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Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Editor]; Bauer, Lothar [Editor]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Contr.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Contr.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Contr.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Contr.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Contr.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Contr.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0039
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II. Grabschrift Herzog Friedrichs IV.:
• XIIII • K(ALENDAS) • SEPT(EMBRIS) • ROME • O(BIIT) • /
HIC • DVX • SVEUORV(M) • FRIDERICH • FOTOR • / MONACHORUM • /
ET • ROMANOR(VM)0) REGIS • / NATVS • IACET • HOR(VM) /
AVCTOR • FVNDORU(M) / DEUS • HVIC • DA • REG/NA • BONORUM
a) translatae Degen; b) vor D(OMINI) kein Punkt; D(OMINI) fehlt Degen; c) kein Worttrennungspunkt.
I. Hier ruht Königin Gertrud, Gemahlin einst des römischen Königs Konrad, des Gründers dieses Klosters; sie wurde
übertragen in dieses Tumbengrab von dem ehrwürdigen Abt Nikolaus im Jahre des Herrn 1269, an den 5. Kalenden
des Mai (April 27). - II. Am 14. vor den Kalenden des September (August 19) zu Rom gestorben, ruht hier Herzog
Friedrich von Schwaben, Förderer der Mönche und Sohn des römischen Königs, Stifter dieses Bodens, Gott gib ihm
das Reich der Guten. - Die Grabschrift Herzog Friedrichs besteht aus der Todesnotiz und drei gereimten Hexa-
metern.
Die heute beiderseits der Relieffiguren befindlichen Inschriften, gold auf blau gemalt, wurden wohl noch
im 17. Jahrhundert angebracht; ihr Text stimmt, mit nur geringen orthographischen Abweichungen, mit
dem der früheren Überlieferungen überein. Die Schrift ist jedoch eine Kapitalis der Zeit, die Anordnung
in Kurzzeilen richtet sich nach dem schmalen hochrechteckigen Schriftfeld (H. 194 cm, B. links 29 cm,
rechts 39 cm, Bu. 7 cm). Die Inschriften wurden in jüngster Zeit erneuert (vgl. das Foto Wiemer, Ebrach
7. Auf!., 15 mit dem heutigen Befund).
Zur Echtheitsfrage der Figuren und der übrigen in Frage gezogenen Bildwerke des 13./14. Jahrhunderts
liefert die Chronik Agricola I, p. 497f. einen wesentlichen Beitrag. Agricola handelt hier (ab p. 490) von
den Künstlern, die in Ebrach gewirkt haben, gibt eine Beschreibung der Kirche und sagt dann: Neque
etiam improbabile est lapicidas nostros non tantum bonos fuisse architectos, sed etiam sculptores, uti certum est aliquas
ab ipsis statuas et imagines fuisse factas, an autem Bertholdi et Manegoldi episcoporum, item Gertrudis reginae ac
Friderici ducis statuas seu epitaphia effinxerint, non ausim pro certo affirmare, non dubito tarnen asserere patronos
ecclesiae et fundatores extra ianuam versus sepulturam religiosorum supra et prope ostium in lapide magistraliter ab
ipsis fuisse excisos, sicut nec dubito de capitellis, ut vocant, columnarum et pylariorum etfornicum in iuncturis flores
et rosas aliaque similia. Er hält es demnach für wahrscheinlich, daß das Stifterrelief (Nr. 20) und das Tym-
panon mit den Patronen Ebrachs (Nr. 21) von Ebracher Künstlern geschaffen wurden, ist sich aber nicht
sicher, ob auch die Figuren der Bischöfe Berthold und Manegold (Nr. 7t) sowie der Königin Gertrud und
Herzog Friedrichs von Ebracher Künstlern gearbeitet sind. Diese Ausdrucksweise wäre nicht möglich,
wenn eine dieser Figuren zu seiner Zeit oder kurz vorher geschaffen worden wäre.
Zur epigraphischen Wertung siehe Einleitung.
Zu Königin Gertrud vgl. W.Bemhardi, Konrad III., in: ADB 16 (1882) 556-562, zu Herzog Friedrich
vgl. H. Schreibmüller, Herzog Friedrich IV. von Schwaben und Rothenburg (1145-1167), ZBLG 18 (1955)
213-242; H. Schwarzmaier, Friedrich IV. von Rothenburg, Herzog von Schwaben, in: NDB 5 (1961) 590;
F. Geldner, Um die frühen Staufer-Gräber in Ebrach, Lorch und Bamberg, in: Festschrift Ebrach 1127-1977
(1977) 38-52, mit Abb. des Stifterreliefs, Taf. I (vgl. Nr. 20).
Bruschius, Chronologia monasteriorum Germaniae 144 (Texte); Wegele, Monumenta Eberacensia, Narratio de
fundatione 7 (über den Ort der ersten Beisetzung von Königin Gertrud); ebenda, Funiculus triplex 3 8 (über die ur-
sprüngliche Lage der Tumben); Monumenta Germaniae Historica, Scriptores 15 (1888) 1040-42 (Wiederabdruck der
Narratio); Honorifica translatio n und 12 (Texte); Chronik Degen Nr. 14, p. 22, 93 und 100; Nr. 15, p. 18, 66 und 71
(Texte); Chronik Agricola II,p. 86f. und IV, Bl. 27' und 34' (Texte); Bl. 29' und 35 (Zeichnungen); Bl. 32' und 33
(Situationsskizzen der Tumben mit den Chorwänden bis 1650); Bl. 31' (Zeichnung der beiden Relieffiguren nach
Aufstellung am jetzigen Ort); Gropp, Monumenta sepulchralia eccl. Ebrac. 57ff; Stiche Nr. 5 vor S. 57 (jetzige
Situation), Nr. 6 nach S. 62 und 7 vor S. 67 (Tumben und Wandinschriften nach der Situation bis 1650, nach Agri-
cola); Brevis Notitia i2ff.; Stiche Nr. 6 nach S. 14, Nr. 7 vor S. 15 und Nr. 5 nach S. 16 wie bei Gropp (von G.F.
Weigant); MemorabiliaFürstenwerth p. 533 £; Jäger, Ebrach 28, 3of., 32, 108-111; Abb. 95 S. 109 (nach dem Stich
Nr. 5 in Brevis notitia, heutige Situation); Mayer, Umland 175; 257; Wiemer, Ebrach 7. Äufl. 12 £, Abb. der Figur
der Königin Gertrud S. 15 (Foto); vgl. Wiemer, Baugeschichte 9f. und 25, zur Baugeschichte des Chores und der
Chorschranken.
K

5t

Ebrach, Fuchsenkapelle

nach 1276

Tympanon. Die im Jahre 1276 gestiftete und wohl unmittelbar anschließend erbaute Marienkapelle, nach
der Stifterfamilie Fuchsenkapelle genannt, wurde im Jahre 1803 abgebrochen; ein Strebepfeiler ist an Haus
Nr. 18 (Cafe Sendner) sichtbar. Das Portal zeigte im Tympanon ein Relief der Himmelfahrt Mariä, dessen
Aussehen und Beschriftung eine Zeichnung in der Chronik des Agricola festgehalten hat. Maria wird von
fünf Engeln umgeben, deren zwei unterste einen Schleier halten, auf dem Maria schwebt, zwei weitere

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