D) Spruchband Johannes des Täufers
PARATE ■ V(IAM) • D(OMINI) -1
i Mt 3. 3 etc.
C und E sind rund, aber offen. Tkommt gerade und rund vor, Mkapital und rund links geschlossen, N
kapital und unzial, A trapezförmig und mit geschwungenem linken Schaft, V spitz und trogförmig.
Ligaturen ES und ET. Kürzung E mit Strich für ES T. Eingeschriebenes/bei C, Gund V, eingeschrie-
benes E bei M und nach L, eingeschriebenes V nach L. Hochgestelltes kleines O in CVS TOS und
ES TO, C in P(RE)CE.
C.G. Scharold, „Nachrichten von der ehemaligen St. Katharinenkapelle in Würzburg“, AHVU 2/3 (1834), 182 (mit
Zeichnung); Berichtigung dazu durch v. Schelling, AHVU 3/1 (1835), 174-76;}. Gutenäcker, „Hautrelief an der ehema-
ligen St. Katharinen-Kapelle zu Würzburg“, AHVU 4/2 (1837), 221-24; Heffner/Reuß, Würzburg und Umgebungen
141 (mit Zeichnung); Contzen, Sammlungen II72 Nr. 21; A. Niedermayer, Kunstgeschichte der Stadt Würzburg (Würz-
burg-Frankfurt/Main 1860), 69;}. Sighardt, Geschichte der bildenden Künste im Königreich Bayern (München 1862),
192; Th. Henner, Altfränk. Bilder 1907 (mit Foto); F. F. Leitschuh, Würzburg (Leipzig 1911), ijf. Abb. 2; Führer Luit-
pold-Museum 43; Pinder, Plastik 13; H. Beencken, Romanische Skulptur in Deutschland (Leipzig 1924), 270; F. Radzie-
jewski, Die romanische Steinplastik in Franken (Würzburg 1925), 71-73 mit Fig. 24 (Foto); R. Hamann, „Die Salzwede-
ler Madonna“, Marburger Jb. 3 (1927), 120 Taf. 53 c; Rauh, Paläographie 22; H. Müller, Fränkische Plastik in der Zeit von
1300 bis 1470 (Würzburg 1951), 8; Katalog Franconia Sacra 62 Nr. D 13; Wegweiser 77 u. Abb. 76; M. H. v. Freeden, Aus
den Schätzen des Mainfränkischen Museums (Würzburg 1976), Nr. 66 (mit Foto); Mainfränkisches Museum Würzburg
(Braunschweig 1985), 31 (Foto).
22f Domerschulgasse 1202 Dez. 3
Memoriensäule für Bischof Konrad von Querfurt, der am 3. Dez. 1202 auf dem Weg von seiner Woh-
nung im Marmelsteiner Hof (Domerschulgasse Nr. 2) zum Dom ermordet wurde. Am Ort der Untat
vor dem ehemaligen Gebäude Bruderhof Nr. 9, dem alten Syndikatshaus, das von der Säkularisation
bis zur Zerstörung 1945 Ordinariatsgebäude war. Die Inschrift wird erwähnt bei Arnold von Lübeck
(„in loco occisionis sue crux operosa erecta est, et ibi tale epitaphium exaratum est“) und bei Michael de
Leone („in circulo erecte ibi lapidee crucis isti versus habentur“). Auf rundem Sockel erhob sich ein
schmaler, mit einem Kapitell bekrönter Pfeiler, der eine viereckige Totenleuchte mit vergitterten
Rundbogenöffnungen trug. Den Abschluß bildete ein Radkreuz, auf dessen beiden Seiten die Inschrift
umlief (auf der Vorderseite der Hexameter, auf der Rückseite der Pentameter). Das Original wurde
zuletzt um 1835 durch August Geist gezeichnet, um 1864 aber durch eine neue Säule ersetzt, die ihrer-
seits 1945 zugrunde ging. Seit 1963 steht an ihrer Stelle eine Bronzeplatte, deren Inschrift die Verse der
Grabinschrift wiederholt (s.u. Nr.23j-).
