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Aristophanes; Verlag Antike [Hrsg.]
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 10,9): Aristophanes fr. 590-674: Übersetzung und Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2016

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https://doi.org/10.11588/diglit.53731#0085
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Incertarum fabularum fragmenta (fr. 602)

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hier oben, Interpretation; pace Kock I 541: „tormenta“; vgl. noch Henderson
2007, z. St.: „coercion“). Das archäologische Pendant bietet eine auf der athe-
nischen Agora aufgefundene Klepsydra aus dem 5. Jh. v. Chr. (vgl. Young 1939,
274-84 und Thompson-Wycherley 1972, 55; vgl. auch Wankel 1976, 38 A. 92.
761-2 und Jones 1987, 44; dieser Fund sollte der Skepsis von Lipsius 1915, 917
A. 58 über Pollux’ Interpretation der ananke - „Aber die Angabe von Hesych
u. ανάγκη, daß die Klepsydra auch diesen Namen führe, stammt wohl nur aus
Mißverständnis des Aristophanesverses bei Poll. VIII 17“ - entgegenhalten;
nur Mißdeutungen in Green 2012, 104: „Here the voting tokens must be taken
to the door, presumably for counting in order for the law to have any teeth or
power and perhaps the line indicates that rather than those in the courtroom
or assembly being under pressure, once the voting has occurred this pressure
would be applied elsewhere“). Zu Uhren in der Antike vgl. Howatson 2013,
160.
Das anancaeum, ein großes Trinkgefäß in Plaut. Rud. 363 (credo hercle
anancaeo datum quod biberet; vgl. Varr. de vit. pop. Rom. 3 fr. 22 K.), hängt
schwerlich hiermit zusammen (vgl. Mau 1894: „vielleicht so genannt, weil man
es gelegentlich zur Strafe εξ ανάγκης leeren musste. Mit άνάγκη = δικαστική
κλεψύδρα (Hesych.; vgl. Turnebus Adv. 21, 12) hat es schwerlich zu thun“;
vgl. auch Fraenkel 1922, 157 A. 1: „Dies Gefäß ist übrigens in der Art benannt
wie etwa άμυστις vom άμυστί πίνειν“).
έντευθενί Einen deiktischen Bezug auf einen auf der Bühne sichtbaren
Ort suggeriert das Adv. in der Komödie auch in Ar. Pac. 823, Av. 10. 817.
1056. 1466, Eccl. 169 und Metag. fr. 6,7 [Thouriopersai]; auf einen Gegenstand
bezogen ist es in Ar. Vesp. 1390, Pac. 1247, Av. 361, Lys. 233. 234 und Amips. fr.
7,1 [Konnos] (vgl. Orth 2013, z. St., mit weiterer Lit. zum deiktischen -i); zeitlich
hingegen in Ar. Pac. 922 (άγε δή, τί νων έντευθενί ποιητέον;).

fr. 602 Κ.-Α. (585 Κ.)

,,άκων κτενώ σε, τέκνον.“ ό δ’ ύπεκρίνατο-
„επί Παλλαδίω τάρ’, ώ πάτερ, δώσεις δίκην“
1 ύπεκρίνατο Eust., Fritzsche, Buttrey, dubitanter Kassel-Austin: άπεκρίνατο Cobet,
van Herwerden 2 παρ’ ώ Eust.: corr. Elmsley
„unfreiwillig werde ich dich töten, mein Kind.“ Und der antwortete:
„am Palladion dann, Vater, wirst du bestraft werden“
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