26. November 2005 | 101

2015, für Europa Humanistica das Jahr 2013 und für die Evangelischen Kirchenord-
nungen das Jahr 2016.
9. Forschungsprojekte: Externe Anträge: Der Sekretär erinnert an die Empfehlung
des Wissenschaftsrats, das Akademienprogramm für externe Antragsteller zu öff-
nen, und berichtet über das Schreiben des Präsidenten an die Rektoren der
baden-württembergischen Universitäten. Die Universität Freiburg habe darauf-
hin zwei, die Universität Konstanz ein Projekt vorgelegt. Diese Projekte seien
zunächst fachnahen Mitgliedern der Klasse zu einer ersten Prüfung zugeleitet
worden. Diese Prüfungsrunde hätten nur die beiden Freiburger Projekte über-
standen - ein von Frau Professor Eva Tichy vorgelegtes Projekt „Lexikon der
indogermanischen Nomina“ (vorgeprüft von Herrn Manfred Mayrhofer, Wien)
und ein von Herrn Professor Eckhard Weiher vorgelegtes Editionsprojekt „Die
großen Lesemenäen des Metropoliten Makarij“ (vorgeprüft von Frau Lach-
mann). Der Vorstand schlage nunmehr vor, die beiden Projekte durch fachnahe
und fachfernere Experten, auch von außerhalb der Akademie, die im neuen Jahr
zu diesem Zweck in Heidelberg zusammengerufen werden könnten, auf ihre
Eignung für einen Antrag im Rahmen des Akademienprogramms prüfen zu las-
sen. Die Klasse debattiert das Problem. Mehrere Mitglieder stellen die Öffnung
des Akademienprogramms überhaupt in Frage. Herr Maul sorgt sich darum, ob
nach der Öffnung noch Mittel für die von der Akademie ausgehenden Projek-
te übrig bleiben würden. Außerdem kann er sich nicht vorstellen, wie die Aka-
demie mit der Flut der zu erwartenden externen Anträge fertig werden könne.
Herr Kirchhof schlägt vor, nur solche externen Projekte anzunehmen, die in das
Programm der Akademie passen. Um zu vermeiden, daß diese Projekte bei
anderen Akademien eingereicht würden und im Erfolgsfall in den Genuß des
baden-württembergischen Landesanteils gelangten, möge bei der Union eine
Übereinkunft in dem Sinne erwirkt werden, daß externe Projekte ausschließ-
lich der jeweiligen Landesakademie vorgelegt werden dürften. Wenn sie in deren
Profil nicht paßten, so müsse akzeptiert werden, daß sie ins Akademienpro-
gramm nicht aufgenommen werden könnten. Ein Beschluß wird nicht gefaßt.
10. Mitteilungen: Der Sekretär berichtet über die von einigen Forschungsstellen
neuerlich in Gang gesetzten politischen Initiativen und die Bemühungen des
Vorstands um öffentliche Richtigstellung der zahlreichen unzutreffenden
Behauptungen. Außerdem teilt er mit, daß fünfVorschläge für den Witzenmann-
Preis eingegangen seien. Schließlich berichtet er von der Absicht des Vorstands,
Herrn Ledderose im neuen Jahr in Würdigung seiner Auszeichnung mit dem
Balzan-Preis um einen Abendvortrag zu bitten.
WISSENSCHAFTLICHE SITZUNG
Herr Jochen Schmidt hält einen Vortrag: „Goethes Altersgedicht Urworte. Orphisch.“
Wie aus Einträgen in Goethes Tagebuch vom Oktober 1817 hervorgeht, stammen
die Leitbegriffe seines Gedichts aus einer antiken Quelle, zugleich aber stehen seine