HOCa PROCUMBO SOLO SCELERI QUIAb PARCERE NOLO
HIC PIA FACTA SOLOC DENTd HABITARE POLO.
a Nach Originalhandzeichnungen; sonst immer HIC.
b dum nach Arnold von Lübeck; scelerique nach StAW Stdb. 1 fol. 296 V.
c Nach Originalhandzeichnungen; sonst immer VULNERA FACTA DOLO.
d dant nach Arnold von Lübeck und StAW Stdb. 1 fol. 296 V.
Ein Distichon.
Hier liege ich niedergestreckt, weil ich Verbrechen nicht schonen wollte. Fromme Taten hier auf der Erde mögen (mir)
Wohnung im Himmel geben.
Konrad von Querfurt, seit 1194 Bischof von Hildesheim sowie Kanzler Kaiser Heinrichs VI. und
später König Philipps, wurde 1198 zum Bischof von Würzburg gewählt, unterwarf sich 1200 dem
Papst Innozenz III., der die Wahl nicht anerkannt hatte, wurde 1201 erneut zum Bischof postuliert und
nun auch vom Papst bestätigt. 1202 fiel er von König Philipp ab. Wenig später wurde er, vermutlich
ohne Wissen des Königs, durch Bodo von Ravensburg und Heinrich Fuso ermordet. Den Hintergrund
bildete sein Streit mit den Stiftsministerialen Bodo und Heinrich von Ravensburg, denen er Entfrem-
dung von bischöflichem Besitz vorwarf. Als die beiden Brüder 1200 Konrads Vertrauten Eckhard
erschlugen, zerstörte der Bischof ihr festes Haus in Würzburg und verwüstete ihre Güter, wofür sie
sich durch den Überfall am 3. Dez. 1202 rächten.
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PARATE ■ V(IAM) • D(OMINI) -1
i Mt 3. 3 etc.
C und E sind rund, aber offen. Tkommt gerade und rund vor, Mkapital und rund links geschlossen, N
kapital und unzial, A trapezförmig und mit geschwungenem linken Schaft, V spitz und trogförmig.
Ligaturen ES und ET. Kürzung E mit Strich für ES T. Eingeschriebenes/bei C, Gund V, eingeschrie-
benes E bei M und nach L, eingeschriebenes V nach L. Hochgestelltes kleines O in CVS TOS und
ES TO, C in P(RE)CE.
C.G. Scharold, „Nachrichten von der ehemaligen St. Katharinenkapelle in Würzburg“, AHVU 2/3 (1834), 182 (mit
Zeichnung); Berichtigung dazu durch v. Schelling, AHVU 3/1 (1835), 174-76;}. Gutenäcker, „Hautrelief an der ehema-
ligen St. Katharinen-Kapelle zu Würzburg“, AHVU 4/2 (1837), 221-24; Heffner/Reuß, Würzburg und Umgebungen
141 (mit Zeichnung); Contzen, Sammlungen II72 Nr. 21; A. Niedermayer, Kunstgeschichte der Stadt Würzburg (Würz-
burg-Frankfurt/Main 1860), 69;}. Sighardt, Geschichte der bildenden Künste im Königreich Bayern (München 1862),
192; Th. Henner, Altfränk. Bilder 1907 (mit Foto); F. F. Leitschuh, Würzburg (Leipzig 1911), ijf. Abb. 2; Führer Luit-
pold-Museum 43; Pinder, Plastik 13; H. Beencken, Romanische Skulptur in Deutschland (Leipzig 1924), 270; F. Radzie-
jewski, Die romanische Steinplastik in Franken (Würzburg 1925), 71-73 mit Fig. 24 (Foto); R. Hamann, „Die Salzwede-
ler Madonna“, Marburger Jb. 3 (1927), 120 Taf. 53 c; Rauh, Paläographie 22; H. Müller, Fränkische Plastik in der Zeit von
1300 bis 1470 (Würzburg 1951), 8; Katalog Franconia Sacra 62 Nr. D 13; Wegweiser 77 u. Abb. 76; M. H. v. Freeden, Aus
den Schätzen des Mainfränkischen Museums (Würzburg 1976), Nr. 66 (mit Foto); Mainfränkisches Museum Würzburg
(Braunschweig 1985), 31 (Foto).
