Άνάγυρος
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fr. dub. 926 άλλ’ Άριφράδη δέδοικα μη τα πράγματα / ήμών διακναίση
(Dobree 1833, 259, der für περί τε Άριστοφα άναγνώσεως im Zitatkontext
des Etymologicum Genuinum [bzw. περί τε Άριστοφάνους άναγνώσε-
ως im Dobree zugänglichen Text des Etymologicum Genuinum] παρά τε
Άριστοφάνει Αναγύρω vorschlägt;48 unter die Fragmente des Anagyros auf-
genommen in den Editionen von Kock I (1880) 407 [fr. 63], mit dem Hinweis
„cum tarnen incerta sit emendatio, extremo loco fragmentum posui“, Blaydes
1885, 32 [fr. 62] und Edmonds I (1957) 588-9 [fr. 63]);
lamb. adesp. fr. 37 W.2 (= Com. adesp. fr. 55 K.) παχυσκελής άλετρίς προς
μύλην κινούμενη (Bergk αρ. Meineke II.2 (1840) 965, der das im Zitatkontext
vorausgehende καί als Anfang des Verses interpretiert und den ganzen Vers
als Eupolideus deutet; vgl. Fritzsche 1855,18, der καί als Teil des Zitatkontexts
betrachtet und am Versanfang ώς ergänzt).
Ein weiteres Fragment, für das man über eine Zuweisung an den Anagyros
spekulieren könnte, ist Ar. fr. 616 αισχρόν νέα γυναικί πρεσβύτης άνήρ (~ Eur.
fr. 807 Kn. πικρόν νέα γυναικί πρεσβύτης άνήρ); vgl. oben S. 226 Anm. 28.
Datierung Der Anagyros wurde wahrscheinlich zwischen 420 und 412 v. Chr.
(aber nicht 414 v. Chr.), vielleicht um 417 v. Chr. aufgeführt.49 Die wichtigs-
ten Hinweise ergeben aus fr. 58, in dem Aristophanes wahrscheinlich gegen
Eupolis den Vorwurf erhebt, aus einem seiner Stücke (wahrscheinlich den
Rittern) drei schlechtere eigene gemacht zu haben.50 Sehr wahrscheinlich ist
eines der drei Stücke der auch in der Parabase der zweiten Wolken (Ar. Nub.
553-6) in ähnlichem Zusammenhang genannte Marikas (aufgeführt an den
Lenäen 421 v. Chr.).51 Damit ergibt sich (da Aristophanes an den Dionysien
48 Nach der Interpretation seines Vorschlags bei Kassel / Austin, PCG III.2 (1984) 415.
49 Die folgenden Datierungen wurden für den Anagyros vorgeschlagen: ca. 414
v. Chr. (Fritzsche 1835, 143-6 Anm. 10), nach Eupolis’ Marikas (Kock I (1880) 402),
423-20 v.Chr. (Muhl 1881, 48-9), 415 v.Chr. (Brandes 1886, 29), noch im 5. Jh.
(Wilamowitz-Moellendorff 1907,11), 419-12 v.Chr. (Geißler 1925, 50, Schmid 1946,
198, Mastromarco 1994a, 63), 399 v.Chr. (Edmonds I (1957) 583 Anm. c, und vgl.
999), vielleicht vor 411 v.Chr. (Geizer 1970, 1409,65-10,8. 1414,32-34), 417 v.Chr.
(Hofmann 1970, 4.10), 418 v. Chr. (Gil 1989, 63), „ca. 418/7“ (Storey 1990, 22), wahr-
scheinlich nicht früher als 417 v.Chr. (Sommerstein 2001, 220, Henderson 2007,
129), vor den Baptai und etwa gleichzeitig mit den zweiten Wolken (Storey 2003,
293), „probably c.417“ (Halliwell 2015, 236).
50 Zu einer skeptischen Haltung zur Datierung des Stücks aufgrund von fr. 58 vgl.
Geizer 1970, 1409,65-10,8.
