Ιχθύες (fr. 24)
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mit dem unmittelbar folgenden Vers (298 marinam urticam, musculos, plagu-
sias striatas) die Muscheln aufzählt, die von dem aus Fischern bestehenden
Chor am Strand aufgelesen werden (vgl. ihre Anrede als conchitae in 310).
λεπάσιν Durch λεπάδες bezeichnet man die Napfschnecken (Gattung
Patella) oder eine ähnliche Sorte von Schalentieren, s. Thompson 1947, 147-8
und die Diskussion in Orth 2015a, 208 ad Philyll. fr. 12,2 (auch mit weiterer
Literatur). In der Komödie kommen sie in Gleichnissen in Bezug auf jemanden
vor, der klebrig ist (s. Orth 2015a, 208), und werden mit anderen Meeresspeisen
erwähnt, z.B. inEpich. frr. 40,2 (mit den κτένια, 3) und 114; Philyll. fr. 12,2 (mit
den κτένες); Anaxandr. fr. 42,61 (mit den κτένες, 62); Philippid. fr. 4.
λεπάς erinnert (in Bezug auf die Form und die Phonetik) an das Substantiv
λοπάς („Kasserolle“; s. dazu Olson-Sens 1999, 98 und die mögliche Darstellung
in Amyx 1958, Tafel 49,e), vgl. außerdem in den modernen Sprachen die
Bezeichnungen dt. „Napf-schnecke“ und it. patella (aus lat. patella „runder
Teller“).
έχίνοις έχΐνοι sind hier die Seeigel, die zu den Echinoidea gehören,213
s. Keller 1913, 571-4: Thompson 1947, 70-3; Palombi-Santarelli 1969, 293-6;
Olson-Sens 1999, 88 und 2000, 245; Garcia Soler 2001, 145-6; Davidson 2002a,
217; Dalby 2003, 296-7. Sie haben eine kugelförmige Schale, die mit Stacheln
bedeckt ist. Von den essbaren Seeigeln (vgl. Arist. Hist. an. 530a34-30b4 und
Diphilos ap. Athen. 3,91a-d) werden nur die sogenannten ώά („Eier“) verzehrt,
vgl. aber die Geschichte des Spartaners, der den ganzen έχΐνος zu essen ver-
sucht in Demetr. Sceps. FGrHist 2013 F 15 (ap. Athen. 3,91c—d). Als Vorspeise
werden die Seeigel in Nicostr. fr. 1,2; Alex. fr. 115,3-4; Plut. Quaest. conv. 733f
erwähnt. Außerdem kommen sie in Matr. fr. 1,18 Olson-Sens; Alexis fr. 15,6
und in Posidip. fr. 15,2 vor; in Lync. fr. 1,7 und 19 werden sie als Speisefische
im Rahmen einer exemplarischen Aufzählung von attischen δείπνα erwähnt.
Epicharm (fr. 47) führt sie als die einzigen Wesen an, die nicht schwimmen
können und sich deshalb „zu Fuß“ durch das Meer bewegen.
Das Substantiv kann - wie auch andere Wörter des Fragments - auch
einen Gegenstand aus dem Alltagsleben und zwar ein Gefäß mit einer großen
Mündung bezeichnen (z.B. Ar. Vesp. 1436; Eup. fr. 453 mit Olson 2014, 221).
έσχάραις Vgl. supra zur Textgestalt. Während έσχαρος wahrschein-
lich ein Plattfisch bezeichnet (vgl. Dorion ap. Athen. 7,330a (mit Thompson
1947, 67) und Mnesim. fr. 4,44 in einer Aufzählung von Meerestieren), ist mit
έσχάρα in klassischer Zeit ein Kohlenbecken gemeint (vgl. z.B. Ar. Ach. 888
mit Olson 2002, 295 und Stratt. fr. 58,2 mit Orth 2009, 241 mit Verweis auf wei-
213 Das gleiche Wort wird auch in Bezug auf den Igel verwendet, vgl. z.B. Archil. fr.
201 W.2; Ar. Ach. 879, Pac. 1086.
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mit dem unmittelbar folgenden Vers (298 marinam urticam, musculos, plagu-
sias striatas) die Muscheln aufzählt, die von dem aus Fischern bestehenden
Chor am Strand aufgelesen werden (vgl. ihre Anrede als conchitae in 310).
