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Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Hrsg.]; Bauer, Lothar [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0024
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23 • Pfarrarchiv Trabeisdorf.
Heinrich Förtsch, Grabdenkmäler der Pfarrkirche Trabeisdorf. Handschrift.
24. Pfarrarchiv Walsdorf.
Heinrich Förtsch, Grabdenkmäler der Kirche zu Walsdorf. Handschrift 1950, 32 S.

4. Die Schriftformen
Frühe Majuskelschriften
Das1 bekannte Taufrelief in der Pfarrkirche zu Großbirkach (Nr. 1) trägt die einzige im Landkreis
Bamberg aus romanischer Zeit überlieferte, zugleich auch in seltener Schönheit erhaltene Inschrift. Die
Disposition der oberen Zeile auf der Rahmenleiste ist vorzüglich, diejenige der beiden Zeilen im Bildfeld
erscheint weniger glücklich, da die Verteilung zu stark auf die linke Seite konzentriert ist, möglicherweise
dadurch verursacht, daß der Steinmetz um eine silbenweise Abtrennung der Worte bemüht war. Die
Buchstaben sind verhältnismäßig schlank. Von den ausnahmslos kapitalen Buchstabenformen ist zu er-
wähnen das A, das mit geradem und mit gebrochenem Querbalken vorkommt2, das B mit kleinerem
oberem Bogen, R mit ziemlich gerader Cauda, S mit sehr flachen Armen, T einmal mit kleinem Fuß-
strich, der wohl eher aus einem Lapsus als aus künstlerischer Absicht zu erklären ist, endlich das fertig
ausgebildete, aus zwei V zusammengerückte W; die übrigen Buchstabenformen sind unauffällig im Sinne
klassischer Monumentalformen. Der Stil der Inschrift entspricht im allgemeinen dem der Zeit, wie er aus
Beispielen im Rhein- und Neckargebiet und in Regensburg bekannt ist3.
Die gotische Majuskel
Während aus dem 12. Jahrhundert nur zwei Inschriften abschriftlich bekannt sind (Nr. 2f und 3 t),
setzt die Überlieferung von Inschriften in gotischer Majuskel im letzten Drittel des 13.Jahrhunderts ein
und reicht mit datierten Beispielen bis 1370. Mit Ausnahme der Glocken, von denen wir zunächst absehen,
handelt es sich um Steininschriften, deren Überlieferung ein vielschichtiges Problem darstellt. Es sind ins-
gesamt 13 Inschriften, die im Original oder in Nachzeichnungen vorliegen.
Von den original erhaltenen fügen sich zunächst die Umschrift der Tumba Gottfrieds von Schlüsselberg
von 1308, Nr. 10, und die Beschriftung der Grabplatte des Gundeloch von Windheim, die vor dessen

1 Als Einführung m das Inschriftenwesen und besonders die Schriftgeschichte ist jetzt zu verweisen auf Rudolf
M. Kloos, Einführung in die Epigraphik des Mittelalters und der frühen Neuzeit (Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
Reihe Einführungen), Darmstadt 1979. - Insbesondere sind hier zu erwähnen: Konrad F.Bauer, Mainzer Epi-
graphik. Beiträge zur Geschichte der mittelalterlichen Monumentalschrift, Zeitschrift des Deutschen Vereins für
Buchwesen und Schrifttum 9 (1926) Nr. 2/3; Rudolf Conrad, Niederrheinische Epigraphik vom achten bis drei-
zehnten Jahrhundert. Ein Beitrag zur Geschichte der monumentalen Schrift, Phil. Diss. Frankfurt 1931; Rudolf
Rauh, Paläographie der mainfränkischen Monumentalinschriften, Phil. Diss. München 1935; KarlBrandi, Grund-
legung einer deutschen Inschriftenkunde, DA 1 (1937) 11-43; die epigraphischen Kapitel in den Einleitungen der
Bände der Deutschen Inschriften, hg. von den Akademien der Wissenschaften, Bd. 2 Stadt Mainz von Fritz Viktor
Arens und Konrad F.Bauer, 1958, Bd. 5 Stadt und Landkreis München von Rudolf M.Kloos, 1958, Bd. 12 Stadt
und Landkreis Heidelberg von Renate Neumüllers-Klauser, 1970, Bd. 13 Friedhöfe St. Johannis, St. Rochus und
Wöhrd zu Nürnberg von Peter Zahn, 1972, Bd. 14 Stadt Fritzlar von Theodor Niederquell, 1974, Bd. 15 Rothen-
burg o.d.T. von Dietrich Lutz, 1976, Bd. 16 Rhein-Neckar-Kreis (II) von Renate Neumüllers-Klauser und Anne-
liese Seeliger-Zeiss, 1977, Bd. 17, Landkreis Haßberge von Isolde Maierhofer, 1979 (zit.: DI Mainz usw.).
2 Gerader Querbalken: das zweite A in ABBAS, das A in IOHANNES und das erste A in BABTISTA;
gebrochener Querbalken: das erste A in ABBAS und das zweite A in BABTISTA. Die Angabe von Rauh, Monu-
mentalinschriften 17, daß das A zweimal des Querbalkens entbehre (aus den Angaben wird nicht ganz deutlich,
welche A er meinte), war möglicherweise die Folge einer optischen Täuschung aufgrund einer mangelhaften
Abbildung.
3 Vgl. Rauh, Paläographie i6f.; Bauer, Mainzer Epigraphik 25 ff.; Conrad, Niederrheinische Epigraphik 26-31,
hier die „konservative“ Richtung. Im einzelnen sind zu vergleichen: in Mainz die Stiftungsinschrift derWilligistür
von 1009, die Sockelinschrift vom Fischturm um 1000 und der Grabstein des Propstes Wignand von 1048, DI Mainz
Nr. 5, 653 und 655; in Heidelberg der Grabstein(?) der Hazecha, nach 1094, DI Heidelberg Nr. la; in Regensburg
die Vorhallenreliefs in St. Emmeram, Karlinger, Romanische Steinplastik 2-5, Abb. 3-6. (Hier zeigen die Inschriften
noch einen besseren Erhaltungszustand als in jüngeren Werken wie etwa Propyläen-Kunstgeschichte 5. Das Mittel-
alter 1 von Hermann Fillitz, Berlin 1969, Abb. 120.)

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