129t Obertheres, ehemalige Benediktinerklosterkirche 22.2.1545
Für Abt Heinrich II. von Mengersdorff (1524-45) sind zwei Grabinschriften überliefert, die erste in der
Monasterii Theres Fundatio, die zweite in einem Konvolut von Gelegenheitsgedichten des Aulaeus (sieh e
auch Nr. I2öf). Zur Ausführung kam wahrscheinlich die erstere.
I. Hoc sub Sarcophago Heinricus conditur ille
Mengersdorffensi Stemmate progenit(us).
Vir pietate gravis, inopum pater, author honesti,
Religionis amans, Justitia(m)q(ue) colens.
Coenobij hui(us) templa atq(ue) palatia struxit,
Flam(m)is perdiderat quae malesana cohors.
Bisq(ue) decem et binis feliciter adfuit annis,
Redderet ut animatn maxitne Christe tibi.
Unter diesem Sarkophag ruht Heinrich, aus dem Geschlecht der Mengersdorff hervorgegangen. Er war ein Mann von tiefer
Frömmigkeit, ein Vater der Armen, ein Urheber des Ehrenhaften. Er liebte die Religion und pflegte die Gerechtigkeit. Kirche
und Gebäude dieses Klosters errichtete er neu, nachdem sie eine Horde Bösewichter durch Feuer zerstört hatte.
Er weilte 22 Jahre hier, bis er seine Seele dir, größter Christus, zurückgab.
II. EPITAPH. REVERENDI PA-/ tris ac dotnini Henrichi ä
Mengersdorff Tharissae apud S. Vitum abbatis.
Qui superos coluit solita pietate fideq(ue),
Nec minus Aonias ex Helicone Deas.
Critnina qui cautus uitauit amator honesti,
Hic patris Henrichi contegit ossa lapis.
Epitaph des ehrwürdigen Vaters und Herrn Heinrich von Mengersdorff, Abt zu Theres bei St. Vitus.
Der die Himmelsbewohner in steter Frömmigkeit und im Glauben verehrte und nicht weniger die Aonischen Göttinnen des
Helicon (Musen), der gewissenhaft die Sünden mied, als Liebhaber des Ehrenhaften, des Vaters Heinrich Gebeine deckt dieser
Stein. - Distichen.
Sterbedatum nach Monasterii Theres Fundatio 22. Februar 1545.
StA Würzburg, Stdb. 649, Monasterii Theres Fundatio, Bl. 57; A.Amrhein, Beiträge zur fränkischen Epitaphienliteratur, AUfr.
46 (1904) 187-208, hier 193 (Abdruck Aulaeus).
130 Haßfurt, Leichenhaus 1546
Glocke. Umschrift zwischen zwei Wülsten, gotische Minuskel, erhaben.
D. 76, Bu. 2,5 cm
anno domini + mcccccxxxxvi • gott geb • ein gvtte stvnd
Mcccc xxxxiii Kartei des Deutschen Glockenatlas. - Worttrennung Glöckchen. - 1546.
Gemeint ist die Sterbestunde; die Glocke diente schon in der katholischen Pfarrkirche, für die sie gegossen
wurde, zum Totenläuten. Zu den sog. Schiedglocken siehe Walter, Glockenkunde 282 f.
Kdm. HAS 51.
131 Haßfurt, Ritterkapelle 24.3.1548
Grabmal des Joachim und der Barbara Fuchs, geb. Haslang, außen an der Westseite, links des Portals. Gel¬
ber (?) Sandstein, neuerdings mit gelber Steinfarbe überstrichen. Im Hauptfeld Relief des Ritterpaares,
fast frontal beidseits des Kruzifixes kniend. Der barhäuptige Edelmann auf einem Löwen ist gerüstet; vor
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Für Abt Heinrich II. von Mengersdorff (1524-45) sind zwei Grabinschriften überliefert, die erste in der
Monasterii Theres Fundatio, die zweite in einem Konvolut von Gelegenheitsgedichten des Aulaeus (sieh e
auch Nr. I2öf). Zur Ausführung kam wahrscheinlich die erstere.
I. Hoc sub Sarcophago Heinricus conditur ille
Mengersdorffensi Stemmate progenit(us).
Vir pietate gravis, inopum pater, author honesti,
Religionis amans, Justitia(m)q(ue) colens.
Coenobij hui(us) templa atq(ue) palatia struxit,
Flam(m)is perdiderat quae malesana cohors.
Bisq(ue) decem et binis feliciter adfuit annis,
Redderet ut animatn maxitne Christe tibi.
Unter diesem Sarkophag ruht Heinrich, aus dem Geschlecht der Mengersdorff hervorgegangen. Er war ein Mann von tiefer
Frömmigkeit, ein Vater der Armen, ein Urheber des Ehrenhaften. Er liebte die Religion und pflegte die Gerechtigkeit. Kirche
und Gebäude dieses Klosters errichtete er neu, nachdem sie eine Horde Bösewichter durch Feuer zerstört hatte.
Er weilte 22 Jahre hier, bis er seine Seele dir, größter Christus, zurückgab.
II. EPITAPH. REVERENDI PA-/ tris ac dotnini Henrichi ä
Mengersdorff Tharissae apud S. Vitum abbatis.
Qui superos coluit solita pietate fideq(ue),
Nec minus Aonias ex Helicone Deas.
Critnina qui cautus uitauit amator honesti,
Hic patris Henrichi contegit ossa lapis.
Epitaph des ehrwürdigen Vaters und Herrn Heinrich von Mengersdorff, Abt zu Theres bei St. Vitus.
Der die Himmelsbewohner in steter Frömmigkeit und im Glauben verehrte und nicht weniger die Aonischen Göttinnen des
Helicon (Musen), der gewissenhaft die Sünden mied, als Liebhaber des Ehrenhaften, des Vaters Heinrich Gebeine deckt dieser
Stein. - Distichen.
Sterbedatum nach Monasterii Theres Fundatio 22. Februar 1545.
StA Würzburg, Stdb. 649, Monasterii Theres Fundatio, Bl. 57; A.Amrhein, Beiträge zur fränkischen Epitaphienliteratur, AUfr.
46 (1904) 187-208, hier 193 (Abdruck Aulaeus).
130 Haßfurt, Leichenhaus 1546
Glocke. Umschrift zwischen zwei Wülsten, gotische Minuskel, erhaben.
D. 76, Bu. 2,5 cm
anno domini + mcccccxxxxvi • gott geb • ein gvtte stvnd
Mcccc xxxxiii Kartei des Deutschen Glockenatlas. - Worttrennung Glöckchen. - 1546.
Gemeint ist die Sterbestunde; die Glocke diente schon in der katholischen Pfarrkirche, für die sie gegossen
wurde, zum Totenläuten. Zu den sog. Schiedglocken siehe Walter, Glockenkunde 282 f.
Kdm. HAS 51.
131 Haßfurt, Ritterkapelle 24.3.1548
Grabmal des Joachim und der Barbara Fuchs, geb. Haslang, außen an der Westseite, links des Portals. Gel¬
ber (?) Sandstein, neuerdings mit gelber Steinfarbe überstrichen. Im Hauptfeld Relief des Ritterpaares,
fast frontal beidseits des Kruzifixes kniend. Der barhäuptige Edelmann auf einem Löwen ist gerüstet; vor
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