einen Ostchor erweitert. Später Ausbau als Residenz und Festung (bis 1867) mit zahlreichen Vorwer-
ken.22
Marienkapelle: Baubeginn 1377 an der Stelle der 1349 zerstörten Synagoge, Vollendung des Chors
bis 1393, des Langhauses bis 1440, des Turms bis 1479. Einzige Bürgerkirche Würzburgs. Umbauten
und Purifikationen 1699/1701, 1711/13 (barocker Turm), 1843/53, 1856/57 (neugotischer Turm)
und 1864/70.23
Neumünster: Gründung des Stiftes an der Stelle des 855 zerstörten Salvatordoms unter Bischof
Adalbero von Lambach-Wels (1045-90) um 1056/63. Stiftskirche St.Johannes Evangelista aus dem
n.Jh., Neubau zu Beginn des 13.Jahrhunderts. Doppelchoranlage mit zwei Krypten; in der West-
krypta die Kihansmemorie. 1614 Einwölbung. 1711 Abbruch des Westteils und barocker Neuaufbau;
der Ostteil mit vier Langhausjochen unter barocker Ummantelung noch erhalten. Kreuzgang im Nor-
den der Kirche, da auf der Südseite der Dom und der Domfriedhof nicht genügend Platz ließen. Säku-
larisierung des Stifts 1803. Restaurierungen in der Kirche 1853/54, 1888/89 und 1893 (Tieferlegung
der Ostkrypta). Kreuzgang und Stiftsgebäude 1882 bis auf geringe Reste abgerissen. Kirche im 20. Jh.
zur Pfarrei erhoben.24
St. Peter: Pfarrkirche der Sander Vorstadt, entstanden um 1100 im Anschluß an das Kloster St. Ste-
phan. Romanische Pfeilerbasilika mit gotischem Chor des 14. Jhs. Durchgreifender Umbau 1717/20.25
Reuerinnen: Nonnenkonvent des Magdalenenordens zuerst 1227 genannt. Nach Verbot dieses Or-
dens 1274 auf dem Konzil zu Lyon 1286 Unterstellung des Klosters unter die Aufsicht des Domdekans.
Bau der Kirche St. Maria Magdalena und der Klostergebäude im 13. Jh. Im Klostergarten seit 1543 wie
gleichzeitig in Pleichach em bürgerlicher Friedhof. 1564 Flucht der letzten Priorin. Nach Verwaltung
durch das Domkapitel 1627 Übergabe an die Unbeschuhten Karmeliter, die noch heute dort leben.
Neubau der Konventsgebäude 1654/61 und der Kirche 1660/69. Aus dem Mittelalter nur noch die
Gruft unter der Kirche erhalten.26
Schottenkloster: Gründung unter Bischof Embricho, wahrscheinlich 1134. Kirche St.Jakob und
Klostergebäude aus dem 12. Jh., unter Abt Johann II. (1253-74) erneuert. Nach dem Aussterben der
Schottenmönche 1497 Übergabe durch Bischof Lorenz von Bibra 1504 an deutsche Benediktiner.
1513/14 Beitritt zur Bursfelder Kongregation. Barocke Umbauten, vor allem der Klostergebäude,
unter Abt Maurus Stachau (1716-37). 1803 Säkularisation. Später Garnisonkirche. Gegenwärtig Sale-
sianerkirche und -heim Don-Bosco.27
St. Stephan: Gründung als Stift um 1013/ 15 durch Bischof Heinrich L; Weihe von Krypta und
Westchor 1018, der ganzen Kirche 1032 zu Ehren der Heiligen Peter, Paul und Stephan. Umwandlung
in ein Benediktinerkloster 1057 durch Bischof Adalbero. Übergang des Peterspatroziniums auf die zur
22 KDStW 375-412; O. Hübner, „Die Schloßkirche auf dem Marienberg“, Frankenwarte (Würzburg 1932), Nr. 26 (mit
Rekonstruktionszeichnungen der Marienkirche); B.Hanftmann, „Die Entstehungsgeschichte der Rundkirche auf
dem Marienberg ob Würzburg“, AHVU 70 (1936), 337-69; P. Glück, Die Feste Marienberg ob Würzburg: Ge-
schichtlicher Führer, 5. Aufl. (Würzburg 1940); A. Diehl, Die Burg zu Würzburg (Würzburg 1934); M. H. v. Free-
den, Festung Marienberg, Mainfrk. Heimatkunde Bd. 5 (Würzburg 1952); ders., Festung Marienberg (Würzburg
1982); Oswald, Kirchenbauten 11-32; R. E. Kuhn, „Die Rundkirche St. Maria auf der Festung Marienberg in Würz-
burg“, WDGB11. 47 (1985), 5-30.
