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Maierhöfer, Isolde; Kloos, Rudolf M. [Hrsg.]; Bauer, Lothar [Hrsg.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 18 = Münchener Reihe, 6. Band): Die Inschriften des Landkreises Bamberg bis 1650 — München: Alfred Drückenmüller Verlag, 1980

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https://doi.org/10.11588/diglit.57393#0093
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Bursarii multis annis magna cum laude et industria praefuisset, cuius anima in sancta requiescat
pace, amen. Aetat(is) anno 46. Fr. IL. Fr. ID. MMP.
Im Jahre 1554 im April starb der ehrwürdige Bruder Wolfgang Hetschuh von Gerolzhofen, nachdem er ein frommes
und bescheidenes Leben mehr als 23 Jahre in diesem Kloster Ebrach geführt und dem Amte des Bursars viele Jahre
mit großem Lob und Fleiß vorgestanden hatte, dessen Seele im heiligen Frieden ruhe, amen. Seines Alters im 46. Jahre.
(Auflösung der Initialen unsicher:) .... die Brüder dem Bruder zum Gedenken gesetzt(?).
Chronik Agricola I, p. 473.
K

157 Heiligenstadt, Ev.-Luth. Pfarrkirche 1554 Juli 23

Grabmal der Kunigund von Streitberg. Innen an der Stirnwand des Langhauses, rechts neben dem Chor-
bogen, 260 cm über dem Boden. Sandstein. Stehende Mädchengestalt mit gefalteten Händen in einer
Nische, unten rechts kauernder kleiner Löwe; darüber Tafel mit Spruchinschrift (I), unterhalb der Nische
Tafel mit Grabschrift (II). Schrift eingehauen.
H. insges. 118 cm, B. 44 cm, Bu. 3 cm. - Fraktur.
I.
last • die • vnn/mindtign • zu • / mr • kumen / Madhiasn / XVIIII
Matth. 19, 14.
IL
• 1 • 5 • 5 • 4 • den • 23 • ivli • starw • die • / edell • vnd • tvgentsam • ivngfrav / kvnigvnd von streitt-
berg • ires / alersa) im 6 • iar der gott / gnadt amen
a) so.
Wahrscheinlich die von Biedermann, Gebürg Taf. 371, erwähnte Tochter von Hans und Susanna von
Streitberg.
Mayer, Umland *341; 2io8.
B

158t Ebrach, Abteisaal 1555

Malereien. Abt Johannes Beck (1551-62) ließ in den fünfziger Jahren des 16. Jahrhunderts einen neuen
Abtei- und Kanzleibau aufführen, vgl. die Ansicht des Klosters von 1661 (Jäger, Ebrach Fig. 3) Nr. 8 und 9.
Die Errichtung des Hauptgebäudes setzt Agricola (II, p. 286) in das Jahr 1559. Für die Kanzlei mag dieses
Datum zutreffen, der Abteibau jedoch muß bereits 1555 gestanden haben. Hierfür sprechen zwei Gründe:
der Gang, der die Abtei mit der Kirche verband, ist 1557 datiert (vgl. Nr. 162t); er wird kaum vor, sondern
eher nach Errichtung des Hauptgebäudes angelegt worden sein. Ferner ist das große Gemälde, das den
Abteisaal schmückte, 1555 datiert, damit dürfte wohl das Jahr der Fertigstellung des Abteigebäudes ge-
geben sein.
Der große Abteisaal war ausgemalt mit Bildern der Klosterstifter und mit einem großen Bild, das die
älteste uns bekannte Gesamtansicht des Klosterbezirks zeigte. Agricola hat dieses Bild abgezeichnet (Chro-
nik IV, Taf. nach Bl. 311), von dem es Jäger (Ebrach, Fig. 1) übernommen hat. Das Bild war allerdings
unter Abt Hieronymus Hölein 1605 restauriert worden. Ob sich diese Restaurierung auch auf die Stifter-
bilder erstreckte, ist ungewiß. Von diesen sind uns keine Abbildungen überliefert, die zugehörigen Verse
waren bereits zu Degens Zeit (1653) teilweise nicht mehr lesbar.
Bei allen Bildern befanden sich Beischriften in Distichen, und zwar je zwei Distichenpaare bei den drei
Stifterbildem und vier Distichenpaare bei der Ansicht von Ebrach. Nur bei letzteren sind wir dank Agri-
colas Abzeichnung über die Art der Anbringung unterrichtet: über dem Bild eine Tafel mit Rollwerk-
rahmen, die die Inschrift mit vier Distichen enthält, über der Tafel die drei Ähren des Wappens Hölein
mit den Buchstaben H A (Hieronymus Abbas'); links Schriftband mit Inschrift V, darüber Ordenswappen
mit Buchstaben S B (Sanctus Bernhardus), rechts Schriftband mit Inschrift VI, darüber Wappen Beck mit
Buchstaben IA (loannes Abbas). - Die Schrift ist als humanistische Minuskel wiedergegeben.
Die Gemälde des Abteisaals wurden anscheinend in den fünfziger Jahren des 17. Jahrhunderts beseitigt, da
Agricola (Chronik IV, Bl. 9) ausdrücklich sagt, daß die Inschriften früher (olim) dort befindlich gewesen

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