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Bagordo, Andreas; Teleclides
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 4): Telekleides: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2013

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https://doi.org/10.11588/diglit.47793#0111
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110

Telekleides

fr. 12 K.-A. (Π K.)
schol. (vet) Ar. Vesp. 506c
ζην βίον γενναϊον: προς τούς τούς (τό τούς V, τούς FAld, corr. Dindorf) Αψευδείς
ποιήσαντας (τον τούς ... -τα Meineke), ότι (τι VFAld, corr. Dindorf) τον Μ ό ρ υ χ ο ν
των πολιτικών ψπεποίηκε πραγμάτωνψ (sic codd. Aid: πεποιήκασι <μετέχοντα> πρ.
Dindorf, -ασιν {πρ.} Holwerda) άγνοήσαντες (VT: -ας Aid, Meineke), ότι <ώς> (suppl.
Holwerda) τρυφερός και ήδύβιος κωμωδεϊται· ή και νύν έν ειρωνεία VFAld
,ein herrliches Leben führen': gegen die Autoren (bzw. den Autor) der Apseudeis,
weil sie (bzw. er) den Morychos an den politischen f Geschäften Teilhabern ließ
(bzw. ließen)f, indem sie ignorierten (bzw. er ignorierte), daß er als luxuriös und
Lebensgenießer verspottet wird; oder auch jetzt in ironischem Tonfall
Metrum Ungewiß (^^).
Zitatkontext In Ar. Vesp. 506 (ζην βίον γενναϊον ώσπερ Μόρυχος), dessen
Scholion Telekleides erwähnt, ist von Morychos’ herrlichem Leben (d.h. nicht
von Denunziationen und Gerichtshöfen getrübt) die Rede, das Bdelykleon
seinem Vater empfehlen würde (vgl. MacDowell 1971, z.St.; zum Bild des
glücklichen Lebens vgl. Taillardat 19652, § 551). Aus dem schwer verderb-
ten Text des Zitatträgers (vgl. hier unten, Textgestalt) läßt sich mit einiger
Sicherheit einzig schließen, daß Morychos in den Apseudeis verspottet wurde.
Diese Komödie wird anscheinend auch hier, wie in fr. 58, für unecht gehalten:
nicht nur Phrynichos, der Zitatträger von fr. 58, muß also die Echtheit der
Apseudeis in Frage gestellt haben, sondern wahrscheinlich bereits frühere
Aristophanes-Kommentatoren, deren Kenntnisse auf die alexandrinischen
Philologen zurückgegangen sein dürften (gegen die haltlose Zuweisung dieses
Fragments an Eratosthenes von Kyrene durch Strecker 1884, 30 [*Eratosth.
fr. 24 Str.] vgl. Tosi 1994, 168 A. 46). In einer glaubhaften Rekonstruktion des
Textes (Meineke V 30: προς τον τούς Αψευδείς ποιήσαντα, ότι τον Μόρυχον
των πολιτικών πεποίηκε μετέχοντα πραγμάτων, άγνοήσας ότι τρυφερός και
ήδύβιος κωμωδεϊται· ή και νύν έν ειρωνεία) könnte der Scholiast gemeint
haben: ,gegen den Verfasser der Apseudeis, da er Morychos an den politi-
schen Geschäften teilnehmen ließ, indem er verkannte, daß er als luxuriös
und Lebensgenießer verspottet wird'. Unter ειρωνεία ist in den Scholien stets
„rhetorical irony“ zu verstehen (vgl. Nünlist 2009, 212-5. 350 A. 50).
Textgestalt Der für Telekleides relevanteste Teil des Scholions ist korrupt:
einerseits hängt die Entscheidung für τούς τούς Αψευδείς ποιήσαντας
(,die Verfasser der Apseudeis'·, Dindorf 1838, z.St., der jedoch Μεταλλεϊς für
Αψευδείς konjizierte) oder τον τούς Αψευδείς ποιήσαντα (,den Verfasser
 
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