23 KDStW 249-75, 683, 697; R. E. Kuhn u. A. Burk, Marienkapelle in Würzburg (Würzburg 1964); Trüdinger, Stadt
und Kirche 62-68, 98f.; K. Gerstenberg, „Die Bauplastik der Marienkapelle zu Würzburg“, Zs. f. Kunstgesch. 21
(1958), 107-22; A. Wendehorst, Urkundenbuch der Marienkapelle am Markt zu Würzburg 1317-1530, QFW Bd. 27
(Würzburg 1974).
24 KDStW 285-326; A. Winterstein, Kurze Geschichte und Beschreibung der Neumünsterkirche (Würzburg 1906);
H. Reuther, Das Neumünster in Würzburg (München 1952); Oswald, Kirchenbauten 97-127, 196f.; E. Lehmann,
„Zur Rekonstruktion der Neumünsterkirche in Würzburg im n.Jh.“, Acta historiae artium 24 (1978), 27-32; P.Jo-
hanek, „Die Gründung von St. Stephan und Neumünster“, Mainfrk. Jb. 31 (1979), 32-68; H. Schnell, Neumün-
ster/Würzburg, Schnells Kunstführer Bd. 247, 9. Aufl. (München-Zürich 1981).
25 KDStW 326-37, 683 f.; Oswald, Kirchenbauten 128-38.
26 KDStW 244-49; Trüdinger, Stadt und Kirche 93 f.; F.X. Himmelstein, „Das Kloster der Büßerinnen, jetzt der
unbeschuhten Karmeliten, genannt zu den Reuerinnen, in Würzburg“, Fränkische Geschichtsfreunde (1852), 5-72;
J. Baier, Geschichte der beiden Karmelitenklöster mit besonderer Berücksichtigung des ehemaligen Reuerinnenklo-
sters in Würzburg (Würzburg 1902), 57-134; (anonym), „Beiträge zur Geschichte der Karmelitenklöster im Bistum
Würzburg im ausgehenden Mittelalter“, Heiliges Franken 10 (1962), 37-39; 11 (1963), 1-8,9-11, 20-24, 28; R. We-
niger, Kloster und Kirche der unbeschuhten Karmeliten zu Würzburg (Würzburg 1927), 44f.
27 KDStW 337-46; Stamminger, Pfarrei St. Burkhard 50-64; M. Wieland, „Das Schottenkloster zu St. Jakob in Würz-
burg“, AHVU 16/2 (1863), 1-182; Oswald, Kirchenbauten 159-86; K. Arnold, Johann Trithemius (1462-1516),
QFW Bd.23 (Würzburg 1971), 209-11, 276h; M. Dilworth, The Scots in Francoma: A Century ofMonastic Life
(Edinburgh-London 1974), n-15.
XV
ken.22
Marienkapelle: Baubeginn 1377 an der Stelle der 1349 zerstörten Synagoge, Vollendung des Chors
bis 1393, des Langhauses bis 1440, des Turms bis 1479. Einzige Bürgerkirche Würzburgs. Umbauten
und Purifikationen 1699/1701, 1711/13 (barocker Turm), 1843/53, 1856/57 (neugotischer Turm)
und 1864/70.23
Neumünster: Gründung des Stiftes an der Stelle des 855 zerstörten Salvatordoms unter Bischof
Adalbero von Lambach-Wels (1045-90) um 1056/63. Stiftskirche St.Johannes Evangelista aus dem
n.Jh., Neubau zu Beginn des 13.Jahrhunderts. Doppelchoranlage mit zwei Krypten; in der West-
krypta die Kihansmemorie. 1614 Einwölbung. 1711 Abbruch des Westteils und barocker Neuaufbau;
der Ostteil mit vier Langhausjochen unter barocker Ummantelung noch erhalten. Kreuzgang im Nor-
den der Kirche, da auf der Südseite der Dom und der Domfriedhof nicht genügend Platz ließen. Säku-
larisierung des Stifts 1803. Restaurierungen in der Kirche 1853/54, 1888/89 und 1893 (Tieferlegung
der Ostkrypta). Kreuzgang und Stiftsgebäude 1882 bis auf geringe Reste abgerissen. Kirche im 20. Jh.
zur Pfarrei erhoben.24
St. Peter: Pfarrkirche der Sander Vorstadt, entstanden um 1100 im Anschluß an das Kloster St. Ste-
phan. Romanische Pfeilerbasilika mit gotischem Chor des 14. Jhs. Durchgreifender Umbau 1717/20.25
Reuerinnen: Nonnenkonvent des Magdalenenordens zuerst 1227 genannt. Nach Verbot dieses Or-
dens 1274 auf dem Konzil zu Lyon 1286 Unterstellung des Klosters unter die Aufsicht des Domdekans.
Bau der Kirche St. Maria Magdalena und der Klostergebäude im 13. Jh. Im Klostergarten seit 1543 wie
gleichzeitig in Pleichach em bürgerlicher Friedhof. 1564 Flucht der letzten Priorin. Nach Verwaltung
durch das Domkapitel 1627 Übergabe an die Unbeschuhten Karmeliter, die noch heute dort leben.