λεπάσιν Durch λεπάδες bezeichnet man die Napfschnecken (Gattung
Patella) oder eine ähnliche Sorte von Schalentieren, s. Thompson 1947, 147-8
und die Diskussion in Orth 2015a, 208 ad Philyll. fr. 12,2 (auch mit weiterer
Literatur). In der Komödie kommen sie in Gleichnissen in Bezug auf jemanden
vor, der klebrig ist (s. Orth 2015a, 208), und werden mit anderen Meeresspeisen
erwähnt, z.B. inEpich. frr. 40,2 (mit den κτένια, 3) und 114; Philyll. fr. 12,2 (mit
den κτένες); Anaxandr. fr. 42,61 (mit den κτένες, 62); Philippid. fr. 4.
λεπάς erinnert (in Bezug auf die Form und die Phonetik) an das Substantiv
λοπάς („Kasserolle“; s. dazu Olson-Sens 1999, 98 und die mögliche Darstellung
in Amyx 1958, Tafel 49,e), vgl. außerdem in den modernen Sprachen die
Bezeichnungen dt. „Napf-schnecke“ und it. patella (aus lat. patella „runder
Teller“).
έχίνοις έχΐνοι sind hier die Seeigel, die zu den Echinoidea gehören,213
s. Keller 1913, 571-4: Thompson 1947, 70-3; Palombi-Santarelli 1969, 293-6;
Olson-Sens 1999, 88 und 2000, 245; Garcia Soler 2001, 145-6; Davidson 2002a,
217; Dalby 2003, 296-7. Sie haben eine kugelförmige Schale, die mit Stacheln
bedeckt ist. Von den essbaren Seeigeln (vgl. Arist. Hist. an. 530a34-30b4 und
Diphilos ap. Athen. 3,91a-d) werden nur die sogenannten ώά („Eier“) verzehrt,
vgl. aber die Geschichte des Spartaners, der den ganzen έχΐνος zu essen ver-
sucht in Demetr. Sceps. FGrHist 2013 F 15 (ap. Athen. 3,91c—d). Als Vorspeise
werden die Seeigel in Nicostr. fr. 1,2; Alex. fr. 115,3-4; Plut. Quaest. conv. 733f
erwähnt. Außerdem kommen sie in Matr. fr. 1,18 Olson-Sens; Alexis fr. 15,6
und in Posidip. fr. 15,2 vor; in Lync. fr. 1,7 und 19 werden sie als Speisefische
im Rahmen einer exemplarischen Aufzählung von attischen δείπνα erwähnt.
Epicharm (fr. 47) führt sie als die einzigen Wesen an, die nicht schwimmen
können und sich deshalb „zu Fuß“ durch das Meer bewegen.
Das Substantiv kann - wie auch andere Wörter des Fragments - auch
einen Gegenstand aus dem Alltagsleben und zwar ein Gefäß mit einer großen
Mündung bezeichnen (z.B. Ar. Vesp. 1436; Eup. fr. 453 mit Olson 2014, 221).
έσχάραις Vgl. supra zur Textgestalt. Während έσχαρος wahrschein-
lich ein Plattfisch bezeichnet (vgl. Dorion ap. Athen. 7,330a (mit Thompson
1947, 67) und Mnesim. fr. 4,44 in einer Aufzählung von Meerestieren), ist mit
έσχάρα in klassischer Zeit ein Kohlenbecken gemeint (vgl. z.B. Ar. Ach. 888
mit Olson 2002, 295 und Stratt. fr. 58,2 mit Orth 2009, 241 mit Verweis auf wei-
213 Das gleiche Wort wird auch in Bezug auf den Igel verwendet, vgl. z.B. Archil. fr.
201 W.2; Ar. Ach. 879, Pac. 1086.