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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0124
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120

Ar chippos

Metrum iambische Trimeter
-—
Diskussionen Meineke 1823, 126; Bergk 1838, 377-8; Meineke FCG I (1839),
206-7; Meineke FCG IL2 (1840), 722; Bothe 1855, 273; Kock CAF I (1880), 683;
Kaibel 1889, 50; PCG II (1991), 544; Farioli 2001, 161-2; Marchiori in Ateneo Π
(2001) 782-3 Anm. 5; Pace 2008, 123 Anm. 48; Rusten 2011, 385; Storey FOC1
(2011), 107 Anm. 1 zu fr. 16; Storey 2012, 7-9.
Zitatkontext Überliefert wird das Fragment im alphabetischen Fischkatalog
des 7. Buchs von Athenaios’ Deipnosophisten (vgl. supra zum Zitatkontext
von fr. 12) im Rahmen der Diskussion über die σάλπη (321d-322b). Der
Abschnitt enthält verschiedene Auskünfte über diesen Fisch (z.B. über seine
Fortpflanzung, sein Aussehen und seine Ernährung) mit passenden Belegen;
Athenaios’ Bemerkung über das von Archippos verwendete Genus des
Substantivs (σάλπης im Maskulinum) findet sich isoliert kurz vor dem Ende
der Diskussion.
Textgestalt Die in den Handschriften überlieferten Lesarten sind wegen des
Inhalts (ή κήρυξ μέν έβόαξ in Hs. A) und des Metrums (κήρυξ μέν έβόασε in
den Hss. CE, wobei έβόησε anstelle von έβόασε zu lesen wäre) zu verwerfen
und spiegeln eine korrupte Textgestalt ihres Originals wider, aus der die Hss.
CE einen sinnvollen Text zu rekonstruieren versuchen. Es ist unsicher, ob die
Partikel μέν in dem ursprünglichen Text vorkam (vgl. z. B. die Korrektur κήρυξ
μέν βόαξ, die nach einer Hephthemimeres gut passen könnte) oder ob sie im
Laufe der Überlieferung hinzugefügt wurde, um eine Parallele mit δέ in v. 2
herzustellen. Die hier angenommene Verbesserung von Meineke (1823, 126)
έκήρυξεν βόαξ stützt sich auf die Parallele mit σάλπης 5’ έσάλπιγξ’ in v. 2
und rekonstruiert damit einen Chiasmus (vgl. irtfra zur Interpretation). Bergks
Vorschlag (1838, 378) κήρυξ μέν έβόησεν βόαξ erscheint als ein Versuch, aus
beiden überlieferten Varianten einen sinnvollen Text zu gewinnen. Dafür
sprach sich Meineke (FCG 11.2,722) im Apparat aus, der in Ed. min. I (1847),
411 aber trotzdem Bergks Korrektur setzte.
Interpretation Wenn Meinekes Verbesserung richtig ist (s. supra zur Text-
gestalt), könnten der Mangel an Partikeln in v. 1 und die chiastische Struktur
der Verse (έκήρυξεν βόαξ, / σάλπης δ’ έσάλπιγξ’) suggerieren, dass am An-
fang von v. 1 eine Auskunft über den Lohn des βόαξ gegeben wurde. Das
Fragment könnte zu einer größeren Liste gehört haben, in der der Sprecher die
Gesellschaft der Fische schilderte, vgl. auch die in fr. 17 thematisierte Ankunft
eines Fisch-Priesters und s. supra zu fr. 15 zur möglichen Identifikation der
 
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