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Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Maierhöfer, Isolde [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 17 : Münchener Reihe ; Band 5): Die Inschriften des Landkreises Hassberge — München: Druckenmüller, 1979

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https://doi.org/10.11588/diglit.45639#0134
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257

Rentweinsdorf, ev.-lutli. Pfarrkirche

1600

1. Glocke. Zwischen zwei Rankenfriesen durch jeweils doppelten Wulst getrennte, zweizeilige Inschrift.
Am Mantel Wappengruppen und Sinnspruch. Alle Inschriften Kapitalis, erhaben.
D. 120 cm, Gewicht 20 Ztr., Bu. 5 cm.
Umschrift unterhalb der Krone:
EHRE SEY GOTT IN DER HÖHE • FRIEDE AVF ERDEN • VND DEN MENSCHEN
EIN WOLGEFALLEN / — ANNO • 1600 • DA GOSSEN MICH MELCHIOR VND
HIERONIMVS MOERINCK ZV ERFVRDT IM NAMEN GOTTES •
Lk. 2, 14. - Am Beginn der zweiten Zeile drei Lilien.

An der Flanke:
NOSCE TE IPSVM
Erkenne dich selbst. - Inschrift am Apollotempel in Delphi, einem der Sieben Weisen zugeschrieben, von Cicero, Tuscul.
1, 22, 52 übers.
Zwischen den Rankenfriesen Wappen Rotenhan, Münster, Rotenhan, Stein zum Altenstein und noch
dreimal Rotenhan.
Darüber:
H • G • V • R • W.V.R. W.C.V.R. H.S.V.R. A.H.V.R. / G EBRVDERE/ GEBRÜDERE
VND GEVETTEREN / ALLE VON ROTENHAN ZV RENTWEINS-/DORFF
Wappen und Initialen bezeichnen die Erbauer der Rentweinsdorfer Pfarrkirche: Hans Georg (Nr. 335)
verheiratet mit Eva von Münster, Wilhelm verheiratet mit Eva Agnes von Stein zum Altenstein, Wolf
Christoph (Nr. 304), Hans Sebastian und Adam Hermann, alle von Rotenhan, „deren Gedächtnis“ - so
Lehnes (1841) - „auf den Denkmälern zu beiden Seiten des Einganges vom Markte für die Nachwelt an-
geschrieben ist“. Diese Gedenktafeln sind nicht mehr vorhanden. - Das Nosce te ipsum war der Wahlspruch
des Dr. Sebastian von Rotenhan (Nr. 105, 112t, 142 und 227 I, II und III), während die Moerinck - siehe
Nr. 225, Sitzmann I 372 und Walter, Glockenkunde 822 f. - gerne das Ehre sei Gott in der Höhe benützten
und, dem Zeitgeschmack entsprechend, die Stifter mit Namen und Wappen verewigten; siehe Walter,
Glockenkunde 324 Anm. 2 und 340 Anm. 2. - Für das Geläute erhielten sie 707 fl. 3 Gr. 3 Pfennige.
Arch. Rentweinsdorf (alt) D VII 70, Ecclesiastica; 130, Glocken; 149, Friedhof; Kdm. EBN 190 Beschreibung; Lehnes, Bau-
nachgrund, AUfr. 7 (1841) 60; Mayer ■‘176; 22i8 teilweise Wiedergabe der Inschrift; Rotenhan I 233-235 mit Zeichnung;
II 815 und Stammtafel.

Rentweinsdorf, ev.-luth. Pfarrkirche 1600

2. Glocke. Umschrift zwischen Rankenfriesen und Wülsten, auf der einen Seite der Flanke Kruzifixus mit
I • N • R • I, auf der anderen über dem Vollwappen Rotenhan Spruch; alle Inschriften Kapitalis, erhaben.
D. 82 cm, Gewicht 6 Ztr., Bu. 5 cm.
Umschrift unter der Krone :
• -ANNO • 1600 • DA GOSSEN MICH MELCHIOR VNDT HIERONIMVS
MOERINCK ZV ERFFVRDT
Am Beginn zwei Lilien.
Über demWappen:
DEO TRINO ET VNO / ROTENHAN
Dem dreieinigen Gott.
Diese Widmung spielt auf das Dreifaltigkeitspatrozinium der Kirche an. - Die Glocke war im Zweiten
Weltkrieg nach Hamburg verbracht worden und kam mit einem Riß zurück. Zum völlig erhaltenen
Geläute aus der Erbauungszeit der Rentweinsdorfer Kirche siehe Nr. 257.
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