Metadaten

Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0073
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Ηρακλής γαμών (fr. 9)

69

Phot, (b, z) α 851 = Synag. B a 800
άκροβελίδες (Synag B: άκρωβελίδας Phot.)· τά άκρα των οβελίσκων. Άρχιππος
Ήρακλεϊ γαμοΰντι· τό-άκροβελίδας (poetae verba om. Phot. z).
Akrobelides: die Spitzen der Bratspieße. Archippos im Herakles gamön·. «Das-da-
raus!».
Metrum iambischer Trimeter
Diskussionen Bergk 1838, 377; Meineke FCGI (1839), 208; Meineke FCG II.2
(1840), 717; Bothe (1855), 270; Kock CAF I (1880), 680; Blaydes 1896, 82; van
Herwerden 1903, 61; PCG II (1991), 541.
Zitatkontext Anhand der Übereinstimmung zwischen Photios und der
Synag. B führt Cunningham (2003, 50 und 54-5) die Glosse auf eine erwei-
terte Version der Synagoge (Σ’”) zurück. Als Quelle dafür nennt er außerdem
Diogenian (Cunningham 2003, 55 und 583). Ähnliches Material, aber ohne
Verweis auf Archippos, findet sich in Hesych. α 2592 (nach Latte aus attizisti-
schen Quellen) άκροβελίδες· άκρα τού όβελίτου άρτου ή τών οβελίσκων (vgl.
auch α 2639) und Et. magn. p. 53,40-1 άκροβελίδες, τά άκρα τών οβελών, ή
τού όβελίου άρτου. Ein anderes interpretamentum für άκροβελίς ist in Sud. α
995 = Zonar, p. 100,33 Tittmann άκροβελίς· είδος άκοντίου belegt.
Textgestalt Der von Photios überlieferten (unmetrischen) Lesart άκρωβελίδας
ist die in der Synag. B bezeugte Lesart άκροβελίδας vorzuziehen.91 Synag. B
fügt am Ende des Zitats das Wort άκρας hinzu, das Bergk (1838, 377) mit
Recht streicht, da die zahlreichen Wörter, die mit der Buchstabenkombination
άκρ- beginnen (darunter das gleich darauf folgende Lemma α 801 άκροκώλια),
in der Überlieferung Verwirrung gestiftet haben könnten.
Obwohl von Bedeutung her („etwas wegnehmen“) die überlieferte Lesart
ύπαγε gut passt,92 scheint sie problematisch, weil sich das Verb, wie das ein-
fache άγω, in der Regel auf Lebewesen bezieht, vgl. Hom. II. 11,163 Έκτορα

91 Als (von Adler verworfene) Variante kommt άκρωβελίς im oben erwähnten Sud.
α 995 vor.
92 Van Herwerden (1903, 61), der sich für die Korrektur άφελε ausspricht, verwirft
hingegen die mit ύπό gebildete Korrektur ϋφελε, da «άκροβελίδες igni imponun-
tur, non supponuntur». Dass das Präfix in der Kombination mit άγω nicht nur in
der Bedeutung „von unten“ (vgl. die erwähnte Homerstelle), sondern auch in der
Bedeutung „aus“, „weg“ erscheinen kann, zeigt sich z.B. aber in der intransitiven
Verwendung des Verbs υπάγω, z.B. in Thgn. 921; Hdt. 4,120; Ar. Av. 1017 und s.
LSJ s. v. B.I.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften