Metadaten

Orth, Christian; Aristomenes; Metagenes
Fragmenta comica (FrC) ; Kommentierung der Fragmente der griechischen Komödie (Band 9,2): Aristomenes - Metagenes: Einleitung, Übersetzung, Kommentar — Heidelberg: Verl. Antike, 2014

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.47764#0249
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
248

Epilykos

regelmäßig zusammen mit anderen Dichtern der Archaia zitiert wird (vgl.
fr. 1, 3, 4 und 6).385

3. Überlieferung und Rezeption
Die erhaltenen Fragmente des Epilykos verteilen sich allein auf Photios (6
Fragmente: fr. 1, 3, 5, 6, 8 und 9386) und Athenaios (4 Fragmente: fr. 2, 4, 5
und 7). In zwei Fällen lässt sich durch Parallelüberlieferung bei Eustathios
eine Herkunft aus attizistischen Eexikographen (Ailios Dionysios: fr. 2, Pau-
sanias: fr. 5) wahrscheinlich machen (bei einem weiteren Fragment mit Pa-
rallelüberlieferung bei Eustathios, fr. 6, bleibt die Quelle unklar), fr. 4 ist aus
Didymos übernommen, der seinerseits auf Polykrates zurückgeht.
Die Zahl von 6 Fragmenten, die explizit dem einzigen bekannten Stück,
dem Köraliskos, zugeschrieben werden, liegt über dem Durchschnitt der um
400 v. Chr. tätigen Dichter und weit über den i.d.R. eine Zahl von 2 Fragmenten
pro Komödie nicht überschreitenden Werten für die Dichter der Mittleren
Komödie.387

4. Themen und Motive
Der vielleicht interessanteste Aspekt der wenigen erhaltenen Überreste von
Epilykos’ Schaffen sind die dorischen Elemente im Titel Köraliskos und in
fr. 4 aus diesem Stück. Ansonsten reflektieren die Fragmente wohl eher die
Interessen der zitierenden Autoren als besondere Schwerpunkte in Epilykos’
Werk (die Fragmente aus Athenaios handeln nicht überraschend von
Kulinaria, die Zitate aus Photios dagegen belegen meist seltenere Wörter aus
verschiedenen Bereichen des Alltagslebens): In fr. 1 werden zwei orientalische
Parfümsorten aufgezählt (βάκκαρις und ψάγδας), in fr. 7 verschiedene Weine

385 Vgl. Storey, FOCII (2011) 15, der bemerkt, dass die bei Athen. 138e und 139f-40a
als Belege für die spartanische κοπίς genannten Komödienstellen alle von Dichtern
der Alten Komödie stammen.
386 fr. 6 ist auch in der Synag. B überliefert.
387 Ähnliche Werte weisen z.B. Kailias (7,7), Archippos (7,3), Hermippos (6,7) und
Krates (5,3) auf (vgl. S. 14 Anm. 9). Allerdings kann die Zahl bei Epilykos trügen,
da (1) von ihm überhaupt nur ein Stück bekannt ist, und (2) die Überlieferung
hauptsächlich auf zwei Quellen (Photios und Athenaios) beruht.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften