279
Wertheim
1598
Verschwundenes Grabmal aus r. S., früher im Friedhof.
D. 0. M. S. | OTILLE SWE . | SEBAST . SCHMID . VIRI • ILLIVS .
OPT • F/E • VXORI | CARISS • 1 0EM1N/E, OB SINGVLAREM PIETATEM
PV | DICITIAM ET MODESTIAM RARISS . IN PVERPERIO | AO XRI
oc . 13 . IIC • PRID • KAL • XBR . PIE DEFVNCT7E CV[M] [ ESSET ANNOR .
XXIX • HEBD • XXI • D • I • RELICTO PO [ST] | SE FILIOLO VQVENNI,
FILIOLAQ ANIMVLA IN[NOCEN?] | TISS • HEBD . V • CVM QVA SINE
VLLA QVERE[LLA VI] | XIT ANNOS . VII . HEBD . X . HOC
INSPERATVM [MONV] | MENTVM Io . BERNHARD TITIVS
MATTHE [I FILIVS?] | MARITVS BENE DE SE MERIT7E
INTER [PLVRIMAS] | LACRVMAS POSVI[T] | REQVIESCE
PLACIDE PAVLVLVM [CON] | CORDES QVONDAM
VIXE [RE? LOCO?] | CONCORDLE
X)em beften unb fjödjftcn Gotte 5peil! ©einer Ottilia, bG ©ebaftian ©cbmib, jeneö bcflen SDlanneö, 5Tocf>tcr, bet Gattin unb
teueren grau, mit ber er ofne Streit 7 pabre unb 10 Üßodjcn lebte unb bic fid) um ibn woblverbicnt machte, crridjtctc ber
Gatte Johann 25ernbarb SitiuS, bet ©obn bes SCRattbcuß, um ihrer einzigartigen grömmigfeit, ©ittfamfeit unb feltencn 23c*
fdjeibenbeit willen unter vielen tränen bied unerwartete 2>nfmal. ©ic ftarb im Äinbbett im Sabre Gbrifti 1598 am 30. 91o*
vcmber, afö fte 29 Sabre, 21 Sßocben unb 1 Sag alt war, unb hinterließ ein fünfjährige^ ©ößndßcn unb ein Söd)terd)en, ein
unfchulbigeö Seelchen von 5 2Bod)cn. - 9lube frieblid) ein wenig-S)ie cinft einträchtig jufammen lebten, (werben
am Ort) ber Gintracht (wicbcr vereint fein).
Die echt humanistische Inschrift, in ihrer Schönrednerei das bürgerliche Gegenstück zu Nr. 273,
wird wohl von Bernhard Titius selbst verfaßt sein. Er war Arzt und dichtete wie Sander und
Buchner (Nr. 276), mit dem ihn Freundschaft verband, lateinische Verse1.
Aus Seher Nr. 10 und einer Photographie im Besitze von O. Langguth — Bommel: Buchner S. 56.
Wertheim
280
1598
Totenschild im Obergeschoß der Kilianskapelle. Aus der Kirche in Kreuzwertheim. Holz bemalt;
Dm. 74,5, Schrift 2,5-3 cm. In der Mitte das Wappen der Coch mit Helmzier und -decke (vgl.
Nr. 301). Am Rand zweizeilige Umschrift, unterbrochen durch vier Wappenschilde: Coch, Hün-
der, (Mohrenrumpf von 4 Sternen begleitet), (Rabe auf Ast). Die Bemalung ist an verschiedenen
Stellen zerstört, besonders im Umkreis der kleinen Wappen.
Anno . m . d . xcvm • den . v . OctobrIs IS[T] | [i]N Gott seeligklIch
VERSCHIEDEN | [D]ER EDELL VND EHRNV[E]HST LVDWIG ANDREAS
CO[CH] | [V0]M CREVTZ LtGT ZV OFEN IN HVN || [G]ERN IN DER
VORSTATT BEGRA[BEN] | [S]EINES ALTERS XX . IAHR . VI M[O] | NAT
V XIX • TAGE DEM GOTT EIN FRÖLICH AVF | ERSTEHUNG VERLEIHE
Amen
Der Name1 wird durch Vergleich mit dem Schild Nr. 301 sichergestellt. Andreas ist vielleicht ein
Sohn des in den Bemerkungen zu Nr. 270 genannten Dr. lohann Coch und wird wohl mit den
Söhnen2 des Grafen Ludwig (vgl. Nr. 86) in den Türkenkrieg gezogen sein.
1 Langguth: Grafschaft S. 12 — 2Neu: ev. Kirche S. 42 — Bayr. Kdm. III, 7 S. 73 (Loch).
n8
Wertheim
1598
Verschwundenes Grabmal aus r. S., früher im Friedhof.
