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Wolgast, Eike [Hrsg.]; Seebaß, Gottfried [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Hrsg.]; Sehling, Emil [Begr.]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (12. Band = Bayern, 2. Teil): Schwaben: Reichsstädte Augsburg, Dinkelsbühl, Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Grafschaft Oettingen-Oettingen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30628#0235
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Agenda, auf dem Land . . . wie es zu Rüte und Eschach gehalten wird. [1573]

V. Die wort der einsatzung
des heiligen abendmals.
So schreiben die drei hailige evangelisten [Matth.
26, 26ff.; Mark. 14, 22ff.; Luk. 22, 19ff.] und S.
Paulus [1. Kor. 11, 23 ff.]:
In der nacht, da der Herr Jesus verraten ward,
indem sie aßen, nam er das brot, danket und brachs
und gabs seinen jüngern und sprach: Nemet hin
und esset! Das ist mein leib, der für euch gegeben
wirt. Solchs tuot zu meinem gedechtnus!
Desselbengleichen nam er auch den kelch nach
dem abentmal, danket, gab in den jüngern und
sprach: Nemet hin und trinket alle daraus! Diser
kelch ist das neue testament in meinem bluot, das
für euch vergossen wird zur vergebung der sünden.
Solchs tuot, so oft irs trinket zu meinem gedecht-
nus!
VI. Die wort der einsetzung
der heiligen absolution.
Johannis am zwainzigisten [23] spricht Jesus zu
seinen jüngern: Gleich wie mich mein Vater gesandt
hat, also sende ich euch auch. Und da er dis sagte,
blies er sie an und sprach: Nemet hin den Hailigen
Geist! Welchen ir die sünde verzeihen, denen sind
sie verzigen, und welchen ihr die sünde behalten,
denen sind sie behalten.
Darauf wird gesungen Wir glauben all an einen
Gott etc. und darnach die predigt cle tempore aus
dem evangelio gehalten.
Nach getaner predigt wird gehalten das gmaine
gebet also:
Wir wöllen miteinander den almechtigen Gott
anrufen und bitten für sondere und gmaine not der
ganzen christenhait. Spreche derhalben einjedes mit
glaubigem herzen also:
Ahmechtiger, [wie Seite 211 f., daher nicht abge-
druckt ...] Christum unsern Herren. Amen.
Hierauf wird ’wider ein kurzer psalm gesungen.
Nach demselben trit der pfarher für den altar und
spricht:
Last uns Gott dem Herren mitainander von her-
zen danken!
Wir danken dir, Herr Gott, himlischer Vater, durch
Jesum Christum deinen lieben Son unsern Herrn,

das du uns die hailsame lehr deines hailigen worts,
so gnediglich mitgetailt und verlihen hast und bit-
ten dich demütiglich, du wöllest es für und für bei
uns und unsern nachkommen erhalten und durch
deinen Hailigen Geist unsere herzen regieren und
füren, auf daß wirs nicht nur mit den ohren gehört
haben, sondern es auch mit glaubigen herzen an-
nemen und fassen und unser ganzes leben darnach
richten, durch denselbigen deinen Son, unsern Herrn
Jesum Christum. Amen.
Benediction.
Der Herr segne euch und behüte euch.
Der Herr erleuchte sein angesicht uber euch und
sei euch gnedig.
Der Herr erhebe sein angesicht auf euch und gebe
euch seinen friden. Amen.
Geht hin im friden Gottes!
Wann aber communicanten
fürhanden sind.
Nachdem der pfarherr von der canzel kompt, drit
er für den altar und redet sie an, also:
Geliebte in dem Herren, dieweil [... wie oben
S. 206f. ...] so sprecht: Ja!
Antwort: Ja.
Kirchendiener:
So demütiget euch unter die gewaltige Hand Got-
tes und gebt dem Herren die ehr und bekent im
euere sünd und missetaten und spreche ein jedes im
herzen also!
Beicht:
Ich armer sünder komme [wie oben S. 209 ...]
unsern Herren. Amen.
Absolution:
Dieweil ir euch [... wie oben S. 216f., ...] und
vergeben sein.
Hierauf wird brot und wein zur consecration be-
raitet nach anzal der personen.
Darnach vermanet der pfarherr die communican-
ten also:
Lieben freund Christi! Weil wir denn versamlet
sind [... wie oben S. 209f. ...] und gebrauchen.

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