Augsburg
[Fürbitt für die gemeinen stend12:]
Dieweil es aber vor Gott unserm hailand gut und
angenäm ist, und er uns durch seinen hailigen apo-
stel bevolhen hat, für alle menschen zu bitten, so
lassend uns in seinem namen, in dem uns alles guts
verhaißen ist, mit warem glauben und herzlichem
vertrauen für Gott unsern gütigen Vater treten und
also sprechen:
Allmechtiger ewiger Gott, lieber getreuer Vater
im himel, wie sich dein große gnad und gütigkeit
reichlich erzaigt gegen allen menschen, also, dieweil
wir deine kinder seind, begeren wir uns von herzen,
deiner väterlichen miltigait sovil müglich nach zu-
arten und unser liebe an allen menschen mit unserm
getreuen fürbitt, so wir nit weiter können, christe-
lich zu beweisen, und rufen dich also an durch deinen
Sun Jesum Christum, unsern lieben Herren und
Hailand, für alle stend und anligen deiner hailgen
christenhait.
Erstlich für unsern herr kaiser, künig, all fürsten
herren und regenten, sonderlich aber für unser er-
same oberkait in diser statt. Verleich inen allen den
gaist deiner forcht und weisheit, das si all ir regiment
zu lob und preis deines großen namens und fridlicher
erhaltung der undertan zu aller erbarkait und got-
seligkait anrichtend.
Den undertanen aber gib ain willigs, glimpfigs13
herz, der oberkait in allem, das nit wider dich ist, zu
gehorsamen.
Auch bitten wir dich von herzen, verleich allen
dienern und verkündigern deines hailgen worts, das
si mit gesunder lere und unsträflichem leben deiner
hailgen gmaind zu täglicher besserung christeli-
chem leben deiner hailgen gmaind zu täglicher besse-
rung christelich vorstandend.
Sonderlich aber, getreuer Vater, wöllest alle gute
mittel jederzeit gnädiglich fügen, damit weder uns
noch unsern nachkomen an getreuen ausspendern
deiner gehaimnus und des trostlichen evangelii von
deinem Sun Jesu Christo nimmer mehr mangle!
Erbarm dich auch, gnediger Gott, über alle haus-
väter und hausmütern, auch schulmaister und alle
12 Ein solches Schlußgebet auch in Zürich 1535 (Vgl.
oben Anm. 1!).
13 = angemessen, anständig (Schmeller 1, 1475).
die, so kind oder gesind haben, das si dieselbigen
gotseliglich nach anweisung deines worts zu deinem
preis und nutz deiner kirchen erziehen und regieren!
Laß auch lieber Got, deinen frid und segen reich-
lich walten über all ehleut, damit si in lieb und ainig-
kait bei ainander wonen und all ehlich beschwer-
den mit glauben und gedult tragen mögen!
Sonderlich aber verleich solchs disen personen,
die sich begeren, ehlich mitainander zu verpflichten,
mit namen etc.
Hie sollen die hochzeiten verkünd werden und
dann darauf weiter also gesprochen:
Verleich in, barmherziger Vater, disen hailgen
stand in deiner forcht anzetreten, das si auch chri-
stelich darin leben und denselbigen seliglich be-
schließen mögen!
Wöllest auch, o himlischer Vater, die geperenden
frauen mit gnaden empinden und si mit ainer wol-
getonen und dir gefelligen frucht gnediglich er-
fröuen!
Auch bitten wir dich, gütiger Vater, für unser un-
erzogne jugent, das du si durch deinen Hailigen
Gaist väterlich aufziehen und nach deinem willen
und wolgefallen bilden wöllest, damit si in deiner
forcht und glauben an deinen Sun Jesum Christum
seliglich aufwachsen und aller dienst deiner ge-
maind für und für durch si wol und christelich möge
ersetzt werden.
Gib dein gnedigs gedeihen und benedeiung allen
getreuen eehalten14 und arbaitern!
Die armen begab mit leibsnarung und christlicher
glassenhait, die reichen mit gläubiger miltigkait!
Erzaig dich ain getreuen milten Vater allen betrüb-
ten, angefochtnen herzen von innen oder außen!
Den kranken verleich langmütig gedultigkait, den
sterbenden ain fröliche himelfart! Und in sonderhait
erbarm dich etlicher die unsers fürbitts diser zeit in
irem leiden, krankhait und trübsal begeren!
Hie soll er die verkündigen, so des gemainen
bets begeren, und darauf dann sprechen:
Laß inen, treuer Gott, alles das väterlich wider-
faren, das si nach deinem wilen durch unser fürbitt
von dir begeren zu erlangen! Gib inen den trost dei-
== vertragsmäßig angestellte und in die Hausgemein-
schaft aufgenommene Dienstboten (Schmeller 1,
8).
