PERCVSSERVNT MAXILLAM MEAM1)
E Ursprünglich links von der Kreuzigungsszene auf der linken Chorseitenwand: vier Bildzonen über-
einander. Ganz unten über dem Sockel Schutzmantelmadonna, darüber Darbringung im Tempel,
dann Tod der Maria, ganz oben eine Szene aus der Schöpfungsgeschichte: Erschaffung der Bäume.
Relativ gut noch erhalten die Szene der Darbringung.
H. 140 cm, B. 103 cm, Bu. 3 cm. - Gotische Majuskel.
S. MARI A
’) Vgl. dazu Weiß, Weinheim 586 ff. - Der ausführliche Bericht des Stadtpfarrers Issel, auf den sich Weiß bezieht, deckt sich mit
den Angaben von Sauer, in: FrcibDiözArch. NF. 12 (1911) 431 ff. Von den erwähnten Szenen des Programms wurden der
Marientod und die Schutzmantelmadonna nach der Ablösung der Fresken mit anderen aus späterer Zeit nach Karlsruhe ver-
bracht und gingen hier durch Kriegseinwirkung zugrunde.
2) Eventuell war auch SICIO zu lesen.
3) Die Chiffren stehen für die Schriftworte Luc. 23, 34, Luc. 23, 43, Job. 19, 26-27, Marc. 15, 34, Joh. 19, 28, Joh. 19, 30,
Luc. 23, 26. - Über die „sieben letzten Worte“ A.Wilmart, Le grand poeme Bonaventurien sur les sept paroles du Christ en
croix, in: Revue Benedictine47 (1935), 235ff. - Die Darstellung des Kreuzesstammes als Lebensbaum ist im Mittelalter häufig,
eine Parallele zu der Wiedergabe der letzten sieben Worte auf den Blättern ist mir nicht bekannt. Jedoch existiert eine litera-
rische Parallele in dem Gedicht des Augustiner-Eremiten Richard von Cortone ,Giardinctto di divotione4 (1378), wo der Kreu-
zesbaum im Paradiesesgarten stehend beschrieben wird und auf seinen Blättern die sieben letzten Worte Jesu stehen; vgl. II
Giardinetto di divozione di fratc Ricciardo da Cortona, ed. par G.L.Passerini, Florenz 1912. - Unmittelbare Abhängigkeit ist
kaum anzunehmen, jedoch scheint das Motiv im 14. Jh. bekannt gewesen zu sein.
4) Marc. 15, 29.
5) Eine häufig beobachtete Darstellung, die symbolisch den Zusammenhang von Paradiesesbaum und Kreuzesholz deutlich
macht. Vgl. allgemein R.Bauerreiß, Arbor vitae (Abh. d. bayerischen Bcnediktincrakademie III), München 1938.
6) Zach. 11, 12.
7) Job 16. 11.
KdmBaden X 3, 365 (Abb.). -Fresin, Weinheim 222f. -Weiß, Weinheim 586f. - Sauer, in: FreibDiözArch. NF. 12 (1911) 431 ff.
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E Ursprünglich links von der Kreuzigungsszene auf der linken Chorseitenwand: vier Bildzonen über-
einander. Ganz unten über dem Sockel Schutzmantelmadonna, darüber Darbringung im Tempel,
dann Tod der Maria, ganz oben eine Szene aus der Schöpfungsgeschichte: Erschaffung der Bäume.
Relativ gut noch erhalten die Szene der Darbringung.
H. 140 cm, B. 103 cm, Bu. 3 cm. - Gotische Majuskel.
S. MARI A
’) Vgl. dazu Weiß, Weinheim 586 ff. - Der ausführliche Bericht des Stadtpfarrers Issel, auf den sich Weiß bezieht, deckt sich mit
den Angaben von Sauer, in: FrcibDiözArch. NF. 12 (1911) 431 ff. Von den erwähnten Szenen des Programms wurden der
Marientod und die Schutzmantelmadonna nach der Ablösung der Fresken mit anderen aus späterer Zeit nach Karlsruhe ver-
bracht und gingen hier durch Kriegseinwirkung zugrunde.
2) Eventuell war auch SICIO zu lesen.
3) Die Chiffren stehen für die Schriftworte Luc. 23, 34, Luc. 23, 43, Job. 19, 26-27, Marc. 15, 34, Joh. 19, 28, Joh. 19, 30,
Luc. 23, 26. - Über die „sieben letzten Worte“ A.Wilmart, Le grand poeme Bonaventurien sur les sept paroles du Christ en
croix, in: Revue Benedictine47 (1935), 235ff. - Die Darstellung des Kreuzesstammes als Lebensbaum ist im Mittelalter häufig,
eine Parallele zu der Wiedergabe der letzten sieben Worte auf den Blättern ist mir nicht bekannt. Jedoch existiert eine litera-
rische Parallele in dem Gedicht des Augustiner-Eremiten Richard von Cortone ,Giardinctto di divotione4 (1378), wo der Kreu-
zesbaum im Paradiesesgarten stehend beschrieben wird und auf seinen Blättern die sieben letzten Worte Jesu stehen; vgl. II
Giardinetto di divozione di fratc Ricciardo da Cortona, ed. par G.L.Passerini, Florenz 1912. - Unmittelbare Abhängigkeit ist
kaum anzunehmen, jedoch scheint das Motiv im 14. Jh. bekannt gewesen zu sein.
4) Marc. 15, 29.
5) Eine häufig beobachtete Darstellung, die symbolisch den Zusammenhang von Paradiesesbaum und Kreuzesholz deutlich
macht. Vgl. allgemein R.Bauerreiß, Arbor vitae (Abh. d. bayerischen Bcnediktincrakademie III), München 1938.
6) Zach. 11, 12.
7) Job 16. 11.
KdmBaden X 3, 365 (Abb.). -Fresin, Weinheim 222f. -Weiß, Weinheim 586f. - Sauer, in: FreibDiözArch. NF. 12 (1911) 431 ff.
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