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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Kramer, Theodor [Bearb.]; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0044
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Abb. 52 (Foto); Fr. Pfister, „Alexander der Große und die Würzburger Kiliansfahne“, WDGB11. 14/15 (1952/53),
286-97u. pass, (mit einem Foto); S. Müller-Christensen, Sakrale Gewänder des Mittelalters: Ausstellung im Bayerischen
Nationalmuseum (München 1955), 14L Nr. 6 u. Abb. 47p (Foto); A. Grabar, Kunstchronik 8 (1955), 309h; Werdendes
Abendland an Rhein und Ruhr: Ausstellung in der Villa Hügel (Essen 1956), 234 Nr. 400; W. Nyssen, „DieEwaldi-Decke
aus St. Kunibert in Köln“, Wallraf-Richartz-Jahrbuch 18 (1956), 83 h; Wendehorst, Bistum II 14; Ch. Settis-Frugoni,
Historia Alexandn elevati per gnphos ad aerem (Rom 1973), 158-60 (mit Foto); Wegweiser 61 (mit Foto); G. Pullmann
(-Freund), Die Kiliansfahne im Mainfränkischen Museum zu Würzburg, Phil. Mag.-Arbeit (masch.) (Würzburg 1975);
M. H. v. Freeden, Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums (Würzburg 1976), Nr. 20 (mit Farbfoto); Mainfrän-
kisches Museum Würzburg (Braunschweig 1985), 29 (Farbfoto).

I2(f) Domkirche 1190Juli 8

Grabdenkmal des Würzburger Bischofs Gottfried I. von Spitzenberg. Im Langhaus auf der Südseite
des zweiten Pfeilers von Westen der Nordreihe (Plan Nr. 59). Roter Sandstein. Im eingetieften Mittel-
feld als Hochrelief die Ganzfigur des Verstorbenen in pontificalibus (mit Kasel, Mitra, in der rechten
Hand das Pedum, in der Linken ein Buch); Spuren von farbiger Fassung (nach Rohe nicht ursprüng-
lich). Inschrift umlaufend, von der Mitte der Längsseite links bis zur Mitte der Längsseite rechts.
Schrift eingehauen. Die heutige Grabinschrift wurde wahrscheinlich unter Bischof Christoph Franz
von Hutten (reg. 1724-29) angebracht (II). Ihr Vorläufer war bereits im 16.Jh. stark beschädigt (I).
Eine weitere eingehauene Inschrift befindet sich in zwei vertikalen Kolumnen auf dem Buch, das der
Bischöfin der Hand hält (III). Das Grabdenkmal stand hinter dem Predigtstuhl (nach Salver), dann auf
der Südseite des zehnten Pfeilers von Westen in der Südreihe. 1945 beschädigt, wurde es 1956 an den
jetzigen Standort verbracht und durch den Bildhauer Georg Schneider, 1965 durch den Bildhauer
Adolf Friedrich restauriert.
Abb. 9 H. 220 cm; B. 78 cm.
I. Alte Grabinschrift
ANNO • D(OMI)NI • MILL(ESIM)Oa • C° • LXX/XVI [...] IN[(DICTIONE)
VII]bO(BIIT) PIAE ME/MORIE D(OMI)N(U)S [GODEFRIDUS.] SE-
DIT • III / [ANNIS] EPISCOPAT[(UI)] WIRCEBVR/GENS(I)
Wiedergabe nach M. ch. f. 248/1 fol. 139V—40r. Ergänzungen nach Fries/Ludewig 528; Reinhart fol. 107t; Original-
handzeichnungen fol. 9r.
a O hochgestellt.
b INI [T. HU] nach M. ch. f. 248 / 1.
II. Heutige Grabinschrift
GOTFRID(VS) DE PISEN/BVRG EP(ISCOPV)S HERBI/POL(ENSIS)
OBIIT A(NN)O ■ 1190
III. Inschrift auf dem Buch (Bu. 3 cm)
ORATE/PRO ME
Diese Inschrift dürfte noch dem ursprünglichen Befund entsprechen (Ligaturen TE, ME).
Graf Gottfried von Spitzenberg-Helfenstein, Bischof seit 1186, starb auf dem dritten Kreuzzug am
8.Juli 1190 (nicht 1189) zu Antiochia. Er hatte bestimmt, daß seine Hand nach Würzburg gebracht
wurde, doch ging sie unterwegs verloren.
Das Grabdenkmal ist wegen der späteren Überarbeitung kunsthistorisch nur mit Vorbehalt einzuord-
nen. Man nimmt an, es sei kurz vor 1200 entstanden, freilich nicht aus mainfränkischer Tradition,
sondern unter französischem oder italienischem Einfluß. Die spitze Form der Planeta ohne Seiten-
schlitz kommt im 13. Jh. nicht mehr vor.
StAW Stdb. 554 fol. mr; Fries, M. ch. f. 248/1 fol. i39v~40r (mit Zeichnung); StAW HV MS f. 857a fol. 139V
(Zeichnungen); Reinhart fol. i07r; Fries-Reinhart/Ludewig 528 mit Anm. 8; Gropp, Coll. nov. IV 383; Salver 209-11
(mit Zeichnung); Originalhandzeichnungen fol. 9r (Zeichnung); J. Denzinger, „Einiges über die Entstehung und den
Fortgang des Gebrauchs der arabischen Ziffern im Würzburgischen“, AHVU 9/2 (1847), 165 f.; Brand, Domführer 23 f.;
Rohe, Grabplastik 7-9; Heßdörfer, Dom 25 (Foto); Pinder, Plastik 9L, 91; KDStW 64P mit Fig. 41 (Foto); F. Radzie-
jewski, Die romanische Steinplastik in Franken (Würzburg 1925), 69-71 mit Fig. 23 (Foto); S. H. Steinberg u. Chr. Stein-
berg-von Pape, Die Bildnisse geistlicher und weltlicher Fürsten und Herren, Bd. 1: Von der Mitte des 10. bis zum Ende des
12.Jahrhunderts (Leipzig-Berlin 1931), 109L, 145, Abb. 149 (Foto); Rauh, Paläographie 18; Burmeister, Dom und
Neumünster 74L; Wendehorst, Bistum I 178.

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