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Aristophanes
Metrum lambischer Trimeter:
— _|_ ___
Zitatkontext Zitiert wird der Vers für die Form σά, und zwar ausgehend von
νύν ώλετο ’Ίλιος, vöv σώς όλεθρος (Paraphrase von Hom. N 772-3 νϋν ώλετο
πάσα κατ’ άκρης / ’Ίλιος αίπεινή· νΰν τοι σώς αίπύς όλεθρος): Eustathios
bemerkt zunächst - unter Anführung von Ar. fr. 690 (οϋτω παρ’ ήμϊν ή πόλις
μάλιστα σώς αν ε’ίη) -, daß die Form σώς auch für das Fern, verwendet wird.
Für σά zitiert er direkt vor unserem Aristophanes-Fragment auch Eur. fr. 762
Kn. (εύφημα και σά καί κατεσφραγισμένα), um am Schluß für die Diskussion
solcher Formen auf Ailios Dionysios zu verweisen (Ael. D. σ 1 Erbse; vgl.
auch Cohn 1884, 809 und Theodoridis 2013, zu Phot, σ 1; vgl. hier unten,
Textgestalt), der ebenfalls die thukydideischen Belege für σοϊ bzw. σώ (statt
σώοι) behandelt haben soll (vgl. σώ in Thuc. I 74).
Inwieweit Eustathios dem anderen Zitatträger, den Epimerismi Homerici,
verpflichtet ist, läßt sich selten eindeutig bestimmen (vgl. Dyck 1983, 40-1).
Textgestalt Die Emendation in γάρ σώς (Cobet 1861, 92, der diese Form für
die einzige attische hält und sogar das entsprechende Photios-Lemma Phot, σ
1 σά· περισπωμένως τά σώα. εϊρηται δε επί θηλυκού· ,,σά ή πόλις“, οίον σώα
ή πόλις emendieren würde; für das Fern, σώα bzw. σώς vgl. Kühner-Blass 1.1
542) läßt sich nicht verteidigen (vgl. die Argumente von Dittenberger 1915,
zu SIG! 192,8, in einem attischen Dekret über Andros aus dem J. 357/6 v. Chr.;
vgl. Erbse 1950, 46 A. 3 und Leumann 1959, 268-9).
Interpretation Jemand bemerkt, daß drei Speisen unversehrt seien. Wir
wissen nicht, ob sie von einer Gefahr bedroht und gerettet worden sind, oder
ob es sich dabei lediglich um eine emphatische Formulierung für nicht ver-
zehrte Speisen handelt. Die Kombination der ärmlichen maza mit dem teuren
Hummer - mit nicht genauer definierten Fleischstücken in der Mitte - mag
merkwürdig klingen, stellt jedoch in Anbetracht der in der Komödie allge-
genwärtigen Speiselisten nichts Ungewöhnliches dar (weitere Beispiele für
Akkumulationen der verschiedensten Speisen in Spyropoulos 1974, 87). Die
Sequenz μάζα / κρέα / κάραβος ließe sich allerdings auch als eine Klimax von
der wertlosesten zur teuersten Speise erklären, oder gar als Reihenfolge von
Speisen in einer Art Menü.
μάζα Die maza ist ein Stück ungebackener Gerstenteig, der in seiner
Grundform ein einfaches und ärmliches Essen bildet (weitere Lit. in Bagordo
2013, zu Telecl. fr. 1,4 [Amphiktyones]).
σά Zu dieser kontrahierten Form des Fern, vom att. σώς vgl. hier oben,
Textgestalt. Diese Form auch in IG XIV 644,15 (Bruttium), wahrscheinlich in
IG XXII 123,8 (σώς als Fern, in Eur. Cycl. 294 und Plat. Phaed. 106a; das Nt. PI.
Aristophanes
Metrum lambischer Trimeter:
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Zitatkontext Zitiert wird der Vers für die Form σά, und zwar ausgehend von
νύν ώλετο ’Ίλιος, vöv σώς όλεθρος (Paraphrase von Hom. N 772-3 νϋν ώλετο
πάσα κατ’ άκρης / ’Ίλιος αίπεινή· νΰν τοι σώς αίπύς όλεθρος): Eustathios
bemerkt zunächst - unter Anführung von Ar. fr. 690 (οϋτω παρ’ ήμϊν ή πόλις
μάλιστα σώς αν ε’ίη) -, daß die Form σώς auch für das Fern, verwendet wird.
Für σά zitiert er direkt vor unserem Aristophanes-Fragment auch Eur. fr. 762
Kn. (εύφημα και σά καί κατεσφραγισμένα), um am Schluß für die Diskussion
solcher Formen auf Ailios Dionysios zu verweisen (Ael. D. σ 1 Erbse; vgl.
auch Cohn 1884, 809 und Theodoridis 2013, zu Phot, σ 1; vgl. hier unten,
Textgestalt), der ebenfalls die thukydideischen Belege für σοϊ bzw. σώ (statt
σώοι) behandelt haben soll (vgl. σώ in Thuc. I 74).
Inwieweit Eustathios dem anderen Zitatträger, den Epimerismi Homerici,
verpflichtet ist, läßt sich selten eindeutig bestimmen (vgl. Dyck 1983, 40-1).
Textgestalt Die Emendation in γάρ σώς (Cobet 1861, 92, der diese Form für
die einzige attische hält und sogar das entsprechende Photios-Lemma Phot, σ
1 σά· περισπωμένως τά σώα. εϊρηται δε επί θηλυκού· ,,σά ή πόλις“, οίον σώα
ή πόλις emendieren würde; für das Fern, σώα bzw. σώς vgl. Kühner-Blass 1.1
542) läßt sich nicht verteidigen (vgl. die Argumente von Dittenberger 1915,
zu SIG! 192,8, in einem attischen Dekret über Andros aus dem J. 357/6 v. Chr.;
vgl. Erbse 1950, 46 A. 3 und Leumann 1959, 268-9).
Interpretation Jemand bemerkt, daß drei Speisen unversehrt seien. Wir
wissen nicht, ob sie von einer Gefahr bedroht und gerettet worden sind, oder
ob es sich dabei lediglich um eine emphatische Formulierung für nicht ver-
zehrte Speisen handelt. Die Kombination der ärmlichen maza mit dem teuren
Hummer - mit nicht genauer definierten Fleischstücken in der Mitte - mag
merkwürdig klingen, stellt jedoch in Anbetracht der in der Komödie allge-
genwärtigen Speiselisten nichts Ungewöhnliches dar (weitere Beispiele für
Akkumulationen der verschiedensten Speisen in Spyropoulos 1974, 87). Die
Sequenz μάζα / κρέα / κάραβος ließe sich allerdings auch als eine Klimax von
der wertlosesten zur teuersten Speise erklären, oder gar als Reihenfolge von
Speisen in einer Art Menü.
μάζα Die maza ist ein Stück ungebackener Gerstenteig, der in seiner
Grundform ein einfaches und ärmliches Essen bildet (weitere Lit. in Bagordo
2013, zu Telecl. fr. 1,4 [Amphiktyones]).
σά Zu dieser kontrahierten Form des Fern, vom att. σώς vgl. hier oben,
Textgestalt. Diese Form auch in IG XIV 644,15 (Bruttium), wahrscheinlich in
IG XXII 123,8 (σώς als Fern, in Eur. Cycl. 294 und Plat. Phaed. 106a; das Nt. PI.