JOHANNES GROPPER, ARTIKELL
493
Das wir durch diß Sacrament nit allein geistlich, sonder auch leiblich Christo
vereynbaret und beyn von seynem gebeyn und fleisch von seynem fleisch werden.
Das im H. Sacrament empfangen werde eyn krafft, die böse begirligkeit, so in
unsern glidern noch hanget, zu dämpfen.
Von der heyliger Mesz.
Das41 die Algemeyne Kirch erkenne und halte, das die Messe, in dere man Conse-
criert und niesset den waren leib und das ware blut Christi, eyn heiligs opfer sey,
doch eyn unblütigs und geystlichs, Darin Gott dem herren vier dinge geistlich auff-
geopfert werden.
Und Erstlich, daz Christus der Herr in der Messen, welche dan die allerheyligste
handlung sey aller heyligen Ceremonien und eyn gemeiner offenlicher dienst in der
Kirchen, Got dem Vatter im namen der gantzen Kirchen durch eyn representierend
und widderdarstellend Sacrificium und opferhande uffgeopfert werde; Uff welche
meinung die heylige Vätter den leib und das blut Christi, uff dem Altar gegenwertig,
jetz das kauffgelt oder erlösung vor unsere und der gantzen welt sünde, jetz das
kauffgelt unser erlösung, dan das heilwertig sigopfer heissen42.
Zum andern opfere sych hinwider die Kirch daselbst gantz und zumal durch
Christum dem lebendigen Gott uff.
Und nachdem sye ire äst ins vergangen, gegenwürtig und künfftig erstrecke und
ire glieder hab nitt alleine diejhene, so noch diß leben im glauben füren, sonder auch
die numehe vonhinnen mit dem zeichen deß glaubens gescheiden seynd, | 14a | Der-
halben wan sie diß allerheiligst opffer durch den gemeinen dienst in eynhelligem
glauben helt, so theile sie sich nit, sonder sammle sich selb in allen iren gliedern
zusamen Und gedencke alda nit alleyn der gegenwertigen, sonder auch beide, der
heiligen, die sie weiß jetz gewißlich bei dem Herren leben, und darzu aller anderer
brüder und schwestern, die im Herren, doch nit gar gereinigt, vonhinnen verschei-
den seynd.
Und das derwegen die heilige Vätter bezeugen, das die Kirch in disem opffer nit
alleyn die gedechtniß halte der heiliger Martyrer, zum theil uns damit zu erwecken,
denselbigen nachzufolgen, zum theil auch, und vornemblich, das wir iren verdien-
sten zugesellet werden mögen, Sonder das sie auch vor alle verscheidene gläubigen in
gemein flelig bitte, Welches gebet auch derselbigen seien vortreglich sei, Nemlich
denen, so in disem leben durch den verdienst des glaubens erlangt haben, daz inen
sölich gebet vortreglich seyn möge43.
Zum dritten werde in der Meß auch uffgeopffert das opffer des lobs.
Und zum vierten hab die Kirch hiebevor auch etliche gaben geopffert, eyn theil
brot und weyn, daruß den leib und das blut unsers Herren Christi zu Conficieren,
Eyn theil aber zur almusen ußzuspenden.
41. Durch zwei Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
42. s. S. 461, Anm. 272.
43. s. S. 463, Anm. 281.
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Das wir durch diß Sacrament nit allein geistlich, sonder auch leiblich Christo
vereynbaret und beyn von seynem gebeyn und fleisch von seynem fleisch werden.
Das im H. Sacrament empfangen werde eyn krafft, die böse begirligkeit, so in
unsern glidern noch hanget, zu dämpfen.
Von der heyliger Mesz.
Das41 die Algemeyne Kirch erkenne und halte, das die Messe, in dere man Conse-
criert und niesset den waren leib und das ware blut Christi, eyn heiligs opfer sey,
doch eyn unblütigs und geystlichs, Darin Gott dem herren vier dinge geistlich auff-
geopfert werden.
Und Erstlich, daz Christus der Herr in der Messen, welche dan die allerheyligste
handlung sey aller heyligen Ceremonien und eyn gemeiner offenlicher dienst in der
Kirchen, Got dem Vatter im namen der gantzen Kirchen durch eyn representierend
und widderdarstellend Sacrificium und opferhande uffgeopfert werde; Uff welche
meinung die heylige Vätter den leib und das blut Christi, uff dem Altar gegenwertig,
jetz das kauffgelt oder erlösung vor unsere und der gantzen welt sünde, jetz das
kauffgelt unser erlösung, dan das heilwertig sigopfer heissen42.
Zum andern opfere sych hinwider die Kirch daselbst gantz und zumal durch
Christum dem lebendigen Gott uff.
Und nachdem sye ire äst ins vergangen, gegenwürtig und künfftig erstrecke und
ire glieder hab nitt alleine diejhene, so noch diß leben im glauben füren, sonder auch
die numehe vonhinnen mit dem zeichen deß glaubens gescheiden seynd, | 14a | Der-
halben wan sie diß allerheiligst opffer durch den gemeinen dienst in eynhelligem
glauben helt, so theile sie sich nit, sonder sammle sich selb in allen iren gliedern
zusamen Und gedencke alda nit alleyn der gegenwertigen, sonder auch beide, der
heiligen, die sie weiß jetz gewißlich bei dem Herren leben, und darzu aller anderer
brüder und schwestern, die im Herren, doch nit gar gereinigt, vonhinnen verschei-
den seynd.
Und das derwegen die heilige Vätter bezeugen, das die Kirch in disem opffer nit
alleyn die gedechtniß halte der heiliger Martyrer, zum theil uns damit zu erwecken,
denselbigen nachzufolgen, zum theil auch, und vornemblich, das wir iren verdien-
sten zugesellet werden mögen, Sonder das sie auch vor alle verscheidene gläubigen in
gemein flelig bitte, Welches gebet auch derselbigen seien vortreglich sei, Nemlich
denen, so in disem leben durch den verdienst des glaubens erlangt haben, daz inen
sölich gebet vortreglich seyn möge43.
Zum dritten werde in der Meß auch uffgeopffert das opffer des lobs.
Und zum vierten hab die Kirch hiebevor auch etliche gaben geopffert, eyn theil
brot und weyn, daruß den leib und das blut unsers Herren Christi zu Conficieren,
Eyn theil aber zur almusen ußzuspenden.
41. Durch zwei Anführungszeichen am Rand hervorgehoben.
42. s. S. 461, Anm. 272.
43. s. S. 463, Anm. 281.