120
Kreuzkirche. Begräbnis der Priesterbruderschaft von St. Peter
1507
Im Gang zwischen Kirche und Sakristei. Rotmarmorstein, oben Inschrift, unten Relief: zwei
stehende Priester halten einen Kelch mit einer Hostie, darunter kniend fünf weitere Priester. Der
unterste Teil des Steins steckt im Boden. Schrift gotische Minuskel, erhaben, Zeilen durch Leisten
getrennt.
H. 179, B. 95, Bu. 10 cm.
irpultura • frat’nitatis •
faccrbotü • (taltr • Jarrett •
>ctria) • Ijtc • ^Tonart • 150A
a) Das ^3 ist nur durch stärkere Rundung ausgezeichnet. (Ebenda an der Wand oben ist die vor-
stehende Inschrift schwarz auf Kalk wiederholt, nach 1945 angebracht.)
Kdm. 947; Forster, München 558; Mayer-Westermayer 512.
121 Frauenkirche. Grabmonument für Um 1490-1508/1622
Kaiser Ludwig IV. und andere bayerische Fürsten
Unter dem Südturm seit 1932; vorher seit 1891 im westlichen Teil des Hauptschiffes, vorher und
ursprünglich im Chorraum. Das Monument ist aus zwei Hauptbestandteilen zusammengesetzt:
I. der Grabplatte aus der Zeit um 1490 bis spätestens 1508,
II. dem Mausoleum von 1622, das über der Grabplatte errichtet wurde.
I. Rotmarmorplatte, hervorragende Reliefarbeit der Hochgotik in zwei Abteilungen; oben
Kaiser Ludwig der Bayer thronend in Kaiserornat mit Kaiserattributen, am Postament des Thro-
nes Reichsadler mit bayerischen Rauten als Flerzschild, zu den Seiten die Wappen von Bayern und
Pfalz. Unten die Szene der Versöhnung des Herzogs Ernst mit seinem Sohn Albrecht III. nach der
Ermordung der Agnes Bernauer im Jahre 1435. Die drei Figuren sind im untersten Bildteil durch
die Buchstaben ELU gekennzeichnet (Ernst, Ludwig, Albrecht).
Umlaufend um die Platte sind zwei Inschriften angebracht: 1. an der schräg abgeflachten Kante
des Steins, 2. auf der Kante zwischen Schräge und Reliefteil auf einem ebenfalls umlaufenden
Rollenband aus Marmor. Dieses Rollenband imitiert ein Schriftband, das sich im Abstand von etwa
3 cm um einen gedachten Stab windet, jedoch so, daß nur jeweils die dem Beschauer zugekehrte
Hälfte vorhanden ist. Das Band besteht daher aus einzelnen ,,Rollen“, von denen mehrere bereits
seit Jahrhunderten verloren bzw. durch leere Rollen ersetzt sind (ähnliche Rollen befinden sich auf
dem Grabstein des 1397 gestorbenen Herzogs Albrecht II. in Straubing, Abb. Th. Müller, Alte
bairische Bildhauer Tf. 62, sowie auf dem Modell zur Grabplatte Herzog Ludwigs des Gebarteten,
1455, im BNM., Abb. Ausgewählte Werke aus dem BNM., Abb. 25, u. ö.).
Die Schrift beginnt jeweils oben rechts und läuft nach links, so daß sie dem herumgehenden Be-
trachter lesbar ist, also die bei Hochgräbern übliche Form. Schrift schöne gleichmäßige gotische
Minuskel, erhaben. - 2 Abb.
Die Platte bildete ursprünglich die Deckplatte eines Sarkophags, dessen Seitenwände mit Dar-
stellungen von Waffentaten Kaiser Ludwigs geschmückt waren, siehe Halm 150.
L. 288, B. 126,5 (diese Maße nach dem Gipsabguß im BNM.), Bu. Nr. 1: 7,8, Nr. 2: 4 cm.
1. Auf der Schräge:
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Kreuzkirche. Begräbnis der Priesterbruderschaft von St. Peter
1507
Im Gang zwischen Kirche und Sakristei. Rotmarmorstein, oben Inschrift, unten Relief: zwei
stehende Priester halten einen Kelch mit einer Hostie, darunter kniend fünf weitere Priester. Der
unterste Teil des Steins steckt im Boden. Schrift gotische Minuskel, erhaben, Zeilen durch Leisten
getrennt.
H. 179, B. 95, Bu. 10 cm.
irpultura • frat’nitatis •
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stehende Inschrift schwarz auf Kalk wiederholt, nach 1945 angebracht.)
Kdm. 947; Forster, München 558; Mayer-Westermayer 512.
121 Frauenkirche. Grabmonument für Um 1490-1508/1622
Kaiser Ludwig IV. und andere bayerische Fürsten
Unter dem Südturm seit 1932; vorher seit 1891 im westlichen Teil des Hauptschiffes, vorher und
ursprünglich im Chorraum. Das Monument ist aus zwei Hauptbestandteilen zusammengesetzt:
I. der Grabplatte aus der Zeit um 1490 bis spätestens 1508,
II. dem Mausoleum von 1622, das über der Grabplatte errichtet wurde.
I. Rotmarmorplatte, hervorragende Reliefarbeit der Hochgotik in zwei Abteilungen; oben
Kaiser Ludwig der Bayer thronend in Kaiserornat mit Kaiserattributen, am Postament des Thro-
nes Reichsadler mit bayerischen Rauten als Flerzschild, zu den Seiten die Wappen von Bayern und
Pfalz. Unten die Szene der Versöhnung des Herzogs Ernst mit seinem Sohn Albrecht III. nach der
Ermordung der Agnes Bernauer im Jahre 1435. Die drei Figuren sind im untersten Bildteil durch
die Buchstaben ELU gekennzeichnet (Ernst, Ludwig, Albrecht).
Umlaufend um die Platte sind zwei Inschriften angebracht: 1. an der schräg abgeflachten Kante
des Steins, 2. auf der Kante zwischen Schräge und Reliefteil auf einem ebenfalls umlaufenden
Rollenband aus Marmor. Dieses Rollenband imitiert ein Schriftband, das sich im Abstand von etwa
3 cm um einen gedachten Stab windet, jedoch so, daß nur jeweils die dem Beschauer zugekehrte
Hälfte vorhanden ist. Das Band besteht daher aus einzelnen ,,Rollen“, von denen mehrere bereits
seit Jahrhunderten verloren bzw. durch leere Rollen ersetzt sind (ähnliche Rollen befinden sich auf
dem Grabstein des 1397 gestorbenen Herzogs Albrecht II. in Straubing, Abb. Th. Müller, Alte
bairische Bildhauer Tf. 62, sowie auf dem Modell zur Grabplatte Herzog Ludwigs des Gebarteten,
1455, im BNM., Abb. Ausgewählte Werke aus dem BNM., Abb. 25, u. ö.).
Die Schrift beginnt jeweils oben rechts und läuft nach links, so daß sie dem herumgehenden Be-
trachter lesbar ist, also die bei Hochgräbern übliche Form. Schrift schöne gleichmäßige gotische
Minuskel, erhaben. - 2 Abb.
Die Platte bildete ursprünglich die Deckplatte eines Sarkophags, dessen Seitenwände mit Dar-
stellungen von Waffentaten Kaiser Ludwigs geschmückt waren, siehe Halm 150.
L. 288, B. 126,5 (diese Maße nach dem Gipsabguß im BNM.), Bu. Nr. 1: 7,8, Nr. 2: 4 cm.
1. Auf der Schräge:
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