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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0081
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Ηρακλής γαμών (fr. 10)

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drama» und s. bereits Pretagostini 1978, 172 Anm. 14 (= 2011, 89 Anm. 14).
Verwendet werden Daktylen - außer im Hexameter (s. dazu Unger 1911,
14-47; Parker 1997, 53 und Quaglia 2007, 240-56) - in lyrischen Partien der
Komödie, als Interludium zwischen anderen Metren, hauptsächlich in dakty-
lischen Sequenzen in Kombination mit anderen Metren und in Stellen, die ein
feierliches Stilniveau anzeigen und auf erhabenen Gattungen anspielen (für
eine ausführliche Liste in Bezug auf Aristophanes s. Zimmermann Unters. III,
103-4 und s. ferner auch Parker 1997, 52-3), vgl. z. B. Ar. Nub. 275-90=298-313
(die Parodos der Wolken-Göttinnen, die fast gänzlich aus Daktylen besteht (s.
Zimmermann Unters. I, 65-9); Ar. Av. 227-62 (eine Monodie von Tereus in dak-
tylischen Tetrametern (250-3) mit einer möglichen Anspielung auf Alkman,
s. Zimmermann Unters. I, 80 und Parker 1997, 52); Ar. Thesm. 101-29 (das
Lied des Agathon mit einem daktylischen Abschnitt (126-8), der den neuen
Dithyrambos parodiert, s. Zimmermann Unters. II, 22-9 und Parker 1997, 398-
405); Ar. Thesm. 1015-55 (die Monodie des gefangenen Verwandten in zwei
daktylischen Tetrametern im Endabschnitt (1052-3), die Euripides’ Andromeda
parodiert, s. Zimmermann Unters. II, 12-3 und Parker 1997, 436-45). In den
Fragmenten der Komödie finden sich zudem Kombinationen von Daktylen
mit anderen Metren, z.B. in Eub. 102 (Makarismos auf eine weibliche Figur)
und 103 (Apostrophe an eine weibliche Figur, die einen Blumenkranz tragen
wird), s. dazu PCG V, 249-50 und Pretagostini 1987, 259-60 (= 2011, 154-5).
1 ταδί δ’ markiert einen Übergang weg von dem, was früher gesagt wor-
den war; ob δέ hier eine verbindende („und diese hier...“) oder adversative
Funktion hat („aber diese hier ...“), muss dahingestellt bleiben. Zu όδί (Adj.)
+ δέ + Substantiv vgl. Ar. Vesp. 74 (in Verbindung mit einem vorangehenden
μέν), 78, 81, 1131-2 und Eup. fr. 107,1-2. Zu όδί (Pron.) + δέ vgl. z.B. Ar. Ach.
122, Pac. 1202, Ran. 648. όδί, das in der Tragödie nicht verwendet wird (wie
üblich für die deiktischen Formen, s. supra zu fr. 1), nimmt (a) auf etwas oder
jemanden Bezug, das bzw. der auf der Bühne anwesend ist, z.B. in Ar. Ach.
175, Nub. 54, Vesp. 987, (b) auf Wörter, die ausgesprochen worden sind, z.B.
in Ar. Vesp. 55, Plut. 40, oder (c) auf die Zuschauer z. B. in Ar. Eccl. 440. Zu όδί
in Bezug auf Speisen vgl. z.B. Call. com. fr. 6,1 und Diph. fr. 45,3. Ar. Lys. 283
ist hingegen der einzige sichere Beleg dafür, dass όδί sich auf etwas bezieht,
das nicht auf der Bühne ist.
άμα vgl. supra zur Interpretation.
1-2 χοίρων χοίρος bezeichnet das Ferkel, dessen Fleisch zart und
saftig ist, im Gegensatz zum δέλφαξ, dem ausgewachsenen Schwein, dessen
Fleisch schon fest geworden ist (Ar. Byz. fr. 170,171 Slater ap. Athen. 9,375a-b
(Abschnitt über den δέλφαξ) τών δέ συών τά μέν ήδη συμπεπηγότα δέλφακες,
τά δ’ απαλά καί ένικμα χοίροι; s. auch Keller 1909, 393-405; Orth 1921b,
 
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