und sind so eher den Ablieferungen im ersten und zweiten Weltkrieg entgangen und erhalten
geblieben 3).
Gering ist die Anzahl von vorhandenen Gemälden und Plastiken, die sich vor allem im Stifte
Seitenstetten befinden. Auch Wegsäulen sind in unserem Bereich selten; sie konzentrieren sich
auf das Einflußgebiet der einstigen Kartause Gaming, die die größte der deutschen Ordens-
provinzen war. Von den zahlreichen bis zur Aufhebung der Kartause 1782 vorhandenen Geräten
und Kunstgegenständen des Mittelalters ist fast alles verloren gegangen. Nur für ganz wenige
Stücke lassen sich Spuren nach Scheibbs verfolgen (vgl. Nr. 431). Von den 9 Totenschilden,
die noch nachweisbar sind, hat sich keiner mehr erhalten, 8 davon der Herren von Auersperg
in Purgstall wurden nach dem zweiten Weltkrieg zerhackt und verheizt. Von den Inschriften-
trägern profaner Art seien einige Stücke im Heimatmuseum zu Waidhofen (Nr. 261—263), zwei
Waffeleisen aus Scheibbs (Nr. 428 u. 430), der Pranger aus Gaming (Nr. 314) und dürftige Reste
von Schützenscheiben in Purgstall (Nr. 386, 394 u. 404) besonders hervorgehoben. Spezialitäten
bilden die romanischen Freskenreste in Wieselburg (Nr. 465), die zugleich die ältesten Inschriften
in diesem Bande darstellen, und die Kritzeleien in der Kartäuserhöhle zu Gaming (Nr. 302).
Beide werden in diesem Band aus epigraphischer Sicht ausführlich zum ersten Mal publiziert.
TABELLE II
vor 1500
1500-1600
nach 1600
unbestimmt
SUMME
Grabsteine, Epitaphe, Sarg-
tafeln u. s. w.
41
93
52
3
189
Wegsäulen, Pranger u. s. w. .
3
7
10
Grenzsteine.
2
3
5
Bau- u. Gedenkinschriften
u. ä.
14
37
33
2
86
Totenschilde.
4
5
9
Glocken.
9
23
10
42
Wandmalereien .
5
1
6
Geräteinschriften.
1
6
10
17
Glasfenster u. -tafeln .
6
7
2
15
Plastiken.
1
1
2
Gemälde (Altar-, Votiv-,
Ahnenbilder u. ä.).
3
10
2
15
Taufsteine, Weihwasser-
becken, Opfer stocke u. ä. . .
2
6
8
Durchzugsbalken.
1
16
52
69
81
204
183
5
473
Durch die Tabelle II wird das Alter der Inschriften auf den einzelnen Objekten erkenntlich.
Während 5 Gegenstände undatierbar bleiben, stammt fast die Hälfte der Inschriften aus dem
16. Jahrhundert; rund 1/5 aus der Zeit vor 1500. Auf die ältesten Inschriften, die noch vorhanden
sind, die Wieselburger Fresken, wurde schon hingewiesen. Die ältesten noch erhaltenen Grab-
steine befinden sich, wie ja auch zu erwarten, in den einstigen und noch vorhandenen geistlichen
Zentren des Landes. Die Glocke in St. Georgen in der Klaus (Nr. 122) gehört, aus dem 13. Jahr-
hundert stammend, zu den ältesten noch erhaltenen in Niederösterreich. Eine Monstranz in
3) Gerade auf dem Gebiet der Glockenkunde stehen für Niederösterreich zwei prächtige Publikationen
zur Verfügung: Fahrngrubers Glockenkunde der Diözese St. Pölten, 1894, und Weißenbäck-Pfundners
Werk über die historischen Glocken in Österreich, 1961 (vgl. Literaturverzeichnis).
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geblieben 3).
Gering ist die Anzahl von vorhandenen Gemälden und Plastiken, die sich vor allem im Stifte
Seitenstetten befinden. Auch Wegsäulen sind in unserem Bereich selten; sie konzentrieren sich
auf das Einflußgebiet der einstigen Kartause Gaming, die die größte der deutschen Ordens-
provinzen war. Von den zahlreichen bis zur Aufhebung der Kartause 1782 vorhandenen Geräten
und Kunstgegenständen des Mittelalters ist fast alles verloren gegangen. Nur für ganz wenige
Stücke lassen sich Spuren nach Scheibbs verfolgen (vgl. Nr. 431). Von den 9 Totenschilden,
die noch nachweisbar sind, hat sich keiner mehr erhalten, 8 davon der Herren von Auersperg
in Purgstall wurden nach dem zweiten Weltkrieg zerhackt und verheizt. Von den Inschriften-
trägern profaner Art seien einige Stücke im Heimatmuseum zu Waidhofen (Nr. 261—263), zwei
Waffeleisen aus Scheibbs (Nr. 428 u. 430), der Pranger aus Gaming (Nr. 314) und dürftige Reste
von Schützenscheiben in Purgstall (Nr. 386, 394 u. 404) besonders hervorgehoben. Spezialitäten
bilden die romanischen Freskenreste in Wieselburg (Nr. 465), die zugleich die ältesten Inschriften
in diesem Bande darstellen, und die Kritzeleien in der Kartäuserhöhle zu Gaming (Nr. 302).
Beide werden in diesem Band aus epigraphischer Sicht ausführlich zum ersten Mal publiziert.
TABELLE II
vor 1500
1500-1600
nach 1600
unbestimmt
SUMME
Grabsteine, Epitaphe, Sarg-
tafeln u. s. w.
41
93
52
3
189
Wegsäulen, Pranger u. s. w. .
3
7
10
Grenzsteine.
2
3
5
Bau- u. Gedenkinschriften
u. ä.
14
37
33
2
86
Totenschilde.
4
5
9
Glocken.
9
23
10
42
Wandmalereien .
5
1
6
Geräteinschriften.
1
6
10
17
Glasfenster u. -tafeln .
6
7
2
15
Plastiken.
1
1
2
Gemälde (Altar-, Votiv-,
Ahnenbilder u. ä.).
3
10
2
15
Taufsteine, Weihwasser-
becken, Opfer stocke u. ä. . .
2
6
8
Durchzugsbalken.
1
16
52
69
81
204
183
5
473
Durch die Tabelle II wird das Alter der Inschriften auf den einzelnen Objekten erkenntlich.
Während 5 Gegenstände undatierbar bleiben, stammt fast die Hälfte der Inschriften aus dem
16. Jahrhundert; rund 1/5 aus der Zeit vor 1500. Auf die ältesten Inschriften, die noch vorhanden
sind, die Wieselburger Fresken, wurde schon hingewiesen. Die ältesten noch erhaltenen Grab-
steine befinden sich, wie ja auch zu erwarten, in den einstigen und noch vorhandenen geistlichen
Zentren des Landes. Die Glocke in St. Georgen in der Klaus (Nr. 122) gehört, aus dem 13. Jahr-
hundert stammend, zu den ältesten noch erhaltenen in Niederösterreich. Eine Monstranz in
3) Gerade auf dem Gebiet der Glockenkunde stehen für Niederösterreich zwei prächtige Publikationen
zur Verfügung: Fahrngrubers Glockenkunde der Diözese St. Pölten, 1894, und Weißenbäck-Pfundners
Werk über die historischen Glocken in Österreich, 1961 (vgl. Literaturverzeichnis).
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