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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0083
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'Ηρακλής χαμών (fr. 10)

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frr. 131,3 und 170,5; Eub. fr. 63,4; vgl. hingegen z.B. Xenoph. fr. B 6,1-2 W.J
σκέλος ... πΐον / ταύρου λαρινού. Der Verzehr eines ganzen Stieres gilt als
Zeichen von Gefräßigkeit, vgl. Ar. Ran. 357 ταυροφάγος vielleicht auch in
Bezug auf Kratinos’ «Herculean appetites» (s. Dover 1993, 24Ο);102 vgl. ferner
die Diskussion in Athen. 10,41 Id—12f mit Nachweisstellen, wobei sich nicht
sicher sagen lässt, ob die Verwendung von ταύρος von Athenaios oder den
zitierten Schriftstellern stammt, darunter z.B. Zenod. FGrHist 19 F 1 (Herakles
besiegt seinen Rivalen in einem Wettkampf, weil es ihm gelungen war, einen
ganzen ταύρος schneller als sein Gegner zu essen).
αϋξίκερω Zu Dindorfs Emendation vgl. supra zur Textgestalt. Das
Adjektiv (αϋξω + κεράς) nimmt auf die (wachsenden oder bereits gewach-
senen) Hörner des Stieres Bezug. Zu Komposita mit -κερως vgl. έλιξόκερως,
„mit sich verwickelnden/verwickelten Hörnern“ in Anth. Pal. [Phil.] 9,240,2
in Bezug auf einen κριός gesagt und in Hesych. ε 2101 als στρεβλόκερως
glossiert. Die mit -κερως gebildeten Adjektive gehören dem dichterischen
Stil an, da sich diese Komposita in der Regel außer in der Fachliteratur (vgl.
z.B. Ar. Hist. an. 499bl8-9 μονοκέρως) in den gehobenen Gattungen finden,
vgl. z.B. όρθοκέρως von einem βούς in Aesch. fr. 74,2 R.; χρυσόκερως, von
einem Hirsch in Pind. 01. 3,29 und Eur. Hel. 382; καλλικέρως, in Bezug auf
einen ταύρος in Anth. Pal. [Diog. Lae.] 7,744,2 und auf einen Hirsch in Anth.
Pal. [Antip.] 9,603,4 (= HE 595); ύψικέρως (s. supra zur Textgestalt) in Bezug
auf einen Hirsch in Hom. Od. 10,158 und auf einen Stier in Soph. Trach. 507;
zu άεξικέρως s. supra zur Textgestalt.
φλογίδες Von φλόξ („Flamme“) abgeleitet bezeichnet das Wort das ge-
röstete Fleisch(stück): so der Zitatträger; Poll. 6,55 und Hesych. φ 625 (supra
im Abschnitt zum Zitatkontext angeführt); vgl. ferner Hesych. φ 627 φλογίδια·
αϊ κεγχρίδες δι’ ελαίου σκευαζόμεναι (eine mit Öl zubereitete Vogelart). Außer
den erwähnten lexikographischen Stellen und Archippos’ Fragment ist das
Substantiv lediglich in Straft, fr. 12,2 θερμάς τε κάπρου φλογίδας (vgl. supra
zum Zitatkontext) bezeugt, in dem von Wildschwein- bzw. Stierfleischstücken
die Rede ist.
4 δολιχαί Das Adjektiv „lang“ in Bezug auf Größe und Zeit (vgl. LSJ s. v.
δόλιχός) gehört dem gehobenen Stil an, vgl. z.B. Hom. II. 17,607 δόλιχόν δόρυ,
Od. 3,169 δόλιχόν πλόον, Od. 4,393 δολιχήν οδόν; Hes. Th. 186 δολίχ’ έγχεα;
[Aesch.] Prom. 284 δολιχής ... κελεύθου; Bacchyl. Dith. 18,16-7 Μ.11 δολιχάν
κέλευθον und έν τω δολιχω χρόνω; Callim. fr. 602,2 Pf. δολιχάς θΐνας;
Αρ. Rh. 1,21 δολιχής τε πόρους άλός. Archippos’ Fragment ist der einzige

102 Das Adjektiv ταυροφάγος bezeichnet Dionysos in Soph. fr. 668 R.2 (s. dazu Dodds
1960, xx und Mastromarco-Totaro 2006, 598 Anm. 58 mit Verweis auf Literatur).
 
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