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Borchardt, Karl; Herrmann, Franz Xaver; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Kramer, Theodor [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 27 = Münchner Reihe, 7. Band): Die Würzburger Inschriften bis 1525 — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1988

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https://doi.org/10.11588/diglit.57398#0063
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sammen mit weiterem Holzgerät gleicher Provenienz. Auf der Bodenseite sind von sicherer Hand breit
Buchstaben eingeschnitten, in dünneren Linien darunter ein Drudenfuß (Pentagramm).
Durchmesser das Tellerstandes 8,5 cm; Bu. 3,6-4 cm. - Gotische Majuskel.
HE(N)R
Unziales H; geschlossenes eckiges E. - Zu verstehen als HENRICVS.
Das Pentagramm kommt als Steinmetzzeichen am Neumünsterturm zu Würzburg (KDStW 300) und
an der Klosterkirche Otterberg, Kreis Kaiserslautern, vor. Der gut geformte Schnitt der Schrift ist
auch am ehesten einem Steinmetzen zuzutrauen. Zu HENRICVS s. o. Nr. 20.
O. Kunkel, „Ein mittelalterlicher Brunnenschacht zwischen Dom und Neumünster in Würzburg“, Mainfrk.Jb. 5 (1953),
293-310, bes. 303-05 mit Zeichnung; Ausstellungskatalog Prunkstücke Deutscher Weinkultur (Würzburg 1957), 11
Nr. 3; Wegweiser 76, 78; M. H. v. Freeden, Aus den Schätzen des Mainfränkischen Museums (Würzburg 1976), Nr. 110.

42

Deutschhauskirche

Ende 13. Jh.

Stifterinschrift des Günther Scholle. Außen auf der Südseite am ersten Strebepfeiler von Westen. Roter
Sandstein. Inschrift in neun Zeilen auf einem Quader. Schrift eingehauen.
H. 50 cm; B. 70 cm; Bu. 3,5 cm. - Majuskel. Abb. 24
+ ICH • GVNTER • SCHOL(L)O • / BVRGER • UO(N) • W(U)RZEBVRC /
HON • KAVET • EIN • PHVNT ■ GÜLTE / ZU • SANDE ■ VZWENDIC • DER • /
MVREN ■ DAZ • HAN • ICH GEBEN / VNSER • URAWEN • SANTE / MA-
RIEN • ZU • DEM • TVSCHE(N) / HVSE • ZU • EIME • EWIGEN • / LICHTE
Worttrennung meist durch kleine Kreise. N mitunter seitenverkehrt.
Die Ewiglichtstiftung ist nicht mit Sicherheit in das Jahr 1288 zu setzen, denn die entsprechende An-
gabe bei Lorenz Fries bezieht sich auf die Stiftung des Günther Scholle bei den Johannitern, die 1287
datiert ist. Aufgrund baugeschichtlicher Indizien kann die Inschrift erst in den neunziger Jahren des
13.Jahrhunderts angebracht worden sein. Dies stimmt auch damit überein, daß Günther Scholle ur-
kundlich (nach Schich) von 1289 bis 1296 belegt ist.
Fries/Ludewig 594; Otte, Kunstarchäologie 825; Stamminger, Pfarrei St. Burkhard 190; KDStW 165 f, 176f.; Rauh,
Paläographie 27—30, 36; Herzig, Deutschordenskommende 64 b; Müller, Urkundenmschriften 9of. Nr. 33; Schich,
Würzburg 189, 233, 294 mit Anm.777.

43 Deutschhauskirche Ende 13. Jh.
Grabplatte des Sibot Tadnus. In der Sakristei an der Ostwand. Übertünchte Sandsteinplatte. Inschrift
in sechs Zeilen. Schrift eingehauen.
H. 49 cm; B. 59 cm; Bu. 5 cm. - Gotische Majuskel. Abb. 27
HIC • EST • SE/PVLTUS • / SIBOTOa • /TADNUSb / BEATE • / MEMORIE
a Hier folgt ein Haken ähnlich einem z.
b Hier folgt ein nicht deutbares Zeichen, das wie eine eckige 8 geformt ist (S?).
Ligatur OR.
Hier ist Sibot Tadnus seligen Angedenkens begraben.
C, E und M sind geschlossen, H ist unzial, T kommt sowohl geschlossen als auch offen vor, S ähnelt
einmal einem durchstrichen O. A hat links einen Winkelschaft und einen nach links frei auslaufenden
Deckstrich.
KDStW i78f.

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