Metadaten

Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (12. Band = Bayern, 2. Teil): Schwaben: Reichsstädte Augsburg, Dinkelsbühl, Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Grafschaft Oettingen-Oettingen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.30628#0101
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
[I 12.] Forma./ Wie vom hailigen Tauf,/und dem H. Sacrament
des Leibs und Bluts Christi. Und dem/ nach, vom Eelichen Stand,
bei dem / Einsegen der Eleüt, zu reden sei. Gestellt in die Kirch
und Gemaind Christi, / der Stat Augspurg [1545].

Vom hailigen tauf
Forin, vom tauf zu reden.
Ir geliebten, in Christo dem Herrn! Wir haben et-
liche kinder [... wie S. 72] Das verleihe uns der
Herr allen! Amen.
Die andere vermanung.
Ir geliebten in Christo dem Herrn! Wöllend um
Gottes willen, getreulich zu herzen füren [... wie
S. 73] durch unsern Herrn Jesum Christum!
Amen.
Die dritte vermanung.
Ir geliebten in Christo dem Herrn! Wir kommen
hie zusamen im namen [... wie S. 74) versigelt
werde.
Solche große genad wölle uns Got, unser himlischer
Vater, nit allain in diesem leben durch den glauben,
sonder auch in dem zuokünftigen mit warer ewiger
besitzung zu ergreifen, verleihen! Amen.
Die vierte vermanung.
Ir geliebten im Herrn! Wir lesen Matthei am
dritten [13-17] von dem tauf Christi Jesu unsers
Herrn, das die stimm des Vaters und sendung des
Hailigen Gaists sich erzaigt und der himmel eröffnet
worden sei, als er von Johanne im Jordan getauft
ward, dadurch [... wie S. 75] und dem Herrn alles
lob verjehen! Amen.
Die fünfte vermanung.
Ir geliebten im Herrn! Dieweil wir hie zum hei-
ligen tauf versamblet seind, wöllet mit besonderm
Druckvorlage: Originaldruck (von Melchior Krieg-
stein zu Augsburg, ohne Jahr; Papier, 4°, 28 Blätter
[das letzte ungezählt und leer]; Augsburg Stadt-
bibliothek). - Teilweiser Druck bei Joh.Wilh. Friedr.

fleiß bedenken, was Christus, unser lieber Herr, sei-
nen lieben aposteln für ain befelch gegeben habe,
nemlich, wie wir Matthei am letsten [19 f.] lesen, das
si söllen alle völker [. . . wie S. 76] kreftiglich vol-
ziehen wölle. Amen.
Die sechste vermanung
vom hailigen tauf.
Ir geliebten in Christo dem Herrn! Indem wir die
kinder taufen, wöllend herzlich bedenken, das si und
wir [... wie S. 76] und bestätigen. Amen.
Damit wir aber der genaden und des segens Christi
an disen kindern getröstet werden, höret seine selbs
wort und ganz gnedig handlung mit den kindern,
die man zuo im bracht (Marci. 10 [13-16]):
In der zeit bracht man kindlin zu Jesus, das er si
anrüret. Die jünger aber fuoren die an, die si trugen.
Do es aber Jesus sahe, ward er unwillig und sprach
zu inen: Lasset die kindlein zu mir kommen und
wöret inen nicht; dann solcher ist das reich Gottes.
Warlich ich sag euch, wer das reich Gottes nit emp-
fahet als ein kindlin, der wird nit hinein kommen.
Und er umbfing si und leget die händ auf si und
segnet si.
Eben disen seinen segen zum ewigen leben wölle
der Herr disen kindern durch seinen hailigen tauf
mittailen. Daran sollt ir nicht zweifeln, sonder im
darumb ewigs lob und dank sagen.
Laßt uns auch bekenen die articul unsers christ-
lichen glaubens, auf und in wölche wir dise kind teu-
fen und Christo Jesu unserm Herrn ergeben.
Höfling, Das Sakrament der Taufe 2 (Erlangen 1859)
132-140; Liturgisches Urkundenbuch. Leipzig 1854.
98-101 (Abendmahl). 220ff. (Trauung). - Vgl. oben
S. 27!

85
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften