1 Altes Photo im Besitz des Landesdenkmalamtes Stuttgart. Darauf ist eine Inschrift erkennbar, die um den unteren
Halbkreis des Totenschildes in vier Zeilen von unterschiedlicher Höhe herumgeführt und auf die Wand aufgemalt
war. Der Form der Buchstaben nach gehörte die Inschrift ebenso wie die übrigen gemalten Wandinschriften der
Kirche der 2. H. 17. Jh. an. Abb., Wortlaut und Beschreibung bei Haibauer, 64 f, 113 — 116.
2 Vgl. DI 30 (Calw) nr.371 (Zeile 21).
Heimberger, Gärtringen 1982, 61. — Haibauer, Gärtringen 1996, 138 und Abb. 113.
175
Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit)
1530
Grabplatte der Mechtild Harder von Gärtringen geb. von Reischach. Im Chor, Südwand (s. Lage-
plan I). Randlose Rechteckplatte aus gelbem Sandstein, oben Kartusche in Renaissance-Rahmung
mit zentriert angeordneter Inschrift, darunter zwei Vollwappen und Grotesken-Maske. Die Helm-
zierden der Wappen sind abgearbeitet.
Abb. 75 H. 203,5, B. 110, Bu. 6 cm. — Kapitahs
ANNO D(OMI)NI 1530 . AM 30 . AVGVSTI . /STARB DIE EDEL VND
TVGENTSAM FR=/OW MECHTHILT VON GERTRINGEN / GENANT
HARDERE GEBORN VON / RISCHACH DER SEEL GOT GNEDIG /
VND BARMHERCZIG SEIN WOELLa . / AMEN
Wappen: Harder v. Gärtringen, Reischach
Die Verstorbene war die Witwe des Hans Harder (gest. 1502)'. Ihre Abkunft ist nicht eindeutig, da
keine Ahnenprobe vorhanden ist2. Das Denkmal steht als hervorragende Arbeit der Frührenaissance
im Bearbeitungsgebiet isoliert; die feinlinige Kapitalis mit überhöhten Versalien und an der Antike
orientierten Proportionen ist der Inschrift des Hirsauer Abtsgrabmals für Johannes Hanßmann
(gest. 1524)'* 1 vergleichbar; dort auch Anklänge in der Ornamentik. Der Kürzungsstrich mit kleiner
Ausbuchtung nach oben, das I mit i-Punkt und ein Dreipunkt-Worttrenner am Ende der ersten Zeile
fallen auf.
a Eingestellt kleines E in O und kleineres Schluß-L in L.
1 Vgl. nr. 126.
2 Sie entstammt vermutlich der in Nussdorf (Gde. Eberdingen, Lkr. Ludwigsburg) begüterten Linie der Reischach.
Vormund ihrer Kinder war 1502 ein Ulrich von Reischach, vermutlich Sohn des gleichnamigen, 1480 verstorbenen
Hofmeisters der Erzherzogin Mechtild. Möglicherweise waren diese beiden Adligen ihr Bruder und ihr Vater.
3 Vgl. DI 30 (Calw) nr. 194.
Gabelkover, Stuttgart, HStAJl Nr. 48g II, fol. 750r. - Schahl, Gärtringen 1963, 25 u. 27. - Gand, Seelbuch 1979, 51. -
Heimberger, Gärtringen 1982, 68.
176 f
Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche
1530
Grabmal des Eberhard Holdermann von Holderstein. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus.
A(nn)o M . D . 30 . den 26. Nouembris starb der Edel Vnnd feste Eberhard
Holdermann Von Holderstein Cui(us) A(nima) R(equiescat) I(n) P(ace) A(men) .
Die Esslmger Familie Holdermann mit dem Leitnamen Eberhard ist seit dem 14.Jahrhundert nach-
weisbar; sie trug seit dem 16. Jahrhundert den Beinamen von Holderstein1. Wie Grabmäler bezeugen,
war ein Zweig der Familie in dem an Weil der Stadt heute angrenzenden Enzkreis in Tiefenbronn und
Weiler (Gde. Keltern) beheimatet2.
1 Alberti 341.
2 Vgl. DI 22 (Enzkreis) nrr. 264, 315. Außerdem war die Familie im 16. Jahrhundert in Hochdorf (Gde. Remseck
a. N., Lkr. Ludwigsburg) begütert; vgl. bei nr. 182, ferner DI 25 (Ludwigsburg) nr. 310.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 105.
