Stupperich, Robert [Hrsg.]; Neuser, Wilhelm H. [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Strohm, Christoph [Hrsg.]
Martin Bucers Deutsche Schriften (Band 7): Schriften der Jahre 1538 - 1539 — Gütersloh, 1964

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https://doi.org/10.11588/diglit.29833#0532
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528

SCHRIFTEN DER JAHRE 1538-1539

etliche knaben gar erhalten haben, mochte man von jnen vnd den
Carthüsern 15 vnd anderswo her zum anfang ein klein corpus zuwegen
bringen vnd dahyn einen dapferen, geflißnen menschen zu einem peda-
gogen verordnen, der auch der haußvatter were vnnd den kosten 16
hielte, den möchte man als für ein soliche Juget dermassen ordnen, 5
das man dennocht, so man zum anfang ein corpus nur von cc gülden
hette, eben weit reichen konde.

13. Was solte dann den zweien klostern Johanseren vnnd Cathüseren
beschwerlich sein, das sie doch zum anfang ein Jar oder zwey, jedes
das Jar, in früchten vnnd sunst L. gülden geben, vilicht überkeme 17 10
man von übrigen pensionen vonn Augustineren auch ein L. [gülden].

Ob 18 man dan von güten leüten, das ist der prediger gefell 19, allein biß
man weiter käme vnnd etlich pensionen absturben 20 auch ein L. [gülden]

f° 2 v entlehnte, were | je der nütz 21 dises furnemens so groß, das sich des

niemand, der gemeyner stat vnd kirchen vffgang gern sehe, mit fügen 15
beschweren konde. So wurde Got on zweifei auch helffen, das man mitt-
ler Zeit pfrunden bekeme, die man also vff besondere knaben stellen,
das dennocht die nützung gar zü solicher samlung ankeret wurde.

14. Den pedagogen vnnd haußvatter möchte man vilicht zum anfang
auch bekommen mit leichter vnderhaltung 22, dan das ampt nur die hauß- 20
haltung vnd Zucht sein solte 23. Die gemeynen lectionen müssen die
Jungen besüchen, so thete man welche zu jnen, die vor versehen vnnd
etwas in literis furkommen 24 seind, die werden mit obhaltung 25 des

15. Über die Schulen der Johanniter und Karthäuser in Straßburg vgl. C. Engel,
a.a.O. S. 43f. Vgl. auch im Text der »Erleütherong« vom 8. Februar 1525, Bd. 2,
S. 402. Am Rande steht zu Punkt 12 von B.s Hand: Et forsan habent proventus huc
peculiariter destinatos et istic traditos.

16. Für die Beköstigung sorgen.

17. Bekommen.

18. Wenn.

19. Einnahmen.

20. Sinn: bis die Inhaber von Pfründen stürben.

21. Am Rande von B.s Hand: Bernae et Basileae huiusmodi collegia iam instituta
sunt. Dieser Vermerk B.s ist hinsichtlich Berns etwas übertrieben. Ein »Paedagogium «
war damals in Bern zum Beispiel lediglich (seit 1531) in Aussicht genommen. Es
wurde erst am 16. Juni 1535 vom Berner Rat im Barfüsser-Kloster eröffnet. Vgl.
A.. Fluri, a.a.O. S. 182. In Basel jedoch war schon Pfingsten 1533 ein »Collegium«
für Studierende im ehemaligen Predigerkloster eingerichtet worden. Vgl. Tb.
Burckhardt-Biedermann: Geschichte des Gymnasiums zu Basel. Basel 1889. S. 16 ff.

22. Besoldung.

23. In der Tat hat sich in Plans Hechtlin, dem früheren Helfer an Alt St. Peter,
bald ein »Pädagog« für das Collegium praedicatorum finden lassen, doch starb er
bereits im gleichen Jahr. Hechtlins Nachfolger wurde dann Melchior Cumanus, der
bisher Helfer an St. Aurelien gewesen war.

24. Fortgeschritten.

25. Unter Aufsicht.
 
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