Manfred G. Schmidt
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sechsten Faktor angelangt. Die DFG hatte mir schon während meiner Assistenten-
zeit Fördermittel zukommen lassen - zunächst mit dem Instrument der Kleinforde-
rung, später mit dem der Normalforderung, so für mein Habilitationsvorhaben, das
einen aufwändigen internationalen Vergleich der Regierungspolitik in 21 Demokra-
tien unternahm. Die Forschungsforderung der DFG ermöglichte mir die Finanzie-
rung und Delegierung zeitraubender Routinetätigkeiten und verkürzte damit die
Zeitspanne meiner Arbeiten an der Habilitationsschrift um etwa 24 Monate.
Die DFG half auch später wieder. Mit dem Heisenberg-Stipendium baute sie
mir 1984 eine lebenswichtige Brücke zwischen dem Ende der Assistentenzeit und
der ersten Professur. Und mit dem Leibniz-Preis 1995 zeichnete die DFG meine
Forschungen zur vergleichenden Staatstätigkeitsforschung aus, was mir ermöglichte,
mehr als fünf Jahre lang besonders gute junge Wissenschaftler zu finanzieren und ihre
und meine Forschung mit Arbeitsmitteln und Fachliteratur zu versorgen - ohne
nennenswerte Budgetrestriktionen. Es war wie ein Paradies für Forscher. Wenngleich
die DFG mich dafür alsbald als Fachgutachter, als Fachausschussvorsitzender, als
Senator, als Hauptausschussmitglied und Mitglied im Bewilligungsausschluss so sehr
in Beschlag nahm, dass die Zeit, die mir am Ende zur eigenen Forschung übrig blieb,
arg zu schrumpfen begann.
Unvollständig wäre mein Versuch zu erklären, wie mein Weg in die Wissen-
schaft und mein Fortkommen in ihr zustande kamen, wenn nicht drei weitere Hel-
fer und Hilfen benannt würden. Von größter Bedeutung war und ist die Unterstüt-
zung, die mir aus dem Kreis meiner Nächsten zuteil wurde, zunächst insbesondere
die großzügige Unterstützung seitens meiner Eltern, später die Einbettung in einen
wissenschaftsorientierten Freundeskreis und sodann die materielle und emotionale
Unterstützung meiner Frau, die längere Zeit ihren wissenschaftlichen Ehrgeiz der
liebevollen Erziehung unserer Kinder hintanstellte, sodann die Zuneigung meiner
Kinder, Markus und Charlotte, sowie die unseres vierbeinigen Gefährten Benni, der
uns seit 1996 begleitet und aufmerksam darüber wacht, dass der Wissenschaft nicht
die Spaziergänge geopfert werden.
Em Weiteres kommt hinzu - und damit komme ich ans Ende meines
Erklärungsmodells und meiner Rede. Noch in meiner Schülerzeit habe ich in
besonderem Maße Ausdauer gelernt — nicht primär in der Schule, sondern im Sport.
Ich habe mehrere Jahre meiner Jugend tagaus, tagein im Hochleistungssport, beim
Rennrudern, verbracht. Dort habe ich gelernt, auch dann durchzuhalten, wenn die
Kräfte schon erschöpft sind und das Ziel noch weit entfernt ist. Das entpuppte sich
als eine sehr nützliche Vorbereitung auf spätere Herausforderungen im Berufsleben,
insbesondere auch für das Durchhalten in den akademischen Marathonläufen in For-
schung, Lehre und Selbstverwaltung.
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sechsten Faktor angelangt. Die DFG hatte mir schon während meiner Assistenten-
zeit Fördermittel zukommen lassen - zunächst mit dem Instrument der Kleinforde-
rung, später mit dem der Normalforderung, so für mein Habilitationsvorhaben, das
einen aufwändigen internationalen Vergleich der Regierungspolitik in 21 Demokra-
tien unternahm. Die Forschungsforderung der DFG ermöglichte mir die Finanzie-
rung und Delegierung zeitraubender Routinetätigkeiten und verkürzte damit die
Zeitspanne meiner Arbeiten an der Habilitationsschrift um etwa 24 Monate.
Die DFG half auch später wieder. Mit dem Heisenberg-Stipendium baute sie
mir 1984 eine lebenswichtige Brücke zwischen dem Ende der Assistentenzeit und
der ersten Professur. Und mit dem Leibniz-Preis 1995 zeichnete die DFG meine
Forschungen zur vergleichenden Staatstätigkeitsforschung aus, was mir ermöglichte,
mehr als fünf Jahre lang besonders gute junge Wissenschaftler zu finanzieren und ihre
und meine Forschung mit Arbeitsmitteln und Fachliteratur zu versorgen - ohne
nennenswerte Budgetrestriktionen. Es war wie ein Paradies für Forscher. Wenngleich
die DFG mich dafür alsbald als Fachgutachter, als Fachausschussvorsitzender, als
Senator, als Hauptausschussmitglied und Mitglied im Bewilligungsausschluss so sehr
in Beschlag nahm, dass die Zeit, die mir am Ende zur eigenen Forschung übrig blieb,
arg zu schrumpfen begann.
Unvollständig wäre mein Versuch zu erklären, wie mein Weg in die Wissen-
schaft und mein Fortkommen in ihr zustande kamen, wenn nicht drei weitere Hel-
fer und Hilfen benannt würden. Von größter Bedeutung war und ist die Unterstüt-
zung, die mir aus dem Kreis meiner Nächsten zuteil wurde, zunächst insbesondere
die großzügige Unterstützung seitens meiner Eltern, später die Einbettung in einen
wissenschaftsorientierten Freundeskreis und sodann die materielle und emotionale
Unterstützung meiner Frau, die längere Zeit ihren wissenschaftlichen Ehrgeiz der
liebevollen Erziehung unserer Kinder hintanstellte, sodann die Zuneigung meiner
Kinder, Markus und Charlotte, sowie die unseres vierbeinigen Gefährten Benni, der
uns seit 1996 begleitet und aufmerksam darüber wacht, dass der Wissenschaft nicht
die Spaziergänge geopfert werden.
Em Weiteres kommt hinzu - und damit komme ich ans Ende meines
Erklärungsmodells und meiner Rede. Noch in meiner Schülerzeit habe ich in
besonderem Maße Ausdauer gelernt — nicht primär in der Schule, sondern im Sport.
Ich habe mehrere Jahre meiner Jugend tagaus, tagein im Hochleistungssport, beim
Rennrudern, verbracht. Dort habe ich gelernt, auch dann durchzuhalten, wenn die
Kräfte schon erschöpft sind und das Ziel noch weit entfernt ist. Das entpuppte sich
als eine sehr nützliche Vorbereitung auf spätere Herausforderungen im Berufsleben,
insbesondere auch für das Durchhalten in den akademischen Marathonläufen in For-
schung, Lehre und Selbstverwaltung.