Testimonia (test. 1)
381
vollkommen durchgehalten (sie lässt sich aber mit Meinekes Ergänzung von
ή zwischen Αύραι und Μαμμάκυθος zumindest verbessern).
f δόλου παΐς Hinter dem korrupten ψδύλου verbirgt sich wahrscheinlich
der Vatername,617 auch wenn die Angabe mit παΐς + Genitiv in den Suda-
einträgen zu den Komikern ohne Parallele ist (vgl. aber π 3239 Τιμάρχου
παΐς im ebenfalls aus Hesychios v. Milet stammenden Eintrag zu Pyrrhon von
Phleius): Sonst steht entweder nur der Vatername im Genitiv,618 oder υιός mit
Genitiv.619 In der editio princeps wurde dagegen zu δούλου korrigiert,620 aber
der Fehler wäre in diesem Fall schwerer erklärbar. Denkbar wäre auch eine
Berufsbezeichnung des Vaters im Genitiv.621
Mögliche Korrekturen (vgl. den kritischen Apparat) wären Eigennamen
auf -δόλος (ab dem vierten Jh. v. Chr. sind Hedylos, Meidylos und Pheidylos
bezeugt)622 oder Namen wie Diyllos (die überlieferte korrupte Form δόλου
könnte gut aus διύλλου entstanden sein) oder Phayllos (beide schon ab dem
späten 5. Jh. bezeugt); auszuschließen ist dagegen Adlers (paläographisch be-
sonders einfaches) Αύλου (der Name kam erst durch die Römer nach Athen).
Vgl. insgesamt zu den einzelnen Namen LGPN II und die einzelnen Einträge
in PAA.
κωμικός Diese Gattungsbezeichnung steht in zahlreichen weiteren der
auf Hesychios von Milet zurückgehenden Sudaeinträge, und zwar sowohl
617 So Flach 1882, 140 (in app.) und Körte 1932, 1319,48-53. Ein weiteres wahrschein-
liches Beispiel für einen korrupt überlieferten Vaternamen ist άγνώς (Άγνωνος
Toup) im Eintrag zu Leukon (λ 340).
618 So in den Einträgen zu Anaxandrides (a 1982), Antiphanes (a 2735), Epicharmos
(ε 2766), Eupolis (ε 3657), Kratinos (k 2344), Nikochares (v 407), Nikophon (v 406),
Sophron (σ 893), Theopompos (Θ 171), und ähnlich mit ό und dem Vaternamen im
Genitiv im Eintrag zu Menander (μ 589).
619 So in den Einträgen zu Araros (a 3737), Deinolochos (δ 338), Eubulos (ε 3386),
Kailias (k 213), Myrtilos (μ 1460), Poseidippos (π 2111), Philetairos (φ 308), Philemon
(φ 327), Philemon II (φ 329), Philippides (φ 345).
620 Auch für Aristophanes (Sud. a 3932 = Ar. test. 2) und Antiphanes (Sud. a 2735 -
Antiph. test. 1) wurde von einigen eine Abstammung von Sklaven angenommen;
weitere Personen, die in der Suda als Söhne von Sklaven bezeichnet werden, sind
Alkibiades (a 1280), der Grammatiker Habron (a 97), lamblichos, der Autor der
Babylöniaka (i 26), der Rhetor Caecilius (k 1165) und Theodoros von Gadara (Θ 151).
621 Vgl. im auf Hesychios von Milet zurückgehenden Eintrag zum Phlyakographen
Rhinton (p 171) υιός δέ ήν κεραμέως, und (allerdings aus einer anderen Quelle) κ
1731 βυρσοδέψου παΐς (über Kleon).
622 Vgl. Körte 1932, 1319,48-53 und Schmid 1946, 143 mit Anm. 10.
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vollkommen durchgehalten (sie lässt sich aber mit Meinekes Ergänzung von
ή zwischen Αύραι und Μαμμάκυθος zumindest verbessern).
f δόλου παΐς Hinter dem korrupten ψδύλου verbirgt sich wahrscheinlich
der Vatername,617 auch wenn die Angabe mit παΐς + Genitiv in den Suda-
einträgen zu den Komikern ohne Parallele ist (vgl. aber π 3239 Τιμάρχου
παΐς im ebenfalls aus Hesychios v. Milet stammenden Eintrag zu Pyrrhon von
Phleius): Sonst steht entweder nur der Vatername im Genitiv,618 oder υιός mit
Genitiv.619 In der editio princeps wurde dagegen zu δούλου korrigiert,620 aber
der Fehler wäre in diesem Fall schwerer erklärbar. Denkbar wäre auch eine
Berufsbezeichnung des Vaters im Genitiv.621
Mögliche Korrekturen (vgl. den kritischen Apparat) wären Eigennamen
auf -δόλος (ab dem vierten Jh. v. Chr. sind Hedylos, Meidylos und Pheidylos
bezeugt)622 oder Namen wie Diyllos (die überlieferte korrupte Form δόλου
könnte gut aus διύλλου entstanden sein) oder Phayllos (beide schon ab dem
späten 5. Jh. bezeugt); auszuschließen ist dagegen Adlers (paläographisch be-
sonders einfaches) Αύλου (der Name kam erst durch die Römer nach Athen).
Vgl. insgesamt zu den einzelnen Namen LGPN II und die einzelnen Einträge
in PAA.
κωμικός Diese Gattungsbezeichnung steht in zahlreichen weiteren der
auf Hesychios von Milet zurückgehenden Sudaeinträge, und zwar sowohl
617 So Flach 1882, 140 (in app.) und Körte 1932, 1319,48-53. Ein weiteres wahrschein-
liches Beispiel für einen korrupt überlieferten Vaternamen ist άγνώς (Άγνωνος
Toup) im Eintrag zu Leukon (λ 340).
618 So in den Einträgen zu Anaxandrides (a 1982), Antiphanes (a 2735), Epicharmos
(ε 2766), Eupolis (ε 3657), Kratinos (k 2344), Nikochares (v 407), Nikophon (v 406),
Sophron (σ 893), Theopompos (Θ 171), und ähnlich mit ό und dem Vaternamen im
Genitiv im Eintrag zu Menander (μ 589).
619 So in den Einträgen zu Araros (a 3737), Deinolochos (δ 338), Eubulos (ε 3386),
Kailias (k 213), Myrtilos (μ 1460), Poseidippos (π 2111), Philetairos (φ 308), Philemon
(φ 327), Philemon II (φ 329), Philippides (φ 345).
620 Auch für Aristophanes (Sud. a 3932 = Ar. test. 2) und Antiphanes (Sud. a 2735 -
Antiph. test. 1) wurde von einigen eine Abstammung von Sklaven angenommen;
weitere Personen, die in der Suda als Söhne von Sklaven bezeichnet werden, sind
Alkibiades (a 1280), der Grammatiker Habron (a 97), lamblichos, der Autor der
Babylöniaka (i 26), der Rhetor Caecilius (k 1165) und Theodoros von Gadara (Θ 151).
621 Vgl. im auf Hesychios von Milet zurückgehenden Eintrag zum Phlyakographen
Rhinton (p 171) υιός δέ ήν κεραμέως, und (allerdings aus einer anderen Quelle) κ
1731 βυρσοδέψου παΐς (über Kleon).
622 Vgl. Körte 1932, 1319,48-53 und Schmid 1946, 143 mit Anm. 10.