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Halbkreis des Totenschildes in vier Zeilen von unterschiedlicher Höhe herumgeführt und auf die Wand aufgemalt
war. Der Form der Buchstaben nach gehörte die Inschrift ebenso wie die übrigen gemalten Wandinschriften der
Kirche der 2. H. 17. Jh. an. Abb., Wortlaut und Beschreibung bei Haibauer, 64 f, 113 — 116.
2 Vgl. DI 30 (Calw) nr.371 (Zeile 21).
Heimberger, Gärtringen 1982, 61. — Haibauer, Gärtringen 1996, 138 und Abb. 113.
175
Gärtringen, ev. Pfarrkirche (St. Veit)
1530
Grabplatte der Mechtild Harder von Gärtringen geb. von Reischach. Im Chor, Südwand (s. Lage-
plan I). Randlose Rechteckplatte aus gelbem Sandstein, oben Kartusche in Renaissance-Rahmung
mit zentriert angeordneter Inschrift, darunter zwei Vollwappen und Grotesken-Maske. Die Helm-
zierden der Wappen sind abgearbeitet.
Abb. 75 H. 203,5, B. 110, Bu. 6 cm. — Kapitahs
ANNO D(OMI)NI 1530 . AM 30 . AVGVSTI . /STARB DIE EDEL VND
TVGENTSAM FR=/OW MECHTHILT VON GERTRINGEN / GENANT
HARDERE GEBORN VON / RISCHACH DER SEEL GOT GNEDIG /
VND BARMHERCZIG SEIN WOELLa . / AMEN
Wappen: Harder v. Gärtringen, Reischach
Die Verstorbene war die Witwe des Hans Harder (gest. 1502)'. Ihre Abkunft ist nicht eindeutig, da
keine Ahnenprobe vorhanden ist2. Das Denkmal steht als hervorragende Arbeit der Frührenaissance
im Bearbeitungsgebiet isoliert; die feinlinige Kapitalis mit überhöhten Versalien und an der Antike
orientierten Proportionen ist der Inschrift des Hirsauer Abtsgrabmals für Johannes Hanßmann
(gest. 1524)'* 1 vergleichbar; dort auch Anklänge in der Ornamentik. Der Kürzungsstrich mit kleiner
Ausbuchtung nach oben, das I mit i-Punkt und ein Dreipunkt-Worttrenner am Ende der ersten Zeile
fallen auf.
a Eingestellt kleines E in O und kleineres Schluß-L in L.
1 Vgl. nr. 126.
2 Sie entstammt vermutlich der in Nussdorf (Gde. Eberdingen, Lkr. Ludwigsburg) begüterten Linie der Reischach.
Vormund ihrer Kinder war 1502 ein Ulrich von Reischach, vermutlich Sohn des gleichnamigen, 1480 verstorbenen
Hofmeisters der Erzherzogin Mechtild. Möglicherweise waren diese beiden Adligen ihr Bruder und ihr Vater.
3 Vgl. DI 30 (Calw) nr. 194.
Gabelkover, Stuttgart, HStAJl Nr. 48g II, fol. 750r. - Schahl, Gärtringen 1963, 25 u. 27. - Gand, Seelbuch 1979, 51. -
Heimberger, Gärtringen 1982, 68.
176 f
Weil der Stadt, Augustiner-Klosterkirche
1530
Grabmal des Eberhard Holdermann von Holderstein. Gestaltung unbekannt.
Wortlaut nach Protocollum conventus.
A(nn)o M . D . 30 . den 26. Nouembris starb der Edel Vnnd feste Eberhard
Holdermann Von Holderstein Cui(us) A(nima) R(equiescat) I(n) P(ace) A(men) .
Die Esslmger Familie Holdermann mit dem Leitnamen Eberhard ist seit dem 14.Jahrhundert nach-
weisbar; sie trug seit dem 16. Jahrhundert den Beinamen von Holderstein1. Wie Grabmäler bezeugen,
war ein Zweig der Familie in dem an Weil der Stadt heute angrenzenden Enzkreis in Tiefenbronn und
Weiler (Gde. Keltern) beheimatet2.
1 Alberti 341.
2 Vgl. DI 22 (Enzkreis) nrr. 264, 315. Außerdem war die Familie im 16. Jahrhundert in Hochdorf (Gde. Remseck
a. N., Lkr. Ludwigsburg) begütert; vgl. bei nr. 182, ferner DI 25 (Ludwigsburg) nr. 310.
Husara, in: Protocollum conventus, Weil der Stadt, Pfarr-Registratur, Bd. 1, 1663 — 1734, p. 105.
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