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[Fürbitt für die gemeinen stend12:]
Dieweil es aber vor Gott unserm hailand gut und
angenäm ist, und er uns durch seinen hailigen apo-
stel bevolhen hat, für alle menschen zu bitten, so
lassend uns in seinem namen, in dem uns alles guts
verhaißen ist, mit warem glauben und herzlichem
vertrauen für Gott unsern gütigen Vater treten und
also sprechen:
Allmechtiger ewiger Gott, lieber getreuer Vater
im himel, wie sich dein große gnad und gütigkeit
reichlich erzaigt gegen allen menschen, also, dieweil
wir deine kinder seind, begeren wir uns von herzen,
deiner väterlichen miltigait sovil müglich nach zu-
arten und unser liebe an allen menschen mit unserm
getreuen fürbitt, so wir nit weiter können, christe-
lich zu beweisen, und rufen dich also an durch deinen
Sun Jesum Christum, unsern lieben Herren und
Hailand, für alle stend und anligen deiner hailgen
christenhait.
Erstlich für unsern herr kaiser, künig, all fürsten
herren und regenten, sonderlich aber für unser er-
same oberkait in diser statt. Verleich inen allen den
gaist deiner forcht und weisheit, das si all ir regiment
zu lob und preis deines großen namens und fridlicher
erhaltung der undertan zu aller erbarkait und got-
seligkait anrichtend.
Den undertanen aber gib ain willigs, glimpfigs13
herz, der oberkait in allem, das nit wider dich ist, zu
gehorsamen.
Auch bitten wir dich von herzen, verleich allen
dienern und verkündigern deines hailgen worts, das
si mit gesunder lere und unsträflichem leben deiner
hailgen gmaind zu täglicher besserung christeli-
chem leben deiner hailgen gmaind zu täglicher besse-
rung christelich vorstandend.
Sonderlich aber, getreuer Vater, wöllest alle gute
mittel jederzeit gnädiglich fügen, damit weder uns
noch unsern nachkomen an getreuen ausspendern
deiner gehaimnus und des trostlichen evangelii von
deinem Sun Jesu Christo nimmer mehr mangle!
Erbarm dich auch, gnediger Gott, über alle haus-
väter und hausmütern, auch schulmaister und alle
12 Ein solches Schlußgebet auch in Zürich 1535 (Vgl.
oben Anm. 1!).
13 = angemessen, anständig (Schmeller 1, 1475).
die, so kind oder gesind haben, das si dieselbigen
gotseliglich nach anweisung deines worts zu deinem
preis und nutz deiner kirchen erziehen und regieren!
Laß auch lieber Got, deinen frid und segen reich-
lich walten über all ehleut, damit si in lieb und ainig-
kait bei ainander wonen und all ehlich beschwer-
den mit glauben und gedult tragen mögen!
Sonderlich aber verleich solchs disen personen,
die sich begeren, ehlich mitainander zu verpflichten,
mit namen etc.
Hie sollen die hochzeiten verkünd werden und
dann darauf weiter also gesprochen:
Verleich in, barmherziger Vater, disen hailgen
stand in deiner forcht anzetreten, das si auch chri-
stelich darin leben und denselbigen seliglich be-
schließen mögen!
Wöllest auch, o himlischer Vater, die geperenden
frauen mit gnaden empinden und si mit ainer wol-
getonen und dir gefelligen frucht gnediglich er-
fröuen!
Auch bitten wir dich, gütiger Vater, für unser un-
erzogne jugent, das du si durch deinen Hailigen
Gaist väterlich aufziehen und nach deinem willen
und wolgefallen bilden wöllest, damit si in deiner
forcht und glauben an deinen Sun Jesum Christum
seliglich aufwachsen und aller dienst deiner ge-
maind für und für durch si wol und christelich möge
ersetzt werden.
Gib dein gnedigs gedeihen und benedeiung allen
getreuen eehalten14 und arbaitern!
Die armen begab mit leibsnarung und christlicher
glassenhait, die reichen mit gläubiger miltigkait!
Erzaig dich ain getreuen milten Vater allen betrüb-
ten, angefochtnen herzen von innen oder außen!
Den kranken verleich langmütig gedultigkait, den
sterbenden ain fröliche himelfart! Und in sonderhait
erbarm dich etlicher die unsers fürbitts diser zeit in
irem leiden, krankhait und trübsal begeren!
Hie soll er die verkündigen, so des gemainen
bets begeren, und darauf dann sprechen:
Laß inen, treuer Gott, alles das väterlich wider-
faren, das si nach deinem wilen durch unser fürbitt
von dir begeren zu erlangen! Gib inen den trost dei-
== vertragsmäßig angestellte und in die Hausgemein-
schaft aufgenommene Dienstboten (Schmeller 1,
8).
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