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Knorr, Walburga; Zipp, Gerhard; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]; Meier, Beate [Bearb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 40 = Münchener Reihe, 8. Band, Regensburg, 1): Minoritenkirche — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1995

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https://doi.org/10.11588/diglit.57399#0013
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VORWORT

Inschriften stellen eine der bedeutendsten Quellen für die Regensburger Stadtgeschichte des Mittel-
alters und der frühen Neuzeit dar. Unter der Überschrift,Regensburg ist die inschriftenreichste Stadt
in Deutschland4 erschien bereits im Juli 1957 em Zeitungsartikel, der berichtete, daß der damalige
Stadtarchivar beauftragt worden war, ,eme Sammlung der Regensburger Inschriften zusammenzutra-
gen4. Bis zum Abschluß der ,Sammelarbeit4..., so dachte man damals, werden wohl drei Jahre verge-
hen4.1 2
Im Dezember 1956 wurde im Auftrag der Kommission für die Herausgabe der Deutschen Inschriften
des Mittelalters und der frühen Neuzeit an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften „mit der
Sammlung der Inschriften von Stadt und Landkreis Regensburg durch Dr. Jürgen Sydow und Herrn
Poost begonnen. 442 Die Stadtarchivare f Dr. Jürgen Sydow und Ferdinand Molinski führten diese Ar-
beiten bis in das Jahr 1961 fort; danach kamen sie mit dem Ausscheiden von Ferdinand Molinski aus
dem Regensburger Archiv gänzlich zum Erliegen. Dies ist um so unverständlicher und um so mehr
zu bedauern, als die Münchner Kommission die Regensburger Inschriften als „die mit Alter, Bedeu-
tung und Zahl an der Spitze aller bayerischen Inschriftengruppen“ stehenden Denkmäler betrachtete.
Vorgesehen waren ursprünglich drei Bände, um den gesamten Komplex angemessen zu erfassen.3 4 5
Im Zusammenhang mit erneuten Versuchen, die Geschichte der Stadt Regensburg nach modernen
wissenschaftlichen Methoden aufzuarbeiten — initiiert von Prof. Dr. Kurt Reindel, Prof. Dr. Franz
Fuchs und Prof. Dr. Lothar Kolmer —, wurden in der zweiten Hälfte der achtziger Jahre auch die In-
schriften als Forschungsobjekt wiederentdeckt. In diesem Kontext entstanden an der Universität Re-
gensburg Magisterarbeiten von Ursula Finken zu den Minoriten und Bernhard Zweier zu den Augu-
stiner-Eremiten; diese stellen wertvolle Vorarbeiten für die wissenschaftliche Erfassung und Auswer-
tung der Regensburger Inschriftendenkmäler dar.4 Die Arbeit von Ursula Finken wurde als
Grundlage für diesen ersten Band mit Regensburger Inschriften gewählt. Zum einen sind Minoriten-
kirche und -kloster neben dem Dom und St. Emmeram eine der größten und mschriftenreichsten
Begräbnisstätten der Stadt, zum anderen bestärken die Renovierungsarbeiten - insbesondere mit der
Freilegung der Wandfresken - das Interesse an einer umfassenden und schnellen Dokumentation der
noch vorhandenen Denkmäler. Mit der Einbeziehung der nur kopial überlieferten Inschriften sowie
der erhaltenen Scheitelsteine5 versuchten die Bearbeiter dieses Bandes, Vollständigkeit bei der Re-
konstruktion des ursprünglichen Bestandes in Kirche und Kloster zu erzielen.
Der Mangel an prosopographischem Material zur Regensburger Stadtgeschichte — insbesondere in
der frühen Neuzeit — machte es notwendig, den biographischen Hintergrund des auftauchenden Per-
sonenkreises ausführlicher zu behandeln.
Als zeitliche Begrenzung für die Bearbeitung der Inschriften war ursprünglich die Mitte des 16. Jahr-
hunderts vorgesehen, was angesichts der Einführung der Reformation in der Reichsstadt sowie der
zeitweiligen Säkularisierung und Auflösung des Klosters sinnvoll erschien. Die erst in den letzten Jah-
ren vorgenommene Freilegung von reich mit Inschriften versehenen Wandmalereien, die gegen Ende
des 16. Jahrhunderts entstanden sind, ließen eine Weiterführung der Bearbeitung bis zu diesem Zeit-
punkt als notwendig erscheinen.
Dank gilt allen, die durch ihre Mithilfe beim Zustandekommen dieses Bandes beteiligt waren:
Das Stadtarchiv Regensburg stellte für eine geraume Zeit Arbeitsplatz und Technik zur Verfügung;
daneben finanzierte es zeitweise die Einrichtung einer wissenschaftlichen Hilfskraftstelle für eine der

1 Mittelbayerische Zeitung (Regensburg) vom 20./21.7.1957.
2 Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 1957, München 1957, 120; vgl. auch DI 5, VII.
3 Bayerische Akademie der Wissenschaften. Jahrbuch 1958, München 1958, 117.
4 Beide Bearbeiter haben sich in der Zwischenzeit anderen Arbeitsbereichen zugewandt; dankenswerterweise haben sie
ihr Material zur weiteren Bearbeitung und Vervollständigung im Rahmen des deutschen Inschriftenwerkes zur Verfü-
gung gestellt.
5 Diejenigen Scheitelsteine, welche nur Wappen, aber keine Inschriften tragen, finden sich als eigene Gruppe im Anhang
(Kat.-Nrr. Ai—A22) zusammengestellt.

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