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JOHANNES GROPPER, ARTIKELL
den und widderufferstehen in eynem neuwen leben, damit, wie sye mitt im begraben
und theilhafftig worden seindt seyns todts, also auch theilhafftig werden seyner
ufferstentniß, anfallenden eyn nuwes leben35, in durch den heiligen Geyst mitge-
theilt.
Das die Tauff die Justification und rechtfertigung gib und uns derselbigen gar 5
gewiß mache.
Daz36 bey der Tauff auß der Authoritet der Kirchen zu lehren sey, das die Kirch
den befelch von den Apostelen empfangen hab, die unmündigen kinder zu tauffen,
Weil in den kindern auch die ange- | 13a | boren befleckung der Erbsünde sey, die
durchs wasser und Geyst außgetilget werden muß. 10
Vom Sacrament der Confirmation oder Fyrmung.
Das dem Tauff nachgehe das Sacrament der Confirmation, welches bestähe uff dem
wort Christi, in dem er verheissen hat, das der Vatter den heiligen Geyst giben werde
denen, die in darumb bitten und das er wyl herabersenden die krafft des heyligen
Geysts, das darmit angethan werden die gläubigen auß der höhe37. 15
Und das diß Sacraments eusserlich zeichen sey das händufflegen, Zu welchem
zeichen zu zeiten der Apostolen der heilig Geyst empfindlich über die gläubigen
kame. Demnach aber die Kirch erweitert und die gabe villerley sprachen, den glau-
ben zu bestettigen nit mehr von nötten ware, sey gleichwol daz handtufflegen blie-
ben, und durch die Authoritet der Catholischer Kirchen38 anstat der sychtbaren 20
gabe deß zukommenden Geysts über die glaubigen das zeichen des Chrysams
gesetzt, dardurch die unsichtbare und inwendige salbung des heiligen Geysts zu
bezeichen, wie das die heiligen Vätter bezeugen.
Das dere Kirchen, so die unmundige kynder Fyrmen, gebrauch, bißher gehalten,
nit verdampt werden solle, biß diser sachen halben in gemeynem Concilio39 Ord- 25
nung gemacht werde.
Vom Sacrament des leibs und bluts Christi.
Das durch das Almechtig wort Christi, in welches krafft diß Sacrament zugericht
wirdt, geschehe, das nach der Consecration der warer leib und das ware blut des
Herren warlich und wesenlich zugegen seyn Und den glaubigen under der gestalt 30
des broits und weyns gegeben werden.
Das dis Sacrament, wie der heilig Augustinus sage, in zweien dingen bestahe,
Nemlich in der sichtbarer gestalt der eüsserer zei- | 13b | chen und in dem unsichtba-
ren fleisch und blut unsers Herren Jesu Christi40, welches wir in diesem Sacrament
warlich und wesenlich empfahen. 35
35. Vgl. Ro 6,3-5.
36. Händchen am Rand.
37. Luc. 11 [13]; Luc. 24 [49]; Act. 1 [8] [Marg.].
38. Durch Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
39. Durch Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
40. s. S. 439, Anm. 242.
JOHANNES GROPPER, ARTIKELL
den und widderufferstehen in eynem neuwen leben, damit, wie sye mitt im begraben
und theilhafftig worden seindt seyns todts, also auch theilhafftig werden seyner
ufferstentniß, anfallenden eyn nuwes leben35, in durch den heiligen Geyst mitge-
theilt.
Das die Tauff die Justification und rechtfertigung gib und uns derselbigen gar 5
gewiß mache.
Daz36 bey der Tauff auß der Authoritet der Kirchen zu lehren sey, das die Kirch
den befelch von den Apostelen empfangen hab, die unmündigen kinder zu tauffen,
Weil in den kindern auch die ange- | 13a | boren befleckung der Erbsünde sey, die
durchs wasser und Geyst außgetilget werden muß. 10
Vom Sacrament der Confirmation oder Fyrmung.
Das dem Tauff nachgehe das Sacrament der Confirmation, welches bestähe uff dem
wort Christi, in dem er verheissen hat, das der Vatter den heiligen Geyst giben werde
denen, die in darumb bitten und das er wyl herabersenden die krafft des heyligen
Geysts, das darmit angethan werden die gläubigen auß der höhe37. 15
Und das diß Sacraments eusserlich zeichen sey das händufflegen, Zu welchem
zeichen zu zeiten der Apostolen der heilig Geyst empfindlich über die gläubigen
kame. Demnach aber die Kirch erweitert und die gabe villerley sprachen, den glau-
ben zu bestettigen nit mehr von nötten ware, sey gleichwol daz handtufflegen blie-
ben, und durch die Authoritet der Catholischer Kirchen38 anstat der sychtbaren 20
gabe deß zukommenden Geysts über die glaubigen das zeichen des Chrysams
gesetzt, dardurch die unsichtbare und inwendige salbung des heiligen Geysts zu
bezeichen, wie das die heiligen Vätter bezeugen.
Das dere Kirchen, so die unmundige kynder Fyrmen, gebrauch, bißher gehalten,
nit verdampt werden solle, biß diser sachen halben in gemeynem Concilio39 Ord- 25
nung gemacht werde.
Vom Sacrament des leibs und bluts Christi.
Das durch das Almechtig wort Christi, in welches krafft diß Sacrament zugericht
wirdt, geschehe, das nach der Consecration der warer leib und das ware blut des
Herren warlich und wesenlich zugegen seyn Und den glaubigen under der gestalt 30
des broits und weyns gegeben werden.
Das dis Sacrament, wie der heilig Augustinus sage, in zweien dingen bestahe,
Nemlich in der sichtbarer gestalt der eüsserer zei- | 13b | chen und in dem unsichtba-
ren fleisch und blut unsers Herren Jesu Christi40, welches wir in diesem Sacrament
warlich und wesenlich empfahen. 35
35. Vgl. Ro 6,3-5.
36. Händchen am Rand.
37. Luc. 11 [13]; Luc. 24 [49]; Act. 1 [8] [Marg.].
38. Durch Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
39. Durch Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
40. s. S. 439, Anm. 242.