Metadaten

Neumüllers-Klauser, Renate [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 12 : Heidelberger Reihe ; Band 4): Die Inschriften der Stadt und des Landkreises Heidelberg — Stuttgart: Druckenmueller, 1970

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.52965#0396
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Pugnabam PIVS et SVPERABAM cominp hoste / Exactum fossis sed MALE quod
cecidi. / Sic excandescens HAVSI MERA, pocula mortis / Ast mage SVPPLEBAM
mors mihi vita redit. / P.P. Fulco Houncksip legion Pto praefectp.
sacrum manibus - pius posuit(?) - legionis praetor
Den Geistern der Verstorbenen geweiht. Verhalte den Schritt, der du hierher kommst. Fulco Houncks, ein Brite, bittet dich,
den Ort zu betrachten, wo beigesetzt ist seines Achates1) und Wachtmeisters Abraham Meppel treues mannhaftes Herz2). Er
starb kämpfend und siegend am 3. Juni 1635. Beneide seinen Ruhm und seine Tapferkeit. Abraham Meppel: Anagramm: Geh!
Ein frommer Streiter, siegte ich, zu meinem Unheil. Wein trank ich. Ich füllte nach. Epigramm: Ich focht als ein frommer
Streiter und überwand im Handgemenge den Feind, den wir aus den Gräben getrieben. Jedoch zu meinem Unheil, denn ich
stürzte. So in Fieberglut verfallend, trank ich ungemischten Wein, ungemischt den Becher des Todes. Doch um so mehr füllte
ich nach. Im Tode kommt mir das Leben zurück. - Frommen Sinnes setzte (diesen Stein) Fulco Houncks, der Kriegsschar
Obriststatthalter.


Der Stein stammt aus der Zeit, da im Dreißigjährigen Krieg eine schwedische Besatzung unter Abel
Moda das Schloß gegen die heranrückende kaiserliche Armee verteidigte; am 24. Juni 1635 erfolgte die
Kapitulation und der Abzug der Schweden. Der Stein wurde vermutlich erst nach Beendigung der Kriegs-
wirren gesetzt. Er weist in der äußeren Gestaltung wie im Inhalt schon barocke Züge auf. Das doppelte
Anagramm sowie die Wiederaufnahme des Anagramms in dem aus zwei Distichen bestehenden Epigramm
bedingen eine Schwerfälligkeit des Ausdrucks, die das Verständnis des Inhalts erschwert, zumal der Doppel-

368
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften