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Arens, Fritz [Bearb.]; Bauer, Konrad Friedrich [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 2 : Heidelberger Reihe ; Band 2): Die Inschriften der Stadt Mainz von frühmittelalterlicher Zeit bis 1650: auf Grund der Vorarbeiten von Konrad F. Bauer — Stuttgart: Druckenmueller, 1958

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https://doi.org/10.11588/diglit.52057#0160
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Dr. Helmut Hartmann bemerkte zu den Wappen und zur Datierung:
Es sind außer den Wappen der Bistümer und des Kapitels 44 Familienwappen der
Domherren. Das Domkapitel zählte 42 Mitglieder. Abzüglich der zwei einzeln in
einem Fenster stehenden Wappen (Wertheim bei Paderborn und Weise von Feuer-
bach bei St. Martin) verbleiben tatsächlich 42. Diese lassen sich bis auf vier im
Stichjahr 1429 unterbringen. Allerdings müssen einzelne Wappenbilder anders an-
gesprochen werden, als es Bourdon tat: Eltz ist Helfenstein (Wappen gleich, nur
Tinkturen verschieden), Vilbel ist Mörle gen. Böhm (Wappen sehr ähnlich), das
zweite Isenburg-Büdingen ist Liebenstein (ebenfalls sehr ähnlich).
Sogar die Anciennität der Domherren scheint eingehalten zu sein, und zwar in der
Reihenfolge der Fenster: Erzbistum Mainz, St. Martin, Erzbischof, dann die Suffra-
gane in der von alters feststehenden Reihenfolge, abwechselnd rechts und links vom
Mittelfenster. Das Fenster Mainz enthält die vier ersten Dignitäre des Jahres 1429:
Propst Wilhelm von Nassau, Dekan Peter Echter, Kustos Philipp Flach von Schwar-
zenberg (f 5. III. 1429 Nr. 115) und Scholaster Peter von Udenheim.
Bourdon.
Die Wiederherstellungen der lateinischen Verse und die Übersetzungen, die jeweils unter dem wörtlich zitier-
ten Text Bourdons abgedruckt sind, sind Versuche von Prof. Otto Schumann in Frankfurt, um dem ur-
sprünglichen, arg entstellt überlieferten Wortlaut näher zu kommen. A

115 Kreuzgang Grabstein des Philipp Flach von Schwarzenberg f 5. III. 1429

und des Wilhelm Flach von Schwarzenberg 29. XI. 1383.
Ehemals in der Nikolauskapelle im Boden, jetzt im Südflügel des Kreuzgangs im
3. Joch von Osten an der Wand (Joch 14). Die Inschrift steht auf dem erhabenen
Rand. In der Fläche stehen unter einem Kielbogen die beiden Domherrn im Chor-
mantel, die Kelche in den Händen haltend.
Der her. rechte (Wilhelm) trägt eine Mitra auf dem Haupte, während der linke bloß-
köpfig ist. Die Inschriften beginnen am oberen Rand in der Mitte, die eine läuft links
herum, die andere rechts herum. Sie endeten in der Mitte des unteren Randes. Der
Grabstein ist quer gesprungen, der untere Teil ist gänzlich verwittert. Roter Sand-
stein 291 : 140 cm. Schrift 5,5 und 8 cm.
* &nno • Uni ♦ m ♦ cccc • * ntenf ♦ marctj • 0 tjon ♦ öns ♦ Philipp9 • ftad) *
(a Schivartzenburg custos, cuius anima requiescat in pace)
&nno. bnf • m * ccc * l ♦ vigt ♦ anörcc * aplt * 0 * ocn • ♦ will) dm1' ♦ fladj •
(de Schivartzenburg decanus, cuius anima requiescat in pace)
Über dem Kielbogen ist zweimal dasselbe Wappen als dasjenige Philipps und Wil-
helms zu sehen, die beiden unteren Wappen der Mütter beider Domherrn sind zer-
stört und können nach Bourdons Angabe erschlossen werden:

Flach von Schwarzenberg
Neumagen

Flach von Schwarzenberg
Schlompf von Winternheim

Klingelschmitt meint aus stilistischen Gründen annehmen zu müssen, der Grabstein
sei schon zu Lebzeiten Philipp Flachs in den Jahren 1415—20 angefertigt worden.
Kdm. Dom S. 474. — Fragmenta Gamans f. 54. — Bourdon Nr. 4. — Joannis II S. 249, 255, 302, 312, 359, 790. — Ab-
schrift Bodmanns im Mainzer Stadtarchiv (III A x 16). — Möller, Stammtafeln Taf. XCII. —■ Führer Dom-
museum S. 20 Nr. 57.

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