D. 0. M. S. | OTILLE SWE . | SEBAST . SCHMID . VIRI • ILLIVS .
OPT • F/E • VXORI | CARISS • 1 0EM1N/E, OB SINGVLAREM PIETATEM
PV | DICITIAM ET MODESTIAM RARISS . IN PVERPERIO | AO XRI
oc . 13 . IIC • PRID • KAL • XBR . PIE DEFVNCT7E CV[M] [ ESSET ANNOR .
XXIX • HEBD • XXI • D • I • RELICTO PO [ST] | SE FILIOLO VQVENNI,
FILIOLAQ ANIMVLA IN[NOCEN?] | TISS • HEBD . V • CVM QVA SINE
VLLA QVERE[LLA VI] | XIT ANNOS . VII . HEBD . X . HOC
INSPERATVM [MONV] | MENTVM Io . BERNHARD TITIVS
MATTHE [I FILIVS?] | MARITVS BENE DE SE MERIT7E
INTER [PLVRIMAS] | LACRVMAS POSVI[T] | REQVIESCE
PLACIDE PAVLVLVM [CON] | CORDES QVONDAM
VIXE [RE? LOCO?] | CONCORDLE
X)em beften unb fjödjftcn Gotte 5peil! ©einer Ottilia, bG ©ebaftian ©cbmib, jeneö bcflen SDlanneö, 5Tocf>tcr, bet Gattin unb
teueren grau, mit ber er ofne Streit 7 pabre unb 10 Üßodjcn lebte unb bic fid) um ibn woblverbicnt machte, crridjtctc ber
Gatte Johann 25ernbarb SitiuS, bet ©obn bes SCRattbcuß, um ihrer einzigartigen grömmigfeit, ©ittfamfeit unb feltencn 23c*
fdjeibenbeit willen unter vielen tränen bied unerwartete 2>nfmal. ©ic ftarb im Äinbbett im Sabre Gbrifti 1598 am 30. 91o*
vcmber, afö fte 29 Sabre, 21 Sßocben unb 1 Sag alt war, unb hinterließ ein fünfjährige^ ©ößndßcn unb ein Söd)terd)en, ein
unfchulbigeö Seelchen von 5 2Bod)cn. - 9lube frieblid) ein wenig-S)ie cinft einträchtig jufammen lebten, (werben
am Ort) ber Gintracht (wicbcr vereint fein).
Die echt humanistische Inschrift, in ihrer Schönrednerei das bürgerliche Gegenstück zu Nr. 273,
wird wohl von Bernhard Titius selbst verfaßt sein. Er war Arzt und dichtete wie Sander und
Buchner (Nr. 276), mit dem ihn Freundschaft verband, lateinische Verse1.
Aus Seher Nr. 10 und einer Photographie im Besitze von O. Langguth — Bommel: Buchner S. 56.
Wertheim
280
1598
Totenschild im Obergeschoß der Kilianskapelle. Aus der Kirche in Kreuzwertheim. Holz bemalt;
Dm. 74,5, Schrift 2,5-3 cm. In der Mitte das Wappen der Coch mit Helmzier und -decke (vgl.
Nr. 301). Am Rand zweizeilige Umschrift, unterbrochen durch vier Wappenschilde: Coch, Hün-
der, (Mohrenrumpf von 4 Sternen begleitet), (Rabe auf Ast). Die Bemalung ist an verschiedenen
Stellen zerstört, besonders im Umkreis der kleinen Wappen.
Anno . m . d . xcvm • den . v . OctobrIs IS[T] | [i]N Gott seeligklIch
VERSCHIEDEN | [D]ER EDELL VND EHRNV[E]HST LVDWIG ANDREAS
CO[CH] | [V0]M CREVTZ LtGT ZV OFEN IN HVN || [G]ERN IN DER
VORSTATT BEGRA[BEN] | [S]EINES ALTERS XX . IAHR . VI M[O] | NAT
V XIX • TAGE DEM GOTT EIN FRÖLICH AVF | ERSTEHUNG VERLEIHE
Amen
Der Name1 wird durch Vergleich mit dem Schild Nr. 301 sichergestellt. Andreas ist vielleicht ein
Sohn des in den Bemerkungen zu Nr. 270 genannten Dr. lohann Coch und wird wohl mit den
Söhnen2 des Grafen Ludwig (vgl. Nr. 86) in den Türkenkrieg gezogen sein.
1 Langguth: Grafschaft S. 12 — 2Neu: ev. Kirche S. 42 — Bayr. Kdm. III, 7 S. 73 (Loch).
n8