51 Aus der Parabase der zweiten Wolken kann allerdings weder erschlossen werden,
dass der Marikas das früheste der drei Stücke ist, noch, dass fr. 58, wo drei Plagiate
erwähnt werden, später ist als die (nach Sommerstein 2001, 250 zwischen den
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fr. dub. 926 άλλ’ Άριφράδη δέδοικα μη τα πράγματα / ήμών διακναίση
(Dobree 1833, 259, der für περί τε Άριστοφα άναγνώσεως im Zitatkontext
des Etymologicum Genuinum [bzw. περί τε Άριστοφάνους άναγνώσε-
ως im Dobree zugänglichen Text des Etymologicum Genuinum] παρά τε
Άριστοφάνει Αναγύρω vorschlägt;48 unter die Fragmente des Anagyros auf-
genommen in den Editionen von Kock I (1880) 407 [fr. 63], mit dem Hinweis
„cum tarnen incerta sit emendatio, extremo loco fragmentum posui“, Blaydes
1885, 32 [fr. 62] und Edmonds I (1957) 588-9 [fr. 63]);
lamb. adesp. fr. 37 W.2 (= Com. adesp. fr. 55 K.) παχυσκελής άλετρίς προς
μύλην κινούμενη (Bergk αρ. Meineke II.2 (1840) 965, der das im Zitatkontext
vorausgehende καί als Anfang des Verses interpretiert und den ganzen Vers
als Eupolideus deutet; vgl. Fritzsche 1855,18, der καί als Teil des Zitatkontexts
betrachtet und am Versanfang ώς ergänzt).
Ein weiteres Fragment, für das man über eine Zuweisung an den Anagyros
spekulieren könnte, ist Ar. fr. 616 αισχρόν νέα γυναικί πρεσβύτης άνήρ (~ Eur.
fr. 807 Kn. πικρόν νέα γυναικί πρεσβύτης άνήρ); vgl. oben S. 226 Anm. 28.
Datierung Der Anagyros wurde wahrscheinlich zwischen 420 und 412 v. Chr.
(aber nicht 414 v. Chr.), vielleicht um 417 v. Chr. aufgeführt.49 Die wichtigs-
ten Hinweise ergeben aus fr. 58, in dem Aristophanes wahrscheinlich gegen
Eupolis den Vorwurf erhebt, aus einem seiner Stücke (wahrscheinlich den
Rittern) drei schlechtere eigene gemacht zu haben.50 Sehr wahrscheinlich ist
eines der drei Stücke der auch in der Parabase der zweiten Wolken (Ar. Nub.
553-6) in ähnlichem Zusammenhang genannte Marikas (aufgeführt an den
Lenäen 421 v. Chr.).51 Damit ergibt sich (da Aristophanes an den Dionysien
48 Nach der Interpretation seines Vorschlags bei Kassel / Austin, PCG III.2 (1984) 415.
49 Die folgenden Datierungen wurden für den Anagyros vorgeschlagen: ca. 414
v. Chr. (Fritzsche 1835, 143-6 Anm. 10), nach Eupolis’ Marikas (Kock I (1880) 402),
423-20 v.Chr. (Muhl 1881, 48-9), 415 v.Chr. (Brandes 1886, 29), noch im 5. Jh.
(Wilamowitz-Moellendorff 1907,11), 419-12 v.Chr. (Geißler 1925, 50, Schmid 1946,
198, Mastromarco 1994a, 63), 399 v.Chr. (Edmonds I (1957) 583 Anm. c, und vgl.
999), vielleicht vor 411 v.Chr. (Geizer 1970, 1409,65-10,8. 1414,32-34), 417 v.Chr.
(Hofmann 1970, 4.10), 418 v. Chr. (Gil 1989, 63), „ca. 418/7“ (Storey 1990, 22), wahr-
scheinlich nicht früher als 417 v.Chr. (Sommerstein 2001, 220, Henderson 2007,
129), vor den Baptai und etwa gleichzeitig mit den zweiten Wolken (Storey 2003,
293), „probably c.417“ (Halliwell 2015, 236).
50 Zu einer skeptischen Haltung zur Datierung des Stücks aufgrund von fr. 58 vgl.
Geizer 1970, 1409,65-10,8.
51 Aus der Parabase der zweiten Wolken kann allerdings weder erschlossen werden,
dass der Marikas das früheste der drei Stücke ist, noch, dass fr. 58, wo drei Plagiate
erwähnt werden, später ist als die (nach Sommerstein 2001, 250 zwischen den