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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2005 — 2006

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II. Die Forschungsvorhaben
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Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
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Der Akademie zugeordnete Forschungsvorhaben
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Biographie und Krankheit Ludwigs II., König von Bayern (1845-1886)
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https://doi.org/10.11588/diglit.67593#0219
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232 | TÄTIGKEITSBERICHTE

DER AKADEMIE ZUGEORDNETE FORSCHUNGSVORHABEN
Biographie und Krankheit Ludwigs II., König von Bayern (1845-1886)
Projektgruppe:
Prof. Dr. Dr. Dres. h.c. Heinz Häfner (Leiter), Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Paul Kirchhof,
Felix Sommer M.A.
Der Projektgruppe Prof. Heinz Häfner (Leiter)/Felix Sommer M.A. (Wissenschaft-
licher Mitarbeiter) ist Prof. Paul Kirchhof beigetreten. Er hat die Aufgabe übernom-
men, die verfassungsrechtlichen und allgemeinrechtlichen Aspekte des Projekts, in
Sonderheit des gegen Ludwig II. geführte Entmündigungs-, Absetzungs- und Fest-
setzungsverfahrens zu bearbeiten. Der wissenschaftliche Mitarbeiter Felix Sommer
hat unter Betreuung des Projektleiters begonnen, die Dissertation unter dem Titel
„Leben und Krankheit König Ludwigs II. von Bayern im Spiegel prominenter Zeit-
zeugen“ zu erarbeiten. Gegenstand der Dissertation ist Quellenstudium und Analy-
se von Aussagen, Dokumenten und anderen Quellen unabhängiger Zeitzeugen, die
Informationen über Leben und Krankheit Ludwigs II. geben. Diese Ebene der histo-
rischen Bearbeitung ist im vorliegenden Fall insofern ausschlaggebend, als die Auto-
ren des psychiatrischen Gutachtens über Ludwig II. weder unabhängig noch unvor-
eingenommen waren und sich fast ausschließlich auf einseitige Zeugnisse gestützt
haben. Auch die Stellungnahme der Regierung - etwa im Untersuchungsausschuss
des bayerischen Reichstags, der unmittelbar nach dem Tode des Königs zusammen-
trat und die Angelegenheit untersuchte - gründete überwiegend auf Zeugnisse und
Personen, die über den Verdacht von Abhängigkeit und Voreingenommenheit nicht
erhaben waren. Die auf Quellenarbeit an möglichst unabhängigen Zeitzeugen grün-
dende Dissertation wird wesentlich zum Bild der Person und der Krankheit Lud-
wigs II. beitragen, das im übrigen aus seinen eigenen biographischen und sonstigen
Zeugnissen, aus den Beobachtungen und Äußerungen der dem Hofe nahestehenden
Personen und aus den Aussagen und Zeugnissen der am Verfahren beteiligten Mit-
glieder der Regierung und des Königshauses resultiert.
Die medizinhistorische Mitbetreuung der Dissertation hat der Lehrstuhl-
inhaber der Medizingeschichte der Universität Heidelberg, Prof. Dr. med. Wolfgang
Eckart, übernommen.
Im Vordergrund der bisherigen Tätigkeit stand die Fortsetzung und Auswei-
tung des vom Projektleiter begonnenen Quellenstudiums, vor allem im Bayerischen
Hauptstaatsarchiv, in der Bayerischen Staatsbibliothek, im Stadtarchiv Nürnberg, im
Staatsarchiv Zürich, in der Münchner Monacensia Bibliothek und im Bayerischen
Kriegsarchiv. Weitere Quellenarbeit ist noch zu leisten und wird die Mitglieder der
Projektgruppe noch in weitere Archive führen, z.B. in das Stadtarchiv Füssen, das
Bismarck-Archiv Friedrichsruh, das Institut für Personengeschichte Bensheim und
ins Familienarchiv der Grafen von Holnstein.
Außerhalb der Quellenarbeit in Archiven und Bibliotheken gelang uns der
Kontakt mit Nachkommen hochbedeutsamer Zeitzeugen und die Einsicht in unver-
 
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