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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0115
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Ιχθύες (fr. 14)

111

καθέστηκεν (in Bezug auf den persischen König, der über alles herrscht);
Isoc. 5,71 τηλικούτων είδώς σαυτόν πραγμάτων επιστάτην γεγενημένον (in
Bezug auf den König Philippos); Hyper. Dem. fr. 3 col. xii,16-8 τον τών όλων
πραγμάτων επιστάτην (in Bezug auf Demosthenes, der im Gegensatz zu den
έλάττονες ρήτορες147 alle staatlichen Angelegenheiten kontrolliert).
πραγμάτων Anhand des politischen Inhalts des Fragments bezeichnet
das Wort (im Plural in der allgemeinen Bedeutung „Angelegenheiten“) die
Staatsangelegenheiten, vgl. z.B. Aesch. Pers. 714; Ar. Lys. 32 und in der Prosa
Thuc. 8,48,1.
έπιστάτας Das Substantiv επιστάτης bezeichnet im Allgemeinen denje-
nigen (oder etwas), der (bzw. das) der Vorsteher von etwas ist (das im Genitiv
ausgedrückt wird). In Bezug auf politische Aufträge wird es z. B. verwendet in
[Arist.] Ath. pol. 44,1 επιστάτης των πρυτάνεων (die Vorsteher der Prytanen
wurden in der Boule und in der Volksversammlung durch Los gewählt und für
einen Tag und eine Nacht im Amt, s. Rhodes 1981, 531) und Aeschin. 3,14 των
δημοσίων έργων und 39 τών προέδρων; in allgemeinerer Bedeutung findet
es sich z.B. in Aesch. Pers. 379 όπλων (dazu s. Garvie 2009, 190); Soph. El. 76
έργου παντός (in Bezug auf den abstrakten Begriff καιρός); Plat. Leg. 949a
γυμνικών τε καί ιππικών άθλων.
2 άποδοκιμάζειν Die Verwendung von αίρέω und die Pointe bei παλιν-
αίρετοι legen nahe, dass άποδοκιμάζειν hier gebraucht wird, um das Ablehnen
von bereits gewählten, aber noch nicht amtierenden Beamten zu bezeichnen,
wobei der Grund für diese Ablehnung darin besteht, dass sie sich bei der
δοκιμασία nicht als tauglich erweist haben, vgl. z.B. Lys. 6,33 άποδοκιμάζει
τών άρχόντων τισί, 13,10 στρατηγόν χειροτονηθέντα άπεδοκιμάσατε,
26,6; Xen. Mem. 2,2,13 άποδοκιμάζουσα ούκ έά άρχειν τοϋτον; Dem. 25,30
τοΐς άποδεδοκιμασμένοις άρχειν λαχοΰσιν und vgl. ferner auch Plat. Leg.
767d. Zum allgemeinen Sinn von „(als ungeeignet) ablehnen“ vgl. z.B. Hdt.
1,199,4; Aeschin. 1,82; Timocl. fr. 8,12; Men. Dysc. 187. In Athen mussten
sich alle durch Los oder Handzeichen gewählten Beamten (z.B. Bouleuten
und Archonten) der Überprüfung der δοκιμασία unterziehen,148 bevor sie das
Amt bekleiden konnten (vgl. [Arist.] Ath. Pol. 55,1-4 mit Rhodes 1981, 614-7;

147 Zur Verwendung von ρήτωρ in Bezug auf diejenigen, die regelmäßig in der
Volksversammlung sprachen und auf diese Weise Politik betrieben, s. Worthington-
Cooper-Harris 2001, 104 Anm. 4.
148 Einer δοκιμασία wurden auch die Redner (s. Harrison 1971, 204-5 und vgl. Anm.
147), die έφηβοι vor der Einschreibung ihrer Namen in das Register ihrer δήμοι (vgl.
[Arist.] Ath. pol. 42,1-2 mit Rhodes 1981, 493-503 und s. Harrison 1971, 205-7),
die Pferde der Kavallerie (vgl. z.B. Xen. Eq. mag. 1,13 und [Arist.] Athen, pol. 49,1
 
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