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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2001 — 2002

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II. Die Forschungsvorhaben
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Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
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Die Forschungsvorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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Gesamtakademie
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Philosophisch-historische Klasse
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24. Martin Bucers Deutsche Schriften
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https://doi.org/10.11588/diglit.66350#0240
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Martin Bucers Deutsche Schriften

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sich Bucer in aller Ausführlichkeit gegen die 1544 vom Kölner Domkapitel gemach-
ten Einwände und Vorwürfe. Im Berichtjahr wurde der restliche Text dieser Schrift
erfaßt.
Die Sichtung und Neuinventarisierung der zahlreichen in früheren Jahrzehnten von
der Forschungsstelle in Münster gesammelten Materialien wurde im Berichtjahr im
wesentlichen abgeschlossen. Wie bereits in den vergangenen Jahren waren hierzu
zusätzliche, oft zeitraubende und schwierige Untersuchungen erforderlich. Aufgrund
brieflicher Auskünfte, ergänzender Kopien, Recherchen in Bibliotheken und Archiven
konnten die Materialien zum großen Teil identifiziert und genauer beschrieben wer-
den. In einigen Archiven konnten weitere Manuskripte von Bucer aufgefunden wer-
den. Diese wurden, soweit notwendig, der Martin-Bucer-Forschungsstelle in Erlangen
(Edition des Briefwechsels, DFG-Projekt), mit der die Heidelberger Bucer-For-
schungsstelle fruchtbaren Kontakt pflegt, mitgeteilt.
Der Kommissionsvorsitzende Prof. Gottfried Seebaß sowie Dr. Buckwalter besuch-
ten vom 17. bis 20. April die Jahrestagung der britischen „Society for Reformation
Studies“ in Cambridge. Prof. Seebaß hielt dort einen Vortrag über „Bucer’s views on
ecclesiastical patrimony in the light of civil and canon law“, während Dr. Buckwalter
ein Referat über den jetzigen Stand und die künftigen Vorhaben der Edition unter dem
Titel „Martin Bucers Deutsche Schriften: current work, future projects“ gab. Beide
Beiträge werden in der Zeitschrift Reformation and Renaissance Review veröffent-
licht. Dr. Buckwalter vertrat die Bucer-Forschungsstelle auch auf der Sixteenth-Cen-
tury Studies Conference, die vom 25. bis 28. Oktober in Denver stattfand. Im Rahmen
einer unter dem Motto „Martin Bucer in the 21st Century“ stehenden Sitzung sprach er
dort über die Geschichte der Edition der Deutschen Schriften sowie über einige im
Band 10 zum Ausdruck kommende Aspekte der Ehetheologie Bucers in einem Vor-
trag mit dem Titel „The Deutsche Schriften“.
Aus Anlaß des 450. Todestages Bucers am 28. Februar 2001 gab es im Berichtjahr
für die Forschungsstelle manche zusätzliche Aktivitäten. In der Johannes a Lasco-
Bibliothek in Emden fand vom 1. bis 3. März ein von der Heidelberger Akademie der
Wissenschaften mitorganisierter Kongreß mit dem Thema „Bucer und das Recht“
statt. Im Zusammenhang mit diesem Kongreß wurde in Emden eine von der Bucer-
Forschungsstelle gemachte kleine Ausstellung über Bucers Leben und Wirken gezeigt.
In erweiterter, verbesserter Form wurde diese von Dr. Wilhelmi und studentischen
Hilfskräften erarbeitete Ausstellung „Verständigung und Einigkeit - Martin Bucer, der
europäische Reformator“ auch andernorts präsentiert, wobei sie stets den jeweiligen
Gegebenheiten und Bedürfnissen angepaßt wurde: in den Museen im Antoniterhaus in
Memmingen, im Städtischen Museum in Isny, in der Bibliotheque Humaniste in
Schlettstadt/Selestat („Accord et unite“, zweisprachig), in der Stadtbibliothek Ulm
und im Universitätsmuseum in Heidelberg. Die Ausstellungen waren überall gut
besucht; die Resonanz in Presse, Radio und Fernsehen war insgesamt beachtlich. Her-
vorzuheben ist ein in der „Basler Zeitung“ am 21. Juni erschienener doppelseitiger
Artikel über die Bucer-Forschung, die Heidelberger Akademie der Wissenschaften
und die Ausstellung in Schlettstadt. Für die Heidelberger Ausstellung erschien Ende
Oktober ein von Dr. Albert de Lange und Dr. Wilhelmi verfaßtes Begleitbuch zur
Ausstellung, das eine über die Ausstellungen hinaus bleibende Bucer-Bildbiographie
darstellt.
Dr. Wilhelmi hielt Vorträge über Bucer in Speyer und in Riehen bei Basel.
 
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