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Heidelberger Akademie der Wissenschaften [Hrsg.]
Jahrbuch ... / Heidelberger Akademie der Wissenschaften: Jahrbuch 2006 — 2006

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II. Die Forschungsvorhaben
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Berichte über die Tätigkeit der Forschungsvorhaben
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Die Forschungsstellen der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
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2. Archäometrie
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https://doi.org/10.11588/diglit.66961#0166
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TÄTIGKEITSBERICHTE

durchgeführt (sog. IRSL-Alter). Im Ergebnis zeigte sich, dass drei bedeutende paläo-
lithische Fundpiätze der Region erstmals mithilfe numerischer Datierungen eine
zeitliche Einordnung erfahren konnten: IRSL-Alter von ~23 ± 4 ka für einen Platz
mit Abschlägen der Brakhuti-Industrie an der Lokalität Gadari am Babai-Fluss in der
Dang-Dun-Talweitung; von ~33 ka ± 4 ka für die späte Chopper-Industry an der
Lokalität Sanpmarg am Süd-Ufer des Rapti-Flusses in der Deokhuri-Talweitung;
sowie >60 ka für die Mittel-Paläolithische Gerätekultur an der Lokalität Arjun-3 am
Ostufer des Arjun-Flusses in der Deokhuri-Talweitung. Die IRSL-Alter stehen
grundsätzlich in Einklang mit den archäologischen und geologischen, stratigraphi-
schen Befunden. Die Spät-Pleistozänen OSL-Alter bilden eine erste chronometrische
Basis für die Mittel- bis Spät-Pleistozäne Gerätekultur in Nepal. Die Ergebnisse wer-
den publiziert in: Corvinus, G. (2007): „Prehistoric Cultures in Nepal from the Early
Palaeolithic to the Neolithic and the Quaternary Geology of the Dang-Deokhuri
Dun Valleys“, in: Freund, G. & Reisch, L. (Hrsg.), Quartär-Bibliothek, Band 10/1 und
10/11.
Projekt Weltenburg: Auf dem Frauenberg bei Weltenburg werden durch die
Kreisarchäologie Kelheim und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege seit den
1990er Jahren archäologische Begehungen und Ausgrabungen zur Rekonstruktion
der Siedlungsvorgänge im Bereich der bronze- und eisenzeitlichen Höhensiedlung
durchgeführt (Federführung: Kreisarchäologe PD Dr. Michael Rind). Die zentrale
Feste wird konzentrisch von vier Verteidigungswällen umgeben, deren äußeren bei-
den noch erhaltenen Abschnitte in die Urnenfelderzeit datieren. Durch die FS
Archäometrie wurden zuletzt OSL-Datierungen aus drei Sedimentschichten aus
Hügel 3 im Außenbereich der befestigten Höhensiedlung auf dem Weltenburger
Arzberg vorgenommen. Eine ursprüngliche Interpretation aus den 1980 Jahren von
Pätzold und Spindler, wonach es sich bei den hügelartigen Erhebungen zwischen
dem dritten und vierten Abschnittswall im Bereich der äußeren Wallanlagen der
Höhenbefestigung um ein späturnenfelderzeitliches Grabhügelfeld handeln könne,
ließ sich trotz intensiver archäologischer Sondierungs- und Grabungsarbeiten der
Kreisarchäologie Kelheim aufgrund mangelnder Funde und Hinweise auf eine
Grabanlage nicht bestätigen. Die Befunde erlauben aber den Rückschluss, dass die
überwiegend aus Löss und Lössderivaten bestehenden Hügel im Zuge neuzeitlicher
Eisenerzabbauarbeiten entstanden sein könnten. Hierbei wurde vermutlich Ober-
flächenmaterial aus dem Bereich von Pingen abgetragen und in benachbarten Area-
len aufgehäuft. Die an der FS durchgeführten OSL-Datierungen können diesen
archäologischen Befund allerdings nicht bestätigen. Die an der IR-stimulierten Feld-
spatfeinkornkomponente durchgeführten Analysen liefern für die drei Proben Alter
von 3,8 ± 0,4 ka, 3,5 ± 0,2 ka und 3,8 ± 0,3 ka, die im Rahmen der Fehler nicht
diskriminierbar sind, aufgrund analytischer Ergebnisse aber als Maximalalter infolge
unzureichender Belichtung zu interpretieren sind. Auch die Peaks der Wertevertei-
lungen der an der Quarz-Grobkorn-Komponente (125-212 pm) ermittelten Alter
von 3,5 ka, 3,8 ka bzw. 4,2 ka fallen für alle drei Proben in die Bronzezeit. Auch hier
deuten die Analysen darauf hin, dass es sich um Maximalalter aufgrund unzurei-
chender Bleichung handeln könnte. Leider lässt das Material (schwaches Lumines-
 
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