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Orth, Christian; Aristophanes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,3): Aristophanes, Aiolosikon - Babylonioi (fr. 1-100): Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53730#0383
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Βαβυλώνιοι (test, ii)

379

übertrug Aristophanes seinem Sohn Araros. Eine Aufführung in eigener Regie
ist dagegen ausdrücklich bezeugt nur für die Ritter (Lenäen 424 v. Chr.) und
den zweiten Plutos (388 v. Chr.). Aristophanes rechtfertigt dieses Vorgehen in
der Parabase der Ritter (Ar. Eq. 512-44), wurde aber von anderen Dichtern
offenbar dafür verspottet (vgl. Orth 2014a (FrC 9.2), 118-21 ad Aristonym. fr.
3).* * * * * * * * 74 Philonides war auch selbst Komödiendichter (PCG VII (1989) 363-9; vgl.
Bagordo 2014b (FrC 1.2), 146-84); über Kallistratos ist sonst nichts bekannt
(vgl. Kassel/Austin, PCGIV (1983) 56). Zu den Zeugnissen über Aristophanes’
διδάσκαλοι vgl. PCG III.2 (1984) 10, und zu der Formulierung mit έδίδαξε (mit
διά und dem Genitiv) Brockmann 2003, 204-10.
Trotz der Aufführung durch andere διδάσκαλοι ist wahrscheinlich, dass
dem Publikum der eigentliche Autor bekannt war (vgl. unten zu test, ix, Anm.
120).
έτεσι προ τού Εΰκλείδου κε' έπί Εύκλέους Zum Aufführungsdatum
der Babylönioi vgl. auch test, iii und iv. Die Frage, ob das überlieferte και
zu κε' oder κδ' korrigiert werden soll (d. h. ob hier mit inklusiver Rechnung
das erste und letzte Jahr mitgezählt wird), wurde besonders im frühen 19.
Jh. kontrovers diskutiert (vgl. z.B. Clinton 1824, 63, Dindorf 1829, 56, Ranke
1830, cccxxx mit Anm. 10, Hanov 1830, 5, Fritzsche 1830, 5, Dindorf 1835, 540,
Bergk ap. Meineke II.2 (1840) 966, Clinton 1841, 234, Gunning 1882, 2 Anm. 1).
Heute wird in der Regel von der inklusiven Rechnung ausgegangen (so auch
Kassel/Austin, PCG III.2 62).75

Koster gab er die politischen Stücke dem Kallistratos, die gegen Euripides und
Sokrates gerichteten dagegen Philonides; nach Proleg. de com. Xc,2-3 p. 21 Koster
(= Ar. test. 23a) führte Aristophanes dagegen durch Philonides τά δημοτικά, durch
Kallistratos τά ιδιωτικά auf. Aber auch das Aufführungsdatum könnte eine Rolle
spielen: Aufführungen durch Kallistratos sind von 427-411 v. Chr., Aufführungen
durch Philonides von 422-405 v. Chr. bezeugt. Möglicherweise hatte Aristophanes
also für die Aufführung der Babylönioi noch gar nicht die Wahl zwischen beiden
διδάσκαλοι.
74 Aristophanes war in dieser Hinsicht allerdings kein Einzelfall: Eupolis führte 420
v. Chr. den Autolykos διά Δημοστράτου auf (Athen. 5,216d = Eup. test. 15), und
auch der Komödiendichter Platon bediente sich zu Beginn seiner Karriere anderer
διδάσκαλοι (P.Oxy. 2737,44-51 = Plat. com. test. 7); vgl. Millis/Olson 2012, 157-8.
75 Ebenso erschließt man gewöhnlich aus διδάσκειν δέ ετεσιν οκτώ προ τών
Περσικών in Sud. χ 318 eine erste Aufführung des Chionides (und den Beginn des
Dionysienagons) im Jahr 487/86 v.Chr. (d.h. nach inklusiver Rechnung im 8. Jahr
vor dem Jahr 480/79 v.Chr.); vgl. mit weiterer Literatur Pickard-Cambridge 1968,
82 Anm. 6.
 
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