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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2003 — 2004

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I. Das Geschäftsjahr 2003
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Rösing, Ina: Hans Himmelheber (31.5.1908 - 27.11.2003)
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https://doi.org/10.11588/diglit.67592#0168
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180 | NACHRUFE


HANS HIMMELHEBER
(31.5.1908-27.11.2003)

Am 27. November 2003 verstarb der Heidelberger Kunst-Ethnologe Prof. Dr. Hans
Himmelheber. Er wurde 95 Jahre alt.
1965 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Philosophisch-historischen
Klasse der Heidelberger Akademie der Wissenschaften berufen.
In einem Vortrag von 1976 vor der Akademie1 berichtete er über „Die führen-
den Persönlichkeiten bei einem westafrikanischen Stamm (Dan, Liberia und Elfen-
beinküste)“. In diesem Vortrag rekonstruierte Himmelheber die Legitimation von
Autorität bei der Ethnie der Dan. Sie beruht auf dem gesellschaftlichen Stand der
jeweiligen Führungsaufgaben und auf der jeweils speziellen Beziehung zu der reich
bevölkerten Welt der Waldgeister. Unter den Frauen gibt es nur wenige solcher
führenden Positionen, und eine davon ist die der Totenspötterinnen:
„Sie trösten bei Totenfeiern die Angehörigen durch spaßige Aufführungen. Dabei ver-
spotten sie den Toten, aber auch andere früher Verstorbene. Eine solche Verspottung ist
eine Ehre, eine Form des Nachruhms [des Nachrufs, IR], um die man sich zu Lebzei-
ten bei der Spötterin bewirbt. “2
Ich bin also in der Rolle der Danschen Totenspötterinnen. Zwar hat sich Hans Him-
melheber nicht zu Lebzeiten darum „beworben“, ich habe ihn leider nicht einmal
kennengelernt, doch komme ich der Aufgabe — allerdings in einer nicht afrikani-
schen, d.h. unspöttischen Fassung — sehr gerne nach, da Himmelheber im Bereich
der Kunst-Ethnologie Entscheidendes geleistet hat, das nicht in Vergessenheit gera-
ten soll.

1 Himmelheber 1967
2 Jahrbuch der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Winter Verlag, 1976: S. 50.
 
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