22f Domerschulgasse 1202 Dez. 3
Memoriensäule für Bischof Konrad von Querfurt, der am 3. Dez. 1202 auf dem Weg von seiner Woh-
nung im Marmelsteiner Hof (Domerschulgasse Nr. 2) zum Dom ermordet wurde. Am Ort der Untat
vor dem ehemaligen Gebäude Bruderhof Nr. 9, dem alten Syndikatshaus, das von der Säkularisation
bis zur Zerstörung 1945 Ordinariatsgebäude war. Die Inschrift wird erwähnt bei Arnold von Lübeck
(„in loco occisionis sue crux operosa erecta est, et ibi tale epitaphium exaratum est“) und bei Michael de
Leone („in circulo erecte ibi lapidee crucis isti versus habentur“). Auf rundem Sockel erhob sich ein
schmaler, mit einem Kapitell bekrönter Pfeiler, der eine viereckige Totenleuchte mit vergitterten
Rundbogenöffnungen trug. Den Abschluß bildete ein Radkreuz, auf dessen beiden Seiten die Inschrift
umlief (auf der Vorderseite der Hexameter, auf der Rückseite der Pentameter). Das Original wurde
zuletzt um 1835 durch August Geist gezeichnet, um 1864 aber durch eine neue Säule ersetzt, die ihrer-
seits 1945 zugrunde ging. Seit 1963 steht an ihrer Stelle eine Bronzeplatte, deren Inschrift die Verse der
Grabinschrift wiederholt (s.u. Nr.23j-).
HOCa PROCUMBO SOLO SCELERI QUIAb PARCERE NOLO
HIC PIA FACTA SOLOC DENTd HABITARE POLO.
a Nach Originalhandzeichnungen; sonst immer HIC.
b dum nach Arnold von Lübeck; scelerique nach StAW Stdb. 1 fol. 296 V.
c Nach Originalhandzeichnungen; sonst immer VULNERA FACTA DOLO.
d dant nach Arnold von Lübeck und StAW Stdb. 1 fol. 296 V.
Ein Distichon.
Hier liege ich niedergestreckt, weil ich Verbrechen nicht schonen wollte. Fromme Taten hier auf der Erde mögen (mir)
Wohnung im Himmel geben.
Konrad von Querfurt, seit 1194 Bischof von Hildesheim sowie Kanzler Kaiser Heinrichs VI. und
später König Philipps, wurde 1198 zum Bischof von Würzburg gewählt, unterwarf sich 1200 dem
Papst Innozenz III., der die Wahl nicht anerkannt hatte, wurde 1201 erneut zum Bischof postuliert und
nun auch vom Papst bestätigt. 1202 fiel er von König Philipp ab. Wenig später wurde er, vermutlich
ohne Wissen des Königs, durch Bodo von Ravensburg und Heinrich Fuso ermordet. Den Hintergrund
bildete sein Streit mit den Stiftsministerialen Bodo und Heinrich von Ravensburg, denen er Entfrem-
dung von bischöflichem Besitz vorwarf. Als die beiden Brüder 1200 Konrads Vertrauten Eckhard
erschlugen, zerstörte der Bischof ihr festes Haus in Würzburg und verwüstete ihre Güter, wofür sie
sich durch den Überfall am 3. Dez. 1202 rächten.
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