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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2003
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Löhneysen, Hilbert von: Werner Buckel (15.5.1920 - 3.7.2002)
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NACHRUFE


WERNER BUCKEL
(15.5.1920-3.7.2002)

Am 3. Februar 2003 verstarb der emeritierte ordentliche Professor Dr. phil. Dr. rer.
nat. Dr. h.c. mult. Werner Buckel im 83sten Lebensjahr. Werner Buckel, ordentliches
Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften seit 1968, genoss als For-
scher und Lehrer höchste Anerkennung. Mit seiner eindrucksvollen Persönlichkeit
prägte er über viele Jahre die Geschicke der Fakultät für Physik der Universität
Karlsruhe, der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, der Europäischen Physikali-
schen Gesellschaft und nicht zuletzt unserer Akademie.
Nach seinem Abitur in Augsburg studierte der gebürtige Nördlinger (*15. 5.
1920) an den Universitäten München und Erlangen und erhielt dort nach einer
Unterbrechung durch Militärdienst, Verwundung und Lazarettzeit 1946 das Physik-
Diplom. Nach Promotion (1948) und Assistentenzeit in Erlangen habilitierte er sich
1954 an der Universität Göttingen. Bereits ein Jahr nach seiner Berufung an die
Technische Hochschule Aachen (1959) folgte er 1960 einem Ruf an die Technische
Hochschule Karlsruhe. Er blieb dem Physikalischen Institut und der Fridericiana
trotz eines Rufs an die Universität München sowie Angeboten zur Leitung der Phy-
sikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig oder des AEG-Forschungsla-
boratonums Frankfurt bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1985 und darüber hinaus
treu - bis auf drei Jahre, in denen er von 1970 bis 1973 an der KFA Jülich im Insti-
tut für Festkörperforschung das Institut für Supraleitung aufbaute.
Werner Buckels grundlegende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet amorpher
und ungeordneter Supraleiter, seinem Hauptforschungsgebiet, brachten ihm interna-
tionale Anerkennung. So entdeckte er Anfang der 50er Jahre gemeinsam mit seinem
Lehrer Rudolf Hilsch, dass Supraleitung auch in amorphen Metallen auftreten kann
und nicht an die kristalline Struktur gebunden ist. In dieser Zeit, als es noch keine
mikroskopische Theorie der Supraleitung gab, war dies eine ganz wichtige Ent-
 
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