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Seeliger-Zeiss, Anneliese; Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste [Mitarb.]; Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin [Mitarb.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Bayerische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig [Mitarb.]; Österreichische Akademie der Wissenschaften [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften in Göttingen [Mitarb.]; Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz [Mitarb.]
Die deutschen Inschriften: DI (Band 47 = Heidelberger Reihe, 13. Band): Die Inschriften des Landkreises Böblingen — Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert Verlag, 1999

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https://doi.org/10.11588/diglit.57659#0312
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ursprünglich für Maulbronn bestimmt war, wo sich auch die Grabplatte für den Abt mit dem - offen-
bar falschen - Todesjahr 1625 erhalten hat6. Die Angaben am Schluß der hier vorhegenden Inschrift
erwähnen den Tod zweier vor dem Vater verstorbener Kinder — es handelt sich um Hans Wilhelm
(gest. Sommer 1626) und Margarethe (gest. 1626 Sept. 12); deshalb kann das Epitaph erst nach dem Tod
des Melchior und dieser Kinder entstanden sein. Die Witwe Barbara Elenheinz zog 1630 zu ihrem
Sohn Christoph Volz, welcher in Sindelfingen Untervogt und Stiftsverwalter war7. Offenbar hat sie das
Epitaph anfertigen lassen und dann nach Sindelfingen mitgenommen, wo es in der Kirche aufgehängt
wurde.
Das Epitaph stellt die Vita des Theologen ausführlich dar0. Nachzutragen ist seine Hochzeit 1588 in
Böblingen mit Barbara, Tochter des dortigen Dekans Wilhelm Elenheinz9. Der Typus des Epitaphs ist
wegen der überlangen Inschrift als Inschrift-Epitaph zu rekonstruieren, wobei die Inschrift wohl das
Mittelfeld füllte und das Porträt des Abtes in der Giebelzone zu vermuten ist.

a So dort für Conjugi.
1 DI 22 (Enzkreis) nr. 362.
2 Nach Phi 3,20.
3 Wangen (Stadt Stuttgart).
4 Dort war er Pfarrer an der ev.-luth. Pfarrkirche St. Anna.
5 Gemeint ist das Kloster Maulbronn.
6 Vgl. DI 22 (Enzkreis) nr. 361 mit Abb.
7 Pfeilsticker § 2791.
8 Biographische Daten bei Pfeilsticker § 3449; Sigel, 17,1, S. 519; Maier, Helmuth, Sindelfinger Familien. Sindelfingen
1962, 622.
9 Reipchius/Rentschler, Sindelfinger Chronik 1958, 83 nr. 586.

Fischlin, Ludw. Melchior, Memoria Theologorum Wirtembergensium, Pars I. Ulm 1709, 342. — DI 22 (Enzkreis) nr. 362.

380 Aidlingen, ev. Pfarrkirche (St. Nikolaus) 1626

Epitaph des Philipp Günckinger (Genkinger, Gmkinger). Im Chor, Nordseite. Hochrechteckige
Inschrifttafel, bekrönt von Rollwerk-Giebel mit Wappen-Medaillon und getragen von Konsole mit
Monogramm C; im Feld Grabgedicht A und Sterbedatum B. Hellgrauer Sandstein, Wappen tingiert,
Schrift schwarz gefaßt.
Abb. 168 H. 168. B. 74, Bu. 1,8 (A) und 2,2 (B) cm. — Fraktur (A), Kapitalis (B)
A A + Oa
Herr Philipp Günckhinger
Begraben war hieher.
Nach dem sein weib vnd Kindt
dahin stürben geswindt:
Hat er alhier gesucht
Guten lufft in der flucht:
Aber Baldt zue der frist .
Er Peste gstorben Jst.
Als er Amptshreiber war .
Bey Zwemtzig vnd drey Jahr .
wol berhümt ins gesampt .
Jn dem Böblinger Ampt .
Nun sein Leib Ruhet hie
Von aller angst vnd müeh;
vnd sein Seel Lebt Bereit
Jm Reich der Seeligkeit .
A . + Oa
B ANNO M DC XXVI: XVII OCTOBR(IS)
C MID
Deutsche Reimverse (A)
Wappen: Günckinger1

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