Neubau der Konventsgebäude 1654/61 und der Kirche 1660/69. Aus dem Mittelalter nur noch die
Gruft unter der Kirche erhalten.26
Schottenkloster: Gründung unter Bischof Embricho, wahrscheinlich 1134. Kirche St.Jakob und
Klostergebäude aus dem 12. Jh., unter Abt Johann II. (1253-74) erneuert. Nach dem Aussterben der
Schottenmönche 1497 Übergabe durch Bischof Lorenz von Bibra 1504 an deutsche Benediktiner.
1513/14 Beitritt zur Bursfelder Kongregation. Barocke Umbauten, vor allem der Klostergebäude,
unter Abt Maurus Stachau (1716-37). 1803 Säkularisation. Später Garnisonkirche. Gegenwärtig Sale-
sianerkirche und -heim Don-Bosco.27
St. Stephan: Gründung als Stift um 1013/ 15 durch Bischof Heinrich L; Weihe von Krypta und
Westchor 1018, der ganzen Kirche 1032 zu Ehren der Heiligen Peter, Paul und Stephan. Umwandlung
in ein Benediktinerkloster 1057 durch Bischof Adalbero. Übergang des Peterspatroziniums auf die zur
22 KDStW 375-412; O. Hübner, „Die Schloßkirche auf dem Marienberg“, Frankenwarte (Würzburg 1932), Nr. 26 (mit
Rekonstruktionszeichnungen der Marienkirche); B.Hanftmann, „Die Entstehungsgeschichte der Rundkirche auf
dem Marienberg ob Würzburg“, AHVU 70 (1936), 337-69; P. Glück, Die Feste Marienberg ob Würzburg: Ge-
schichtlicher Führer, 5. Aufl. (Würzburg 1940); A. Diehl, Die Burg zu Würzburg (Würzburg 1934); M. H. v. Free-
den, Festung Marienberg, Mainfrk. Heimatkunde Bd. 5 (Würzburg 1952); ders., Festung Marienberg (Würzburg
1982); Oswald, Kirchenbauten 11-32; R. E. Kuhn, „Die Rundkirche St. Maria auf der Festung Marienberg in Würz-
burg“, WDGB11. 47 (1985), 5-30.
23 KDStW 249-75, 683, 697; R. E. Kuhn u. A. Burk, Marienkapelle in Würzburg (Würzburg 1964); Trüdinger, Stadt
und Kirche 62-68, 98f.; K. Gerstenberg, „Die Bauplastik der Marienkapelle zu Würzburg“, Zs. f. Kunstgesch. 21
(1958), 107-22; A. Wendehorst, Urkundenbuch der Marienkapelle am Markt zu Würzburg 1317-1530, QFW Bd. 27
(Würzburg 1974).
24 KDStW 285-326; A. Winterstein, Kurze Geschichte und Beschreibung der Neumünsterkirche (Würzburg 1906);
H. Reuther, Das Neumünster in Würzburg (München 1952); Oswald, Kirchenbauten 97-127, 196f.; E. Lehmann,
„Zur Rekonstruktion der Neumünsterkirche in Würzburg im n.Jh.“, Acta historiae artium 24 (1978), 27-32; P.Jo-
hanek, „Die Gründung von St. Stephan und Neumünster“, Mainfrk. Jb. 31 (1979), 32-68; H. Schnell, Neumün-
ster/Würzburg, Schnells Kunstführer Bd. 247, 9. Aufl. (München-Zürich 1981).
25 KDStW 326-37, 683 f.; Oswald, Kirchenbauten 128-38.
26 KDStW 244-49; Trüdinger, Stadt und Kirche 93 f.; F.X. Himmelstein, „Das Kloster der Büßerinnen, jetzt der
unbeschuhten Karmeliten, genannt zu den Reuerinnen, in Würzburg“, Fränkische Geschichtsfreunde (1852), 5-72;
J. Baier, Geschichte der beiden Karmelitenklöster mit besonderer Berücksichtigung des ehemaligen Reuerinnenklo-
sters in Würzburg (Würzburg 1902), 57-134; (anonym), „Beiträge zur Geschichte der Karmelitenklöster im Bistum
Würzburg im ausgehenden Mittelalter“, Heiliges Franken 10 (1962), 37-39; 11 (1963), 1-8,9-11, 20-24, 28; R. We-
niger, Kloster und Kirche der unbeschuhten Karmeliten zu Würzburg (Würzburg 1927), 44f.
27 KDStW 337-46; Stamminger, Pfarrei St. Burkhard 50-64; M. Wieland, „Das Schottenkloster zu St. Jakob in Würz-
burg“, AHVU 16/2 (1863), 1-182; Oswald, Kirchenbauten 159-86; K. Arnold, Johann Trithemius (1462-1516),
QFW Bd.23 (Würzburg 1971), 209-11, 276h; M. Dilworth, The Scots in Francoma: A Century ofMonastic Life
(Edinburgh-London 1974), n-15.
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