21 Westchor Figuren an den Westchorschranken wohl um 1240
Im Westchor sah man vor 1682 vor dem St. Annenaltar, also auf der Nordseite der
Vierung, sieben Bischofsstatuen an der Wand auf gestellt. Zwei am Anfang hatten
kein Pallium an, die anderen waren mit Pallien, Mitra und Stab versehen. Dabei
standen in älteren Buchstaben diese Verse:
Jus, mansuetado, pugnae finis, bomis ordo,germen honestatis, operiim fructus, pietatis
exemplum, jidei virtus et am,or Deitatis in mercede pari dant nobis glorificari
Slecljt, ©üte, ©nbe be£ Kampfes, gute örbnung, Äetnt ber ©^rburfeit, gTudjt bet SÖerfe, SJorbilb ber
Srbmmtgfeit, Äruft bog ©Dübens unb Siebe jur ®ott()eit geflattert uns, burcfy gleichen Soljn verberrticfjt
ju werben.
Vielleicht stellten diese Figuren heilige Bischöfe des Mainzer Stuhles dar, nämlich
Creszens und Alban als Bischöfe ohne Pallium, die heiligen Bonifatius, Lullus, Hra-
banus, Willigis und Bardo als Erzbischöfe mit dem Pallium.
Die Figuren werden gleichzeitig mit dem Westlettner in der Zeit um 1239 entstanden
sein. 1682 wurden sie bei der Errichtung der neuen Chorschranken beseitigt. Der
Domdechant und Stiftspropst von St. Alban Christian Rudolph von Stadion erbat sich
1687 diese Figuren und stellte sie in seiner neuerbauten Kapelle auf dem Albansberg
auf. Dorthin war ja auch die Gruppe der Seligen und Verdammten des Westlettners
vom Naumburger Meister gekommen. —
Die sieben Bischofsfiguren sind bis jetzt nicht wieder aufgefunden worden, vielleicht
sind sie mit der Kapelle untergegangen.
Bourdon. — Fragmenta Gamans S. 4 a, abgedruckt von F. Falk in: Der Kirchenschmuck XXIV (1868) Heft 4
S. 53. — Neeb in: MZ. XI (1916) S. 41, 43, 48. Anm. 20. A
22 Mittelschiff. Tumbadeckel Erzbischofs Siegfried von Eppstein f 9. III. 1249
Im Mittelschiff am 1. südlichen Arkadenpfeiler von Osten, ehemals (im 18. Jahr-
hundert) an der Rückseite des Pfeilereinbaus im Ostchor, ursprünglich wegen des
umlaufenden Randprofils als Tumbadeckel zu denken. 1834 wiederhergestellt und
neu bemalt.
Grauer Sandstein 214:102 cm, Tiefe 21 cm. Die Schrift ist nur aufgemalt, sie steht
nicht auf dem flachen oberen Rand, sondern auf der inneren senkrechten Kante in
schwarzen Buchstaben auf weißem Grunde, und zwar nur am oberen Ende der beiden
Längsseiten und der oberen Schmalseite. Die Schrift ist wohl auch durch die Erneue-
rung der Bemalung um 1834 nicht ganz im originalen Sinn wiederhergestellt worden.
•SIFRID9.TERCI9 HVS
SCE SEDIS ARCHIEPC RECTO FVLD
S • ELESIE • LEGATS • APOTS AP’
Über dem Kopf des rechten Königs steht: HENRIC RAS
Über dem Kopf des linken Königs steht: WILHL HOLLA
Als ursprünglicher Wortlaut der Inschrift ist von Helwich und Bourdon überliefert:
Sifridus lerlius huius sancte sedis archiepiscopus rector Fuldensis ecclesie legatus apostolicus.
©icgfrieb III. (Erjbifcljof biefeö ^eiligen Stuhles, üceftor ber gulbaer Äitdje unb apofloltfdjer £egat.
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Im Westchor sah man vor 1682 vor dem St. Annenaltar, also auf der Nordseite der
Vierung, sieben Bischofsstatuen an der Wand auf gestellt. Zwei am Anfang hatten
kein Pallium an, die anderen waren mit Pallien, Mitra und Stab versehen. Dabei
standen in älteren Buchstaben diese Verse:
Jus, mansuetado, pugnae finis, bomis ordo,germen honestatis, operiim fructus, pietatis
exemplum, jidei virtus et am,or Deitatis in mercede pari dant nobis glorificari
Slecljt, ©üte, ©nbe be£ Kampfes, gute örbnung, Äetnt ber ©^rburfeit, gTudjt bet SÖerfe, SJorbilb ber
Srbmmtgfeit, Äruft bog ©Dübens unb Siebe jur ®ott()eit geflattert uns, burcfy gleichen Soljn verberrticfjt
ju werben.
Vielleicht stellten diese Figuren heilige Bischöfe des Mainzer Stuhles dar, nämlich
Creszens und Alban als Bischöfe ohne Pallium, die heiligen Bonifatius, Lullus, Hra-
banus, Willigis und Bardo als Erzbischöfe mit dem Pallium.
Die Figuren werden gleichzeitig mit dem Westlettner in der Zeit um 1239 entstanden
sein. 1682 wurden sie bei der Errichtung der neuen Chorschranken beseitigt. Der
Domdechant und Stiftspropst von St. Alban Christian Rudolph von Stadion erbat sich
1687 diese Figuren und stellte sie in seiner neuerbauten Kapelle auf dem Albansberg
auf. Dorthin war ja auch die Gruppe der Seligen und Verdammten des Westlettners
vom Naumburger Meister gekommen. —
Die sieben Bischofsfiguren sind bis jetzt nicht wieder aufgefunden worden, vielleicht
sind sie mit der Kapelle untergegangen.
Bourdon. — Fragmenta Gamans S. 4 a, abgedruckt von F. Falk in: Der Kirchenschmuck XXIV (1868) Heft 4
S. 53. — Neeb in: MZ. XI (1916) S. 41, 43, 48. Anm. 20. A
22 Mittelschiff. Tumbadeckel Erzbischofs Siegfried von Eppstein f 9. III. 1249
Im Mittelschiff am 1. südlichen Arkadenpfeiler von Osten, ehemals (im 18. Jahr-
hundert) an der Rückseite des Pfeilereinbaus im Ostchor, ursprünglich wegen des
umlaufenden Randprofils als Tumbadeckel zu denken. 1834 wiederhergestellt und
neu bemalt.
Grauer Sandstein 214:102 cm, Tiefe 21 cm. Die Schrift ist nur aufgemalt, sie steht
nicht auf dem flachen oberen Rand, sondern auf der inneren senkrechten Kante in
schwarzen Buchstaben auf weißem Grunde, und zwar nur am oberen Ende der beiden
Längsseiten und der oberen Schmalseite. Die Schrift ist wohl auch durch die Erneue-
rung der Bemalung um 1834 nicht ganz im originalen Sinn wiederhergestellt worden.
•SIFRID9.TERCI9 HVS
SCE SEDIS ARCHIEPC RECTO FVLD
S • ELESIE • LEGATS • APOTS AP’
Über dem Kopf des rechten Königs steht: HENRIC RAS
Über dem Kopf des linken Königs steht: WILHL HOLLA
Als ursprünglicher Wortlaut der Inschrift ist von Helwich und Bourdon überliefert:
Sifridus lerlius huius sancte sedis archiepiscopus rector Fuldensis ecclesie legatus apostolicus.
©icgfrieb III. (Erjbifcljof biefeö ^eiligen Stuhles, üceftor ber gulbaer Äitdje unb apofloltfdjer £egat.
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