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Wolgast, Eike [Editor]; Seebaß, Gottfried [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Editor]; Kirchenrechtliches Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland [Editor]; Sehling, Emil [Bibliogr. antecedent]
Die evangelischen Kirchenordnungen des XVI. Jahrhunderts (12. Band = Bayern, 2. Teil): Schwaben: Reichsstädte Augsburg, Dinkelsbühl, Donauwörth, Kaufbeuren, Kempten, Lindau, Memmingen, Nördlingen, Grafschaft Oettingen-Oettingen — Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck), 1963

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https://doi.org/10.11588/diglit.30628#0413
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Literatur außer den bereits genannten Schriften:
Neuere Gesamtdarstellung: Herold.
Herm. Clauß, Die kirchlichen und sittlichen Zustände der Grafschaft Öttingen in der Reformationszeit, in:
BbKG 17 (1911), 173-182. 243-279; 18 (1912) 27-38; Öttinger Briefe Jakob Andreäs, in: BbKG 21 (1915) 34-37. -
Gg. Grupp, Reformationsgeschichte des Rieses von 1539-1553. Nördlingen 1893; Zur Reformationsgeschichte des
Rieses, in: Diözesanarchiv von Schwaben 13 (1895) 1-4. - Reinhold Herold, Geschichte der Reformation in der Graf-
schaft Öttingen 1522-1569 (= Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 75). Halle 1902. - Theod. Friedr.
Karrer, Geschichte der lutherischen Kirche des Fürstentums Oettingen, in: Zeitschrift für die gesamte lutherische
Theologie und Kirche 13 (1852) 677-688 (Vorreformatorisches); 14 (1853) 658-711 (Ludwig XV., 1522-1557); 16
(1855) 656-725 (Ludwig XVI., 1557-1569); 17 (1856) 698-716 (Zusätze); 20 (1859) 684-721 (Gottfried 1569 bis
1622) - Gust. Adolf Maier, Aus der Reformationsgeschichte des Rieses 1524-1648. Nördlingen 1877. - Medicus
64. 362-371. -Gg. Mich. Preu, Öttingische Kirchen- und Reformationshistorie. Manuskript um 1710 (Abschrift aus
dem Jahre 1745 in NLA). - Simon, EKGB 230. 249f. 261. 267. 290. - J.J.H.Strelin, Entwurf einer Geschichte
des evangelischen Seminariums zu Öttingen. Oettingen 1770. -
Archive: Nürnberg, Landeskirchliches Archiv.

Die stattliche Grafschaft Oettingen erfüllte - rings um die freie Reichsstadt Nördlingen gelagert - in
geschlossenem Verband das fruchtbare, auch in seiner Bevölkerung charaktervoll geprägte Ries und griff
nach allen Seiten noch auf die umliegenden Höhen hinaus. Sie gehörte nach ihrem ganzen Umfang zur
Diözese Augsburg, besaß selbst eine beträchtliche Anzahl verschiedenartiger Klöster und hatte unter sei-
nen Pfarreien nicht wenige, die schon von alters her in einem Patronats- oder Inkorporationsverhältnis
zu auswärtigen Klöstern oder Stiften standen. Sie war seit 1423 in zwei Teile geteilt. Westlich einer durch
Nördlingen gehenden Nordsüdlinie regierte die Linie Oettingen-Wallerstein, damals unter den Grafen
Ludwig XIV in Spielberg und Martin in Wallerstein, östlich lag das Gebiet der Linie Oettingen-Oettin-
gen, das wieder in Oettingen-Oettingen und Oettingen-Harburg zerfiel. Karl Wolfgang von Oettingen-Har-
burg war Eck schon 1522/23 einer besonderen Ermahnung bedürftig erschienen1. Seit 1524 hatte er in
Paul Warbeck einen evangelischen Hofprediger, der das Sakrament unter beiderlei Gestalt spendete.
Außerdem bestand der engste wirtschaftliche Verkehr mit dem natürlichen Mittelpunkt des Rieses- der
schon früh evangelischen Reichsstadt Nördlingen. So breitete sich die evangelische Lehre auch aus. 1529
schützte Karl Wolfgang z.B. den evangelischen Pfarrer von Heroldingen gegen seinen Bruder Ludwig
XV., der dessen Abschaffung verlangte2 .1533 aber war auch Ludwig evangelisch. Unter dem Einfluß des
vielleicht als Hausverwalter an seinem Hofe befindlichen Martin Monninger3 faßte er in diesem Jahre
den Plan, eine Gesamtausgabe von Luthers Schriften in 8 Bänden zu veranstalten. Aber erst der Tod
seines an der bisherigen Richtung festhaltenden Hofpredigers Hahn machte 1539 den Weg zu einer Re-
formation des Landes frei. Nun berief er sofort - treulich beraten von Monninger, den er am liebsten als
1 W. Friedensburg, Denkschriften Joh. Ecks, in: BbKG 2 (1896) 186.
2 Steichele 3, 1196.
3 Geb. 1498 in Löpsingen. - 151. Nördlingen Karmeliter, 1518 wohl als evangelisch ausgeschieden, Hausverwalter in
Oettingen, 1523 oettingischer Feldprediger, wegen evangelischer Predigt vom Schwäbischen Bund verfolgt, Haus-
verwalter in Oettingen, (1531?) Hofa.d.S. Freitagsprediger, 1534 Wittenberg Student, 1536 Ansbach Hofkaplan,
Wende 1538/1539 Pfarrer - † 1552 (Simon, APfB Nr. 1974). - Zu seiner Tätigkeit in Oettingen: Karrer 14. -
Otto Clemen, .Joh. Monninger..., in: ZbKG (1938) 218ff.

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