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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2002 — 2003

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I. Das Geschäftsjahr 2002
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Antrittsreden
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Burkhardt, Hans: Antrittsrede vom 14. Dezember 2002
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https://doi.org/10.11588/diglit.66351#0124
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Hans Burkhardt

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und Schweizer Wetterdienst finanzierten Projekt zur automatischen Klassifikation
von konfokal gescannten Blütenpollen) sowie ein größeres Projekt zur schnellen
inhaltsorientierten Suche in Bilddatenbanken und u. a. um em Projekt zur Hand-
schrifterkennung.
Das Forschungsgebiet des Rechnersehens gehört sicherlich noch zu den sehr
jungen technischen Disziplinen und es bedarf noch erheblicher Anstrengungen und
Grundlagenforschung die dort vorliegenden i.a. sehr schwierigen Aufgabenstellun-
gen mit Massendaten bildgebender Sensoren zu bewältigen und für die Praxis
brauchbare Lösungen zu erarbeiten. Es war schon immer ein Bestreben technischer
Entwicklungen, natürliche Lebewesen und deren sensorische Fähigkeiten nachzuah-
men. Im Bereich der menschlichen Sinne gehört das Sehvermögen mit zu den kom-
plexesten und leistungsfähigsten Signalverarbeitungssystemen, welches wir durch
unsere heutigen wissenschaftlichen Verfahren zum großen Teil nur unvollständig
nachbilden, jedoch an anderer Stelle bereits übertreffen können (was für die zukünf-
tige Arbeit ermutigt). Das Chinesische Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend
Worte“ läßt die Komplexität im Vergleich zur Sprachverarbeitung nut einem Faktor
1000 erahnen, wobei wir bei der Sprachverarbeitung und deren technischen Anwen-
dung zum jetzigen Zeitpunkt auch nur Teilerfolge vermelden können. Erst in den
letzten 5—10 Jahren wurden nut zunehmender Verfügbarkeit hoher Rechenleistun-
gen und leistungsfähiger Bildsensoren die Voraussetzungen für den praktischen Ein-
satz technischer Systeme zur Bildauswertung geschaffen. Selbst Aufgabenstellungen
mittlerer Komplexität benötigen eine Rechenleistung von 1—10 GFLOPS unter
Beachtung von Realzeitbedingungen.
Neben den Lehr- und Forschungstätigkeiten bestanden und bestehen noch
zahlreiche Verpflichtungen in unterschiedlichen nationalen und internationalen Gre-
mien, wovon ich nur eine erwähnen möchte. Im Okt. 2000 wurde ich zum Vorsit-
zenden der „Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung“ (DAGM e.V),
wo ich versuche junge Wissenschaftler für das Fachgebiet zu begeistern. Die DAGM
vertritt als nationale Organisation die deutschen Interessen auf dem Gebiet der
Mustererkennung auf internationaler Ebene, insbesondere in der International Asso-
ciation for Pattern Recognition (IAPR). Sie wird getragen von zehn deutschen wis-
senschaftlichen Gesellschaften.
1990 erhielt ich einen Ruf auf eine Professur für „Datenverarbeitungsanlagen“
an die Technische Universität Braunschweig (Nachfolge Prof. Leilich). Die Ent-
scheidung fiel zugunsten eines Verbleibs an der TU Hamburg-Harburg. Es folgte
dann eine neue Herausforderung zum WS 96/97, als ich auf den neu gegründeten
Lehrstuhl für Bildverarbeitung und Mustererkennung im Institut für Informatik der
neuen Fakultät für Angewandte Wissenschaften an der Albert-Ludwigs-Universität
Freiburg berufen wurde. Ich habe mich dann entschlossen, wieder an einem Neuauf-
bau mitzuwirken und diesem Ruf zu folgen. Der Neuaufbau der 15. Fakultät in Frei-
burg mit den zwei Säulen Informatik und Mikrosystemtechnik war eine reizvolle
Herausforderung. Schon nach einem halben Jahr war ich als erster gewählter Dekan
der Fakultät für Angewandte Wissenschaften der Universität Freiburg innerhalb von
zwei Jahren verantwortlich für 18 Berufungsverfahren.
 
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