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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 16: Heidelberger Reihe ; Band 6: Die Inschriften des Rhein-Neckar-Kreises ; 2): Ehemaliger Landkreis Mannheim, ehemaliger Landkreis Sinsheim (nördlicher Teil) — München: Druckenmüller, 1977

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https://doi.org/10.11588/diglit.52967#0123
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rahmung, bekrönt von einem Cherub, flankiert von zwei Wappen. Je zwei weitere Wappen auf den
Pilastern. In der Kapitellzone fehlen die zweiWappcn der Eltern des Bischofs, wie auch die noch vorhan-
denen eisernen Befestigungshaken erkennen lassen. Fast alle Helme und Helmzieren beschädigt. Tinkturen
erneuert.
H. ca. ioo cm, B. ca. 120 cm, Bu. ca. 8 cm. - Kapitalis.
GEORGIVS • DEI GRA=/TIA EPISCOPVS • /
WORMATIENSIS • / 1590 /

Wappen: geviert, 1 und 4 Bistum Worms, 2 und 3 Schönberg; (Schönberg), Leyen, Dürkheim, Wiltz;
(Weyer von Nickenich), Burtscheid, Waldbott von Ulmen, Cröv.
Georg von Schönberg (1580-1595), Bischof von Worms und Dompropst zu Mainz, Bruder des Trierer
Erzbischofs Johann von Schönberg (gest. 1599), entstammte einem in der Eifel ansässigen Adelsgeschlecht]).
Die Inschrift weist Georg als den Bauherrn des Erkeranbaues am Bischofshof aus2). In Worms und vor
allem in Mainz zeugen zahlreiche Inschriften für das Mäzenatentum dieses Prälaten3).
*) Schannat I 435. - Humbracht Taf. 211.
2) KdmBaden X 3, 181.
3) In der Georgskapelle des Wormser Doms der Georgsaltar; vgl. R.Kautzsch, Der Dom zu Worms. Berlin 1938, 315 p.
Im Mainzer Dom das monumentale Epitaph: vgl. DI. II (Mainz) nr. 517; andere Stiftungen meist nur inschriftlich bezeugt
(vgl. DI. II Mainz nrr. 494, 497, 504, 518, 598, 1281, 1282). In Ladenburg das Wappen des Bischofs am Haus Kirchenstr. 7 (vgl.
KdmBaden X 3, 236).
KdmBaden X 3, 186, Abb. 120. - Andreae 22. - Kämmerer 29k - Schuch 75f. - Doerr 22. - Häussler 21. - AmtlKreisbeschrei-
bung III 620.

153

Ilvesheim, Schloß

1590

Wappentafel mit Bauinschrift. Im Haupttreppenhaus des Schlosses ’) auf dem ersten Treppenabsatz ein-
gelassen; ursprünglicher Standort unbekannt. Querrechteckige Relieftafel aus rotem Sandstein, oben
durch Gesims, unten durch Sockel mit Inschrift abgeschlossen. In der Mitte zweiWappcn mit Helmen und
Helmzieren, gehalten von den Figuren eines Ritters und einer Dame; der Ritter barhäuptig, sein Helm zu
seinen Füßen, die Dame in einem Mantel mit geschlitzten Ärmeln über dem Kleid mit Halskrause, ihr zu
Füßen ein Hündchen. Köpfe und Helme beschädigt, Tinkturen der Wappen neu.
H. 130 cm, B. 118 cm, Bu. 3-4 cm. - Kapitalis.

OTT HEINRICH LANDSCHAD • VON STEINACH /
ENGEL HVRTIN • VON SCHÖNECK AVCH • /
SEIN GMAHL • DIS MAVR VND THOR SO GSTALT /
GBAVET HABEN • ALS MANN ZALT • /
DAVSENT FVNFFHVNDERT • NEVNZIG IAHR • /
FVR VNGLVCKrSIE GOT ALL • BWAHR /

Wappen: Landschad von Steinach, Hurt von Schöneck.
Die Wappenhalter sind als Bildnisfiguren der Bauherren anzusprechen. Ottheinrich Landschad von Stei-
nach, geb. 1556 als jüngster Sohn des Hans IV. und der Margaretha von Erligheim, Frauenzimmer-Hof-
meister und Amtmann zu Zweibrücken, war seit 1588 mit Engel Hurt von Schöneck vermählt und starb
1604 kinderlos2). Bei der Erbteilung 1571 nach dem Tod seines Vaters war Ilvesheim ihm zugefallen3).
Die Inschrift deutet auf Bauarbeiten an der ehern. Wasserburg, erbaut durch Hans d.Ä. von Erligheim4).
1) Seit 1868 Blindenschule. - Zur Baugeschichte der alten Wasserburg vgl. KdmBaden X 3, 127fr.
2) F. Ritsert, Die Herren von Neckarsteinach II, in: Archiv f. hessische Gesch. u. Altertumskunde 12 (1870) 414. - G. Christ, in:
MannhGeschichtsbl 17 (1916) Sp. io5. -W. Möller u. K. Krauss, Neckarsteinach, seine Herren, die Stadt und die Burgen. Mainz
1928, 18 (Starkenburg in seiner Vergangenheit 4). - R.Irschlinger, Die Aufzeichnungen des Hans Ulrich Landschad von Stei-
nach über sein Geschlecht, in: ZGO. NF. 47 (1933/34) 203-258; 251.
3) Vgl. Irschlinger a.a.O. 258.
4) Vgl. oben nr. 112; eine weitere Bauinschrift der Burg nr. 178.
KdmBaden X 3, 132, Abb. 72. - Naeher II 14. - J. Schneider, in: Alemannia 25 (1898) 69. - G.Christ a.a.O. Sp. 106. - K.Koll-
nig, Ilvesheim in Vergangenheit und Gegenwart. Mannheim-Seckenheim 1931, 14. - E.Lacroix, Das Schloß zu Ilvesheim. Fest-
schr. z. 125jährigen Bestehen der Staatl. Blindenschule Ilvesheim. Offenburg 1951, 65. - F.Liebig, in: Bad. Heimat 46 (1966)
297 ff.

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