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Metagenes
Nach Athen. 6,269f wurden die Thouriopersai nicht aufgeführt; das bedeu-
tet wohl einfach, dass sie nicht in den Didaskalien vermerkt waren, und ent-
sprechend wohl nicht an den Lenäen oder Dionysien in Athen zur Aufführung
kamen. Ob sie für einen anderen Anlass (z. B. eine Aufführung in Attika oder
außerhalb Athens) bestimmt waren oder eine geplante Aufführung in Athen
nicht zustande kam (z.B. weil Metagenes keinen Chor erhielt), muss offen-
bleiben; vgl. unten S. 413-4.
3. Rezeption und Überlieferung
Von den 20 Fragmenten des Metagenes werden (unter Mehrfachnennung
der in verschiedenen Quellen überlieferten Fragmente) acht bei Athenaios
(fr. 2. 3. 4. 6. 8. 13. 15. 19), vier bei Photios (fr. 7. 9. 11. 17), je drei in den
Aristophanesschoben (fr. 1. 12. 14) und bei Pollux (fr. 13. 15. 20), je zwei beim
Antiattizisten (fr. 9. 16) und in der Suda (fr. 7. 9), und je eins bei Harpokration
(fr. 5), Erotian (fr. 18), in den Platonscholien (fr. 10) und im Etymologicum
magnum (fr. 9) überliefert.
Auffällig ist, dass mehrere der bei Athenaios überlieferten Fragmente
nicht als Beleg für einen einzelnen Begriff genannt, sondern enger mit der
dramatischen Handlung seines Gastmahls verknüpft werden (vgl. fr. 2. 3. 4.
15. 19); hier stellt sich die Frage, ob Athenaios auch dieses Material nur aus
lexikographischen Quellen kannte oder doch auch auf anderem Weg Zugang
zumindest zu Auszügen aus Metagenes’ Komödien hatte.
Auf die vier Komödien, von denen mindestens ein Fragment erhalten
ist (Aurai e Mammakythos, Thouriopersai, Homeros e asketai bzw. sophistai,
Philothytes) entfallen insgesamt 16 Fragmente (= 4,0 pro Komödie, ein für
einen in der Zeit um 400 v. Chr. tätigen Komödiendichter nicht ungewöhnli-
cher Wert).613
4. Themen und Motive
Die erhaltenen Titel und Fragmente weisen auf eine große Vielfalt von
Themen und Motiven: Die Aurai („Die Windbrisen“) sind wahrscheinlich
nach dem Chor benannt, der hier ähnlich wie in Aristophanes’ Wolken aus
wohl personifiziert als Frauengestalten dargestellten Wettererscheinungen
613
Vgl. S. 14 Anm. 9.
Metagenes
Nach Athen. 6,269f wurden die Thouriopersai nicht aufgeführt; das bedeu-
tet wohl einfach, dass sie nicht in den Didaskalien vermerkt waren, und ent-
sprechend wohl nicht an den Lenäen oder Dionysien in Athen zur Aufführung
kamen. Ob sie für einen anderen Anlass (z. B. eine Aufführung in Attika oder
außerhalb Athens) bestimmt waren oder eine geplante Aufführung in Athen
nicht zustande kam (z.B. weil Metagenes keinen Chor erhielt), muss offen-
bleiben; vgl. unten S. 413-4.
3. Rezeption und Überlieferung
Von den 20 Fragmenten des Metagenes werden (unter Mehrfachnennung
der in verschiedenen Quellen überlieferten Fragmente) acht bei Athenaios
(fr. 2. 3. 4. 6. 8. 13. 15. 19), vier bei Photios (fr. 7. 9. 11. 17), je drei in den
Aristophanesschoben (fr. 1. 12. 14) und bei Pollux (fr. 13. 15. 20), je zwei beim
Antiattizisten (fr. 9. 16) und in der Suda (fr. 7. 9), und je eins bei Harpokration
(fr. 5), Erotian (fr. 18), in den Platonscholien (fr. 10) und im Etymologicum
magnum (fr. 9) überliefert.
Auffällig ist, dass mehrere der bei Athenaios überlieferten Fragmente
nicht als Beleg für einen einzelnen Begriff genannt, sondern enger mit der
dramatischen Handlung seines Gastmahls verknüpft werden (vgl. fr. 2. 3. 4.
15. 19); hier stellt sich die Frage, ob Athenaios auch dieses Material nur aus
lexikographischen Quellen kannte oder doch auch auf anderem Weg Zugang
zumindest zu Auszügen aus Metagenes’ Komödien hatte.
Auf die vier Komödien, von denen mindestens ein Fragment erhalten
ist (Aurai e Mammakythos, Thouriopersai, Homeros e asketai bzw. sophistai,
Philothytes) entfallen insgesamt 16 Fragmente (= 4,0 pro Komödie, ein für
einen in der Zeit um 400 v. Chr. tätigen Komödiendichter nicht ungewöhnli-
cher Wert).613
4. Themen und Motive
Die erhaltenen Titel und Fragmente weisen auf eine große Vielfalt von
Themen und Motiven: Die Aurai („Die Windbrisen“) sind wahrscheinlich
nach dem Chor benannt, der hier ähnlich wie in Aristophanes’ Wolken aus
wohl personifiziert als Frauengestalten dargestellten Wettererscheinungen
613
Vgl. S. 14 Anm. 9.