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Miccolis, Elisabetta R.; Archippus
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 12): Archippos: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verlag Antike, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.53728#0195
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Ιχθύες (fr. 28)

191

Und Antiphanes in den Plousioi macht eine Liste von opsophagoi in den folgenden
Versen ... (fr. 188). Und Euphanes in den Mousai ... (fr. 1). Von dieser Art war auch
Melanthios, der Tragiker; er schrieb auch elegische Verse. Und wegen seiner opsophagia
verspotten ihn die folgenden: Leukon in den Phrateres (fr. 3), Aristophanes im Frieden.
(v. 804), Pherekrates in der Petale (fr. 148). Im Drama Ichthyes bindet Archippos ihn als
opsophagos fest und übergibt ihn den Fischen, damit er seinerseits aufgegessen wird.
Diskussionen Bergk 1838, 379; Meineke FCGI (1839), 205-6; FCG Π.2 (1840),
723; Kock CAFI (1880), 681, 684 und 685; Kaibel 1889, 51-2; PCG II (1991), 548;
Wilkins 2000a, 346; Farioli 2001, 166-7 und 174; Davidson 2002b, 169; Pace
2008, 124-5 Anm. 59; Storey FOCI (2011), 105; Storey 2012, 7 und 9.
Zitatkontext Athenaios widmet den όψοφάγοι und der όψοφαγία (zu den
Begriffen vgl. infra zur Interpretation) einen langen Abschnitt (8,337b-347c),
in dem auch der Tragiker Melanthios erwähnt wird.255 Steinhausen (1910,
59) nimmt an, dass die Liste der Komödienstellen, in denen Melanthios als
όψοφάγος verspottet wurde, mit Ausnahme der Auskünfte über die Ichthyes
auf ein Werk über kömödoumenoi zurückzuführen sei. Die Auskünfte zur
Archipposstelle finden sich nach Antiph. fr. 188 und Euphan. fr. I,256 die ver-
schiedene όψοφάγοι erwähnen.
Auf die Stelle aus Athenaios geht Eustathios in II. 1201,3-8 vol. IV p.
384,5-10 van der Valk (= Kommentar zu II. 20,150-2) zurück:
ίστέον δε ότι παίζων ό ποιητής Άρχιππος εις τον κατά την Ήσιόνην
μύθον, δς αύτήν βοράν τω κήτει εκτίθεται, πλάττει Μελάνθιον τον τραγωδόν
εν τινι αύτού δράματι δεθήναι, καί οϋτω παραδίδωσιν αύτόν τοΐς ίχθύσιν
άντιβρωθησόμενον. ήν γάρ ό άνήρ όψοφάγος, κατά ιχθυοφαγίαν δηλαδή,
έκράτησε γάρ παρά τοΐς ύστερον δψον κατ’ εξοχήν επί ιχθύων λέγεσθαι, ώς
δηλοϊ καί τό κοινολεκτούμενον όψάριον.
Man muss wissen, dass der Dichter Archippos mit dem Mythos von Hesione
spielte, der (gemeint ist der Mythos) sie als Fraß für das Meeresungeheuer
aussetzt, und den Tragiker Melanthios in einem seiner Dramen festgebunden
werden lässt, und auf diese Weise übergibt er (sc. Archippos) ihn den Fischen,
damit er seinerseits aufgegessen wird. Er war nämlich ein opsophagos of-
fensichtlich gemäß seines Fischverzehrs. Das Substantiv opson bürgerte sich
nämlich bei den moderneren Sprechern schlechthin in Bezug auf die Fische
ein, wie das in der koine verwendete Wort opsarion („Fisch“) zeigt.

255 Vgl. auch den Abschnitt l,5e-7d, in dem Anekdoten über verschiedene Schlemmer,
darunter auch Melanthios (s. infra zu όψοφάγος), überliefert werden.
256 Zur Korrektur von Schweighaeuser (Animadv. IV, 557-8; vgl. supra zum gesetzten
Zitatkontext) s. Olson Athen. IV, 62-3 Anm